Während der goldene Oktober zum Spaziergang durch die bunten Wälder einlädt, befassen sich die Wetterregeln des Oktobers bereits schwerpunktmäßig mit dem Winter. Für die Menschen früherer Jahrhunderte war es wichtig zu wissen, wie hart ein Winter werden könnte und wie lange er andauern wird. Dementsprechend voll hatten die Vorratskammern zu sein.

Auch wenn es eine langfristige Wettervorhersage selbst heute noch nicht gibt, versuchten die Bauernregeln, anhand von Erfahrungswerten und den Zeichen der Natur eine Prognose zu erstellen. Denn auf dem Markt kaufen konnte man seinerzeit nur das, was in jener Jahreszeit geerntet wurde. Somit mussten die Ernten des Herbstes bis zum nächsten Frühjahr ausreichen.

Der Bauer war froh, wenn er die Scheue voll hatte. Denn im Oktober gehen die Temperaturen verglichen mit dem September deutlich zurück und erreichen im Mittel nur noch knapp über 9 Grad. Temperaturen bis zu 20 Grad sind tagsüber zwar möglich, aber eher selten. Es wird kühl oder gar kalt. Gegen Ende des Monats muss im Bergland und an den Küsten bereits mit herbstlichen Stürmen gerechnet werden während im Bergland die ersten Nachtfröste auftreten.

Auch die Sonnenscheindauer nimmt beständig ab. Im Monat Oktober scheint sie im Schnitt nur noch 110 Stunden. Dafür gibt es durchschnittlich 53 mm Niederschläge.

Manche Wetterregeln für den Oktober lassen sich statistisch untermauern. So gilt für einen Oktober dessen mittlere Temperatur 1,5 Grad oder mehr unter dem Durchschnitt liegt, dass in zwei von drei Jahren ein milder Januar folgt und in drei von vier Jahren auch ein milder Februar.

Statistisch belegen lässt sich auch die Regel »Bringt Oktober Frost und Wind, wird der Januar gelind.« denn das Wetter im Oktober ist oft ein Spiegelbild des nachfolgenden Januars: Auf viel kalte Luft im Oktober folgt oft ein milder Januar. Überwiegt im Oktober der Zustrom kalter Luft, dann folgt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein milder Januar und mit über 80% Wahrscheinlichkeit schneit es im Januar zu wenig.

Allgemeine Regeln des Monats Oktober

  • Bleibt im Oktober das Laub am Ast, viel Ungeziefer du zu befürchten hast
  • Bringt der Oktober Frost und Schnee, so tut der Winter nicht allzu weh.
  • Hält der Oktober das Laub, wirbelt zu Weihnachten Staub.
  • Im Oktober der Nebel viel, bringt der Winter Flocken viel.
  • Im Oktober Sturm und Wind, uns den frühen Winter kündt.
  • Im Oktober viel Frost und Wind, ist der Winter wie ein Kind.
  • Ist der Oktober kalt, so macht er für's nächste Jahr dem Raupenfraße halt.
  • Ist der Oktober warm bestallt, so ist der Februar recht kalt.
  • Ist die Krähe nicht mehr weit, ist's zum Säen höchste Zeit.
  • Ist Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.
  • Kommt die Feldmaus ins Dorf, sorge für Holz und Torf!
  • Nichts kann mehr vor Raupen schützen als Oktoberreif in Pfützen.
  • Oktoberhimmel voller Sterne hat warme Öfen gerne.
  • Oktoberwind - glaube es mir - verkündet harten Winter dir.
  • Späte Rosen im Garten lassen den Winter noch warten.
  • Warmer Oktober bringt fürwahr einen sehr kalten Februar.
  • Wie im Oktober die Regen hausen, so im Dezember die Winde sausen.
  • Will's Laub nicht von den Bäumen weichen, ist dies ein hartes Winterzeichen

1. Oktober

  • Regen an Sankt Remigius bringt für den ganzen Mond Verdruß.

3. Oktober

  • Fällt schon viel Laub an Leodegar, dann ist das nächste ein fruchtbar Jahr.

6. Oktober

  • Sankt Bruno, der Kartäuser, läßt Fliegen in die Häuser.

8. Oktober

  • Der Sankt Pelei, der führt oft Regen, Donner und Hagel herbei.

