Der Altweibersommer ist eine Schönwetterperiode des Septembers. Nach Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es sich in den klaren Nächten so stark ab, dass in den Morgenstunden durch den Tau Spinnweben auf Wiesen und Büschen deutlich zu erkennen sind. Scheint das Sonnenlicht auf diese Spinnweben, so glänzen sie wie lange, silbergraue Haare, die man früher alten Frauen zuordnete.

Der Altweibersommer tritt fast jedes Jahr auf und kann mehrere Tage bis Wochen dauern, da es zu dieser Zeit fast jedes Jahr eine schöne und beständige Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa gibt, die inzwischen seit über zwei Jahrhunderten nachweisbar ist. Auch in Nordamerika kann man den Altweibersommer erleben. Man nennt ihn dort »Indian Summer«, der für die prächtige Herbstfärbung der Laubbäume berühmt ist. Auch bei uns färbt sich ab September das Laub und verleiht dem Herbst seine höchsteigene Schönheit die auch dem Monat Oktober den Namen »Goldener Oktober« bescherte.

Etwas weniger verlässlich sind die Bauernregeln, wenngleich sich auch hier statistische Häufungen nachweisen lassen. So fällt auf, dass gemäß der langjährigen Wetteraufzeichnungen nach einem kühlen Monatswechsel in zwei von drei Jahren ein kühler Gesamtmonat folgt. Ist der Beginn des Septembers zu trocken, dann bleibt auch der Gesamtmonat sogar 80% der Jahre -prozentiger zu trocken. Darauf basieren einige Bauernregeln zu Beginn des Septembers. Das Gegenteil, also von nassem Monatsanfang auf nassen Gesamtmonat zu schließen, lässt sich statistisch nicht untermauern.

Anders sieht es bei Sankt Lambert, dem 17. September, aus, wo die Bauernregeln eine Prognose für die nächsten sechs Monate wagen. Diese treffen überdurchschnittlich oft zu. Bei sonnigem Hochdruckwetter um den 17. September folgt in zwei von drei Jahren ein zu trockenes Frühjahr bzw. ein nasses Frühjahr wenn es an St. Lambert trüb und feucht war.

Allgemeine Regeln des Monats September

  • An Septemberregen ist dem Bauern viel gelegen.
  • Bleiben jetzt die Schwalben lange, so sei vor dem Wetter nicht bange.
  • Der September ist der Mai des Herbstes.
  • Fällt das Laub recht bald, wird der Herbst nicht alt.
  • Im September große Ameisenhügel - strafft der Winter schon die Zügel!
  • Im September schwitzen, im Dezember sitzen.
  • Im September soll man junge Birken pflanzen.
  • Im September viel Schleh, im Winter viel Schnee.
  • Ist der September lind, ist der Winter ein Kind.
  • Ist es an Sankt Georgen schön, wird man wenig schöne Tage seh'n.
  • Ist's zu Monatsanfang rein, so wird's den ganzen Monat sein!
  • Nach Septembergewittern wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.
  • Septemberanfang mit feinem Regen kommt allzeit dem Bauern gelegen.
  • Septembergewitter - Vorboten von Sturm und Wind.
  • Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.
  • Septemberwärme dann und wann zeigt einen strengen Winter an.
  • Sitzen die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.
  • Was der September nicht kocht und brät, später an Früchten nicht mehr gerät.
  • Was Juli und August am Wein nicht vermocht, wird auch vom September nicht gargekocht.
  • Wie sich's Wetter an Mariä Geburt verhält, so ist's noch weiter vier Wochen bestellt.

1. September

  • Bringt der Ägidius 'nen warmen Tag, folgt ein milder Herbst danach.
  • Der Ägidiusregen kommt ungelegen.
  • Ist das Wetter am 01. September schön, so bleibt es 2 Wochen lang besteh'n.
  • Milde am Ägidentag - auf guten Wein man hoffen mag.
  • Nach Ägidi ziehen die Gewitter wieder heim.
  • War's an Ägidi schön und rein, wird's den ganzen Monat so sein.
  • Wenn Sankt Ägidius bläst ins Horn, heißt es: Bauer sä' dein Korn.
  • Wenn's auf alt' Ägidi näßt, der Herbst sich gerne dürr anläßt.
  • Wie der Hirsch an Ägidi in die Brunft wohl geht, so auch das Wetter lange steht.
  • Wie der Hirsch um Ägidi in die Brunft tritt, so tritt er am Michaeli (29.09.) wieder heraus.
  • Wie Ägidius sich verhält, so ist der ganze Herbst bestellt.
  • Willst du Korn im Überfluß, so säe um Ägidius; und hast du's endlich dann gesät, wird nächstes Jahr viel Frucht gemäht.

6. September

  • Ein Herbst, hell und klar, ist gut für das kommende Jahr. Wie das Wetter am Magnustag, so es 4 Wochen bleiben mag.

7. September

  • Ist Regine warm und wonnig, dann bleibt das Wetter lange sonnig.

