Im November war die meiste Arbeit der Bauern getan und die für die Erntezeit noch so wichtigen Kurzprogosen wichen Voraussagen für das nächste Jahr, die den Großteil der Bauernregeln für die Wintermonate ausmachen.

Neben dem Auffüllen und Kontrollieren der Vorratskammer, wo man Obst und Gemüse für den Winter sammelte, wurden als letzte Feldfrüchte Krautköpfe und Futterrüben geerntet. Nach der Feldarbeit ging es in den Wald: Alte Bäume wurden gefällt. Das Holz wurde sowohl zum Heizen im Winter als auch zum Bauen verwendet. Noch heute werden im Herbst viele Bäume gefällt, an deren Stelle dann im Frühjahr neue Bäumchen gepflanzt werden.

Abends erfreute man sich am warmen Kamin, denn das Wetter im November kommt schon ziemlich winterlich daher. Tagsüber kann es zwar noch bis zu 15 Grad warm werden, aber in weiten Teilen des Landes ist bereits mit Frost und Temperaturen von bis zu -5 Grad zu rechnen. Im Bergland fällt oft schon der erste Schnee, auch wenn er noch selten liegen bleibt.

Typisch für den November sind die häufigen Herbststürme, die vom Nordatlantik übers Land ziehen. Kommen sie einmal nicht, nehmen nimmt trübes und nebeliges Wetter mit bis zu 85% Luftfeuchtigkeit ihren Platz ein. Die Sonne hingegen macht sich rar. Im Schnitt scheint sie nur noch 52 Stunden im Monat November. Da reicht es nur noch für durchschnittliche Temperaturen von etwas über 4 Grad, während das Thermometer nachts auch schon mal auf unter -10 Grad sinken kann.

Die Bauernregeln des Dezembers befassen sich schwerpunktmäßig mit dem Abschätzen des Winters und der Vorhersagen für den kommenden Frühling. Zu den Wetterregeln, die sich statistisch belegen lassen, gehört, dass auf einen frühen Wintereinbruch bereits im November, überdurchschnittlich oft im Januar mehr Regen als Schnee fällt, was in einigen Regeln festgehalten ist. Laut Statistik ist dann in drei von vier Jahren die Anzahl der Regentage überdurchschnittlich hoch und die Tage mit Schneefall unterdurchschnittlich niedrig.

Allgemeine Regeln des Monats November

  • Blüh'n im November die Bäume aufs neu, so währet der Winter bis zum Mai.
  • Bringt November Morgenrot, der Aussaat dann viel Schaden droht.
  • Der November bringt Nebel und Schnupfen und Husten, man muss sich fast zu Tode prusten.
  • Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.
  • Im November Mist fahren, das Feld vor Mäusen bewahren.
  • Im November viel Nass, auf den Wiesen viel Gras.
  • Im November wässere die Wiesen, wenn das Gras soll reichlich sprießen.
  • Ist der November kalt und klar, wird trüb und mild der Januar.
  • Ist im November die Buche im Saft - viel Nässe dann der Winter schafft.
  • Lässt der November die Füchse bellen, wird der Winter viel Schnee bestellen.
  • Novemberdonner schafft guten Sommer.
  • Viel Regen im November, viel Wind im Dezember.
  • Wenn im November die Stern' stark leuchten, läßt dies auf baldige Kälte deuten.
  • Wenn's im November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.
  • Wie der November, so auch der nächste März.

1. November

  • Allerheiligen Reif, macht die Weihnacht starr und steif.
  • An Allerheiligen feucht, da wird der Winter nicht leicht.
  • An Allerheiligen Sonnenschein - dann tritt noch Nachsommer ein; doch ein später Altweibersommer tut nicht gut und steht er auch in aller Heiligen Hut.
  • An Allerheiligen Sonnenschein, da tritt ein übler Nachsommer ein.
  • Soll der Winzer glücklich sein, tritt an Allerheiligen die Sonne ein.
  • Wenn der Winter nicht vor Allerheiligen kommt, er auch dem Heil'gen Martin (11.11.) nicht frommt.
  • Wenn's zu Allerheiligen schneit, dann lege deinen Pelz bereit.

2. November

  • Um Allerseelen kalt und klar, macht auf die Weihnacht alles starr.

3. November

  • Bringt Hubertus schon Schnee und Eis, bleibt's oft den ganzen Winter weiß.
  • Wie der Hubertus kommt, so es dem Jäger frommt.

6. November

  • Wenn es an Sankt Leonhard schneit, dann ist der Winter nicht mehr weit.