9. Oktober

  • Regnet's an Sankt Dionys, regnet's den ganzen Winter gewiß.

11. Oktober

  • An Burkhardi Sonnenschein, der schüttet Zucker in den Wein.

15. Oktober

  • Die Hedwig und der Galle (16.10.), die machen das schöne Wetter alle.
  • Es schweigt der Vögel Sang und Schall, nach der Sankt Hedwig und Sankt Gall (16.10.).
  • Wenn jetzt der Zugvogel so zeitig geht, der Winter schon vor der Türe steht.

16. Oktober

  • Ab Sankt Gall bleibt die Kuh im Stall.
  • An Sankt Gall - der erste Schneefall.
  • Auf Sankt Gallentag muß jeder Apfel in seinen Sack.
  • Die Hedwig (15.10.) und der Galle, die machen das schöne Wetter alle.
  • Gallus vorbei, Äpfel und Birnen sind frei.
  • Gießt's an Gallus wie ein Faß, wird auch der nächste Sommer naß.
  • Im Oktober am Gallustag, den Nachsommer man erwarten mag.
  • Ist Sankt Gall trocken, so folgt ein Sommer mit nassen Socken.
  • Ist's an Gallus mild und trocken, so folgt vom Sommer noch ein Brocken.
  • Mußte der Gallus ein Wasserträger sein, ist es kein gutes Zeichen für den Wein.
  • Nach dem Sankt Gall, da erntet man die Rüben all.
  • Nach Sankt Gall, da muß auch die Kuh in den Stall.
  • Regnet's sehr stark am Gallentag, auch ein nasser Frühling kommen mag.
  • So trocken wie Sankt Gallen, wird auch der nächste Sommer fallen.
  • Soll der Winzer sich besten Weines erfreu'n, muß der Gallus noch sein wie ein
  • Spätestens nach dem Gallus, der Apfel in den Sack muß.
  • Um den Sankt Gallentag, man den Nachsommer erwarten mag.
  • War der Sankt Gallus naß, macht auch die Spätlese keinen Spaß.
  • Was bis Georgi (23.04.) die Reben treiben, wird ihnen nicht bis zum Gallus bleiben.
  • Wenn an Sankt Gallus Regen fällt, der Regen sich oft bis zur Weihnacht hält.
  • Wenn der Gallus kommt, hau ab den Kohl, der schmeckt im Winter trefflich wohl.
  • Wenn's an Felix (11.09.) nicht glückhaft (das Wetter), der Michael (29.09.) keinen Wein schafft, dann hat auch der Gallus nur sauern, auf's Feld für die Bauern.

18. Oktober

  • Ist's um Lukas mild und warm, dann kommt ein Winter, daß Gott erbarm.
  • Sankt Lukas, der Evangelist, bringt späten Regen ohne Mist
  • Wer bis an Lukas Roggen streut, im nächsten Jahr es nicht bereut.

20. Oktober

  • Sankt Wendelin, verlaß' uns nie, schirm' unser'n Stall, schütz' unser Vieh.

21. Oktober

  • An Ursula muß das Kraut herein, sonst schneien Simon und Juda (28.10.) d'rein.
  • Die Ursel räumt das letzte Kraut herein - sonst schneit's d'rein.
  • Sankt Ursulas Beginn, der zeiget auf den Winter hin.

23. Oktober

  • Wenn es dem Severin gefällt, dann bringt er mit die erste Kält'.

25. Oktober

  • Zu Krispin, da gehen die Fliegen hin.

28. Oktober

  • Simon und Juda, die regieren das Weihnachtswetter.
  • Simon und Juda, diese zwei, die führen oft den Schnee herbei.
  • Simon und Judae, die hängen an die Stauden Schnee.
  • Simon und Jude, die schmeißen Schnee auf die Bude.
  • War an Simon und Juda kein Wind und kein Regen da, dann bringt ihn meist die Cäcilia (22.11.).
  • Wenn Simon und Juda sind vorbei, dann ist der Weg zum Winter frei; es sitzen beide heil'gen Herrn am warmem Kachelofen gern.
  • Wenn Simon und Juda vorüber sind, kommt bald des Winters Frost und Wind.

31. Oktober

  • Am Wolfgangregen ist viel gelegen.
  • An Sankt Wolfgang Regen, verspricht ein Jahr voller Segen.
 Top