9. September

  • An Gorgonius starker Regen, dann ist der Herbst ein nasser Segen.
  • Brachte uns der Gorgon Regen, folgt oft ein Herbst mit bösen Wegen.
  • Bringt Sankt Gorgon Regen, folgt ein Herbst mit wenig Segen.
  • Ist der Sankt Gorgon schön, wird's Wetter lange so besteh'n.
  • Regnet's am Gorgoniustag, den ganzen Herbst es viel regnen mag.
  • Rieselt an Gorgon der Regen, so strömt das Wasser auf Gärten und Wegen.
  • Schüttet's am Gorgoniustag - den ganzen Herbst es regnen mag.
  • Schüttet's gar am Sankt Gorgon, ist der Oktober ein Dämon.

11. September

  • Bischof Felix zeigt uns an, was wir 40 Tage für Wetter han.
  • Wenn's an Felix nicht glückhaft (das Wetter), der Michel (29.09.) keinen Wein schafft, dann hat auch der Gallus (16.10.) nur sauern, auf's Feld für die Bauern.
  • Wenn's an Protus nicht näßt, sich ein dürrer Herbst erwarten läßt.

12. September

  • An Mariä Namen, da sagt der Sommer Amen.

13. September

  • Um Tobias, das wisse, da schmecken gut die ersten Nüsse.

14. September

  • Ist's hell am Kreuzerhöhungstag, folgt oft ein strenger Winter nach.

16. September

  • Sankt Ludmilla, das fromme Kind, bringt Regen gerne und auch Wind.

17. September

  • An Lamberti nimm die Kartoffeln 'raus und breite ihr Kraut auf dem Acker aus - der Boden will für seine Gaben ihr
  • Auf Lambert hell und klar, folgt ein trocken Jahr.
  • Jakobis Sonne (25.07.) tut die Äpfel salzen, der Lenz hat sie vorher geschmalzen, der Barthel (24.08.) gibt ihnen den Geschmack, und Lambertus bricht sie ab.
  • Recht staubig wird das Frühjahr sein, war der Lamberti hell und rein.
  • Trocken wird das Frühjahr sein, ist Sankt Lambert klar und rein.

18. September

  • Trocken wird das Frühjahr sein, ist Sankt Lantpert klar und rein.

21. September

  • Die Wintersaat gar wohl gerät, wenn man sie bis Matthäus sät.
  • Hat der Matthäus schönes Wetter im Haus, so hält er's noch 4 Wochen aus.
  • Ist es an Matthäus schön, dann wird's 4 Wochen noch so geh'n.
  • Matthäus-Wetter hell und klar, bringt guten Wein im nächsten Jahr.
  • Matthäus-Wetter hell und rein, das soll den Winzer sehr erfreu'n.
  • Milder Matthies - der macht die Trauben süß.
  • Tritt jetzt der Matthäus ein, dann soll die Saat vollendet sein.
  • Tritt Matthäus stürmisch ein, wird's bis Ostern Winter sein.
  • Tritt Matthäus stürmisch ein, wird's oft ein harter Winter sein
  • Wenn Matthäus weint statt lacht - er aus Wein oft Essig macht.
  • Wie es der Matthäus treibt, es 4 Wochen noch so bleibt.

22. September

  • Gewitter um Mauritius, die bringen viel Schaden und Verdruß.
  • Ist der Sankt Moritz hell und klar, dann stürmt's im Winter, das ist wahr.

23. September

  • Stellt sich am Herbstanfang viel Nebel ein, so wird viel Schnee im Winter die Folge sein.

25. September

  • Nebelt's oder regnet's an Cleophas, wird oft der ganze Winter naß.

26. September

  • Der Kosmas und der Damian, die zünden alle Lichter an.

28. September

  • So viele Fröste vor Wenzeslaus fallen, so viele nach Philippi (01.05.) folgen.

29. September

  • Es holt herbei Sankt Michael die Lampe wieder und das Öl.
  • Hat an Michaeli die Sonne keinen Schleierrand, hat das schöne Wetter 4 Wochen noch Bestand.
  • Ist die Nacht vor Michaeli klar und hell, steht ein harter Winter vor der Schwell'.
  • Kommt der Michel heiter und schön, dann soll's 4 Wochen noch so geh'n.
  • Kommt der Michel heiter und schön, kann's lange noch so geh'n.
  • Michael mit Nord und Ost, deutet auf 'nen scharfen FroSankt
  • Regnet's an Michaeli ohne Gewitter, dann wird auch im Winter die Kälte nicht bitter.
  • Regnet's sanft am Michaelistag, sanft auch der Winter werden mag.
  • Sind um Michel die Vögel noch hier, haben bis Weihnachten lind Wetter wir.
  • Tritt auf Sankt Michael Regen ein, dann soll der Winter milde sein, doch auf nassen Michaelistag, ein nasser Herbst auch folgen mag.
  • Wenn's an Felix (11.09.) nicht glückhaft (das Wetter), der Michael keinen Wein schafft, dann hat auch der Gallus (16.10.) nur sauern, auf's Feld für die Bauern.
  • Wie der Hirsch um Ägidi (01.09.) in die Brunft tritt, so tritt er an Michaeli wieder heraus.
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