Wortgewitter und Gedankenblitze

Zitate Leben & Werk
Christa Schyboll - Wortgewitter und Gedankenblitze

»Eiskalte Standpunkte können an angenehmen wärmenden Wahrheiten langsam abschmelzen.« Mit dieser keineswegs lapidaren Aussage beginnt die Autorin Christa Schyboll ihr aphoristisches Werk »Wortgewitter und Gedankenblitze«. Dass sie dabei die Zustände von Wärme und Kälte ins Mentale überträgt, passt perfekt zu ihrem breiten Spektrum an Beobachtungen. Dieser hat vor allem den Innenraum und den Außenraum des Menschen im Fokus. Doch der Innenraum ist ein weites Feld. Denn da geht es nicht nur um Gefühle und Gedanken, sondern auch um charakterliche Sichtweisen, Haltungen zum Leben und Sein. »Die Verwahrlosung der Gedanken findet ihre Hochkonjunktur in den Fake News und überbietet sich selbst dort, wo die angeblichen Fake News dann doch wieder der Wahrheit entsprechen.«

Eine aktuelle Sichtweise der Problematik unserer Zeit hält sie uns damit vors Auge und weist zugleich auf die Komplexität von Wahrheitsfindung hin. Überhaupt beschäftigt sie sich offenbar gern mit kritischen Sichtweisen, wie auch dieser Spruch hier zeigt: »Hohle Politikerworte bekommen besonders dort gut an, wo hohle Wählerköpfe Ihresgleichen erwarten.« Oder »Vielen Menschen schmerzt ihr Hals deshalb so oft, weil der Durchlass von Kopf zu Herz mit zu viel Gedankenmüll blockiert ist.«

Sie lässt ihre Leser dabei an manch einer vertrackten Mehrdeutigkeit teilhaben, die ein jeder für sich auf der mentalen Zunge zergehen lassen darf. Ihre Wortspiele harren der geschärften Aufmerksamkeit des Lesers und heißen eine vertiefte Auseinandersetzung damit willkommen. Scheinbar Widersprüchliches löst sich an so mancher gedanklichen Assoziationskette auch wieder auf und gemahnt an die oft gewollt versteckte Hintergründigkeit. »Gedanken, deren negative Konsequenzen man schon vorwegnehmen kann, sollten schon vor der Geburt während ihrer Schwangerschaft im Hirn verändert werden.«

Lassen Sie sich sowohl auf hohem Niveau unterhalten - wie auch mit einem Lächeln auf den Lippen angesichts des ›Allzumenschlichen‹, das uns allen tagtäglich widerfährt und uns als Spezies auch oft in der Tragikomik vereint. Und denken Sie daran: »Humorlose Menschen bleiben zumeist von großen und tiefen Gedanken verschont.«

Maria Richter

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