11. November

  • An Martini Sonnenschein, da tritt ein kalter Winter ein.
  • Bei fetter Gans und Saft der Reben, da laßt den heil'gen Martin leben.
  • Bringt der Sankt Martin Sonnenschein, tritt oft ein kalter Winter ein.
  • Einem trüben Martinstag, kein strenger Winter folgen mag.
  • Gibt's an Martini noch Laub an den Reben, kann's einen strengen Winter geben.
  • Hat der Martini einen weißen Bart, dann wird der Winter lang und hart.
  • Ist bis Martini jeder Baum schon kahl, dann macht uns der Winter keine Qual.
  • Ist der Martini trüb und feucht, dann wird gewiß der Winter leicht.
  • Ist der Martinstag ein trüber Tag, folgt oft ein gelinder Winter nach.
  • Ist es um Martini hell, dann kommt oft der Winter schnell.
  • Ist's um Martini klar und rein, dann bricht bald der Winter ein.
  • Kommt jetzt der Sankt Martin an, zeigt er des Winters Wetter an.
  • Martini trüb - Winter lieb.
  • Mit den Federn der Martinsgans, begann oft der Schneeflockentanz; doch wenn die Martinsgans schon auf dem Glatteis geht, das Christkind dann im Trockenen steht.
  • Sankt Martin kommt nach alter Sitten, auf einem Schimmel angeritten.
  • Sankt Martin reitet auf 'nem Schimmel hinein in den Himmel.
  • Um den Tag des Sankt Martin, liegt oft schon Schnee auf dem Kamin.
  • Wenn alles Laub nicht bis Martini fällt, dann gibt's 'nen Winter mit großer Kält'.
  • Wenn um Martini Nebel sind, dann wird der Winter meist gelind.
  • Wolken am Martinstag - der Winter unbeständig werden mag.

15. November

  • Der heilige Leopold, der ist oft dem Altweibersommer hold.

16. November

  • Um Otmar von Sankt Gallen gern die weißen Flocken fallen.

17. November

  • Die Sankt Salome, die bringt gern Reif und Schnee.

19. November

  • Die Elisabeth zeigt an, was der Winter für ein Mann.
  • Es kündet die Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht.

21. November

  • Ist es an Maria Opferung klar und hell, dann wird der Winter streng und fehl.
  • Ist Maria Opferung so schön bestellt, daß auch die Biene noch Ausflug hält, so ist das nächste Jahr fürwahr, ein böses teures Hungerjahr.

22. November

  • Cäcilia im weißen Kleid, erinnert an die Winterszeit.
  • War an Simon und Juda (28.10.) kein Wind und kein Regen da, dann bringt ihn die Cäcilia.
  • Wenn es an Cäcilia schneit, dann ist der Winter nicht mehr weit.

23. November

  • Dem heiligen Klemens traue nicht, denn selten zeigt er in mildes Gesicht.
  • Der Klemens uns den Winter bringt, Sankt Petri Stuhl (22.02.) dem Frühling winkt; den Sommer bringt uns Sankt Urban (25.05.), der Herbst fängt nach dem Barthel (24.08.) an.
  • Spätestens an Kolumban, da kündigt sich der Winter an.

25. November

  • Der Katharinenschnee, der tut Kohl und Saaten weh.
  • Die Katharina kommt oft weiß daher, doch dann wird der Winter nicht allzu schwer.
  • Die Kathreine, die hält den Winter im Schreine.
  • Die Sankt Kathrein, die läßt den Winter ein.
  • Ist es an Katharinen schön, wird man einen milden Februar seh'n.
  • Kathrein stellt den Tanz ein.
  • Um die Zeit von Sankt Katrein, da wintert's gerne bei uns ein.
  • War es an Kathrein fast schön, wird auch der Februar angenehm.
  • War's wolkig am Katharinentag, gedeihen die Bienen gut danach.
  • Wenn es schon wintert am Katharinentag, dann kommt der Eismond (= Februar) sehr gemach.
  • Wenn Magd und Knecht an Jakobi (25.07.) schwitzen, müssen sie an Katharina hinterm Ofen sitzen.
  • Wie das Wetter um Kathrein, so kann's oft auch im Winter sein.
  • Wie das Wetter um Kathrein, so wird's auch am Jahresende sein.
  • Wie es um Kathreine, ob trüb oder reine, so auch der nächste Februar scheine.
  • Wie Sankt Katharein wird's Neujahr sein.

26. November

  • Der Konrad und auch die Kathrein (25.11.) die knien sich bald in den Dreck hinein.
  • Der Konrad und die Käther (= Kathrein / 25.11.), die bringen oft das Winterwetter.
  • Noch niemals stand ein Mühlenrad an Konrad, weil er Wasser hat.

27. November

  • Friert es auf Virgilius, im März noch Kälte kommen muß.

29. November

  • Heut' am Tag des Saturnin, da ziehet unser Herbst dahin.

30. November

  • Andreasschnee tut Korn und Weizen weh.
  • Der Andreasschnee liegt oftmals 100 Tage und wird für Grün und Korn dann eine Plage.
  • Hält Andreas den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.
  • Schau in der Andreasnacht, welch' Gesicht das Wetter macht: So wie es ausschaut, das ist wahr, gibt's ein gutes oder schlechtes Jahr.
  • Um Andreas hell und klar, bringt uns allen ein gutes Jahr.
  • Wirft herab Andreas den Schnee, so tut es dem Korn mit dem Weizen weh.
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