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Hans Krailsheimer
deutscher Schriftsteller (1888 - 1958)
22 Zitate, Sprüche & Aphorismen
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Sein wahres Gesicht zu zeigen, ist von allen Entblößungen die unschicklichste.
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Das Schlimme ist, daß die Unfähigkeit zu denken so oft mit der Unfähigkeit zu schweigen Hand in Hand geht.
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Allein sein müssen ist das Schwerste, allein sein können das Schönste.
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Es gibt ein Minimum von Unaufrichtigkeit, das von jedem verlangt werden kann: Höflichkeit.
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Die Fertigkeit zweier Menschen, einander die Stichworte zu liefern, wird nicht selten mit Freundschaft und sogar mit Liebe verwechselt.
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Um sich frei zu fühlen, gibt es ein einfaches Mittel: nicht an der Leine zerren.
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Das Gefährlichste an den Halbwahrheiten ist, daß fast immer die falsche Hälfte geglaubt wird.
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Die meisten Menschen sind, um glücklich zu sein, entweder nicht gescheit oder nicht dumm genug.
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"Erfahrung" ist immer schlechte Erfahrung. "Gewissen" ist immer schlechtes Gewissen, "Wahrheit" ist immer schlechte Wahrheit. Nur "Vorsätze" sind immer gute Vorsätze.
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Ans Altsein gewöhnt man sich rasch, viel langsamer ans Nichtmehrjungsein.
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Es gibt keine unantastbaren Moralgesetze, aber es gibt unantastbare Spielregeln.
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Es ist erstaunlich, wie wenig die Menschen einander verstehen, aber noch viel erstaunlicher, wie wenig es darauf ankommt.
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Alle Weisheit ist im Kern ein Vorliebnehmen.
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Wenig Raum für das, was wir Glück heißen, bleibt zwischen der Bitterkeit der Enttäuschungen und der Schalheit der Erfüllungen.
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Der Zweifel ist eines der billigsten und daher gefährlichsten Rauschgifte.
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Der Gemeinplatz steht am Anfang und am Ende aller Erfahrung.
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Manches Talent wäre nie zum Vorschein gekommen, hätte nicht ein Talent gefehlt: Das zum Leben.
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Weise sein heißt: Sich nicht darüber schämen, daß man nichts weiß; sich nicht davor fürchten, daß man nichts weiß, und nicht darauf stolz sein, daß man nichts weiß.
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Keine Meinung zu haben, das kann sich nur der ganz Unabhängige leisten.
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Es gibt eine besonders unsympathische Art von Hochmut, die Demut.
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Was ist das Bleibende der großen Denker von heute? Die Schlagworte von morgen.
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Wem es nie richtig gut geht, der verbittert. Wem es nie richtig schlecht geht, der versauert.