Dann wirst du spüren, nach wie salz'gen Teigen / das fremde Brot schmeckt, und wie hart es ist, / die fremden Treppen auf- und abzusteigen.
Der ist nicht fremd, wer teilzunehmen weiß.
Gedenkt man, wie viel Menschen man gesehen, gekannt, und gesteht sich, wie wenig wir ihnen, wie wenig sie uns gewesen, wie wird uns da zu Mute! Wir begegnen dem Geistreichen, ohne uns mit ihm zu unterhalten, dem Gelehrten, ohne von ihm zu lernen, dem Gereisten, ohne uns zu unterrichten, dem Liebevollen, ohne ihm etwas Angenehmes zu erzeigen.
Ich möchte mir oft die Brust zerreißen und das Gehirn einstoßen, daß man einander so wenig sein kann.
Manch verwandtes Gemüt treibt mit mir im Strom des Jahrhunderts, / aber der Strom zerrinnt, und wir erkannten uns nicht.
So sehr ein Mann sich auch selbst empfiehlt, so sehr begünstigt die Empfehlung eines Freundes die ersten Augenblicke der Bekanntschaft.
Was euch nicht angehört, / müsset ihr meiden! / Was euch das Innre stört, / dürft ihr nicht leiden!
Wir verzärtelten, unerfahrenen Menschen schreien bei jeder fremden Heuschrecke, die uns begegnet: Herr, er will uns fressen.
Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.
Gar zu leicht mißbrauchen und vernachlässigen uns die Menschen, sobald wir mit ihnen in Vertraulichkeit verkehren. Um angenehm zu leben, muß man fast immer als ein Fremder unter den Leuten erscheinen. Dann wird man geschont, geehrt, aufgesucht.
Es ist erstaunlich, wie wenig die Menschen einander verstehen, aber noch viel erstaunlicher, wie wenig es darauf ankommt.
Es ist schauerlich, an Toren zu rütteln, die verschlossen sind; noch schauerlicher aber, wenn sie nur aus dünnem Seelenstoff, ja, wenn sie nur aus den kühlen, harten Blicken einer Seele bestehen, die dich nicht in sich eindringen lassen will.
Fremdsein ist eine gewaltiges Handwerk, das Fleiß und Fertigkeit erfordert.
Kein Mensch ist mir fremd, wenn er tüchtig ist.
Ein Barbar bin ich hier, weil ich von keinem verstanden werde.
Der Fremdling ist ein fließendes Wasser.
Fremder Atem stinkt immer.
In der Fremde ist das Haus dunkel.
Überm Berg leben auch noch Leut!
Wenn du unter Fremden bist, singe nicht allein. sondern mit im Chor.
Es ist eine Gewohnheit kommen herein: / Was fremd ist, muß allerweg besser sein.