Ich weiß aus bitterer Erfahrung, wie trügerisch mitunter das Äußere sein kann, dass sich unter Blumen manchmal eine Schlange verbirgt.
Wir bestehen aus lauter Äußerlichkeiten; wir denken an das äußere Gebaren und vernachlässigen darüber das Wesentliche.
Schlecht außen, kostbar innen.
Stärke, Größe und Schönheit ist ein Gelächter und nichts wert.
Goldner Zaum macht schlechtes Pferd nicht besser.
Große Brüste verheißen viel und geben wenig.
Kappen machen keine Mönche.
Schwarze Kühe geben auch weiße Milch.
Vor schönen Kleidern zieht man den Hut ab.
Von der Geburt bis zum Tod lebt der Mensch als Sklave der gleichen Äußerlichkeit, die auch die Tiere bestimmt. Sein Leben lang lebt er nicht, sondern vegetiert, wenngleich auf einer höheren Stufe und auf vielschichtigere Art, als dies Tiere tun. Er befolgt bestimmte Normen, ohne auch nur zu wissen, daß es sie gibt und er sie befolgt, und seine Gedanken, seine Gefühle und sein Tun sind unbewußt - nicht weil ihnen das Bewußtsein fehlte, sondern weil sie nicht zweierlei Bewußtsein besitzen.