Mentale Überhitzungen

Zitate Leben & Werk
Christa Schyboll - Mentale Überhitzungen

Die Schulzeit im Leben vieler Menschen ist immer wieder eine jener Phasen, wo man entweder mit einem gewissen Grauen und Schaudern drauf zurückschaut oder auch in genüsslicher Gelassenheit, gern auch zur Verdrängung bereit. Die Autorin Christa Schyboll hat einmal wieder ein wenig Salz auf die kleinen Wunden dieser Zeit gestreut – jedoch mit viel Humor und jener Prise Sarkasmus und Ironie, die begleitend mit den auch angenehmen Phasen diese Zeit des »Gefangenenlagers« abrundet. Seien wir ehrlich: Als Schüler hat man quasi nichts wirklich zu sagen und befindet sich tatsächlich nicht nur in der Obhut von Eltern und Lehrer, sondern auch in deren Vorstellungswelt, wie unser Leben zukünftig mehr oder weniger abzulaufen hat. Wie viele Kinder werden schon früh in jene Richtungen gedrängt, die die Eltern für einzig sinnvoll halten und alles dafür tun, dass ihre Wünsche da auch aufgehen.

Ist das immer auch im Sinne der Schüler? Wenn man Glück hat schon. Aber die Dunkelziffer dessen, wo eigentlich ganz andere Träume verwirklicht werden möchten, kennt niemand.

Der kleine aphoristische Band ›Mentale Überhitzungen‹ bietet eine Fülle teils kritischer, teils tiefsinniger, teils humorvoller Sprüche und Aussagen »aus dem Gefangenenlager Schule und weiteren Kampfzonen des Lebens«.

Christa Schyboll sorgt mit ausgekochten Gedanken, spitzfindigen Sichtweisen wie auch Gewichtiges für Körper und Geist für Frischluft, falls irgendwo eine Gefahr mentaler Überhitzung fürs Hirn lauert. Die Texte und Sprüche zum Querdenken sind in diesem Werk vor allem auf das Themenspektrum Schule, Schüler, Lehrer und Lernen fokussiert. Das Gejammer über das Benehmen der Jugend ist uralte Tradition, der schon Sokrates mit seinem berühmten Spruch frönte. Der große griechische Denker bekommt deshalb in diesem Werk auch posthum einen Brief ins Pantheon gesandt, der ihm die heutige Lage zwischen aufmüpfigen Jugendlichen und besserwisserischen Erwachsenen aufzeigt. Hat sich da tatsächlich einiges verändert? Oder ist es am Ende noch schlimmer geworden? Stimmt es denn wirklich, dass die Jugend überwiegend faul, frech und unverschämt ist? Die Lehrer wiederum gemein, ungerecht und ständig maulend über alles, was man als Schüler vollbringt? Und dann noch die Eltern – eine wahre Plage, die sich überall aus dem Tal der Ahnungslosen einmischt? Ist also die Schulzeit eine gesammelte Katastrophe von Zeiteinheiten, die all die berühmten und später höchst erfolgreichen Schulabbrecher wie Einstein, Bill Gates, Quentin Tarantino, Christian Wulf, Joschka Fischer oder Nena clever verkürzten?

›Mentale Überhitzungen‹ ist ein aphoristisches Werk, das in keiner Redaktion für Schul- oder Abitur-Zeitungen fehlen darf. Ein kleines mentales Schatzkästlein für all die gewichtigen Reden von Eltern, Lehrern und Schülern darstellt, die im Laufe eines langen Schülerlebens sich über die gesamte Schulgemeinde unvermeidlich ergießt.

Doch auch Lebensweisheiten außerhalb der Schule sind in neuen Aphorismen zu finden, die man sich ruhig hinter die Ohren schreiben darf, besser aber noch, versteht, ergreift und lebt.

Maria Richter

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