Karoline von Günderrode

13 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autorin

Auch die wahrsten Briefe sind meiner Ansicht nach nur Leichen, sie bezeichnen ein ihnen einwohnend gewesenes Leben, und ob sie gleich dem Lebendigen ähnlich sehen, so ist doch der Moment ihres Lebens schon dahin.

Den einen bildet die Welt, ihr Gewirre macht ihn gewandt, ihr Widerstand übt seine Kraft. Ein Andrer bildet die Welt, und seine Taten wirken fort in ihr, wenn er auch schon längst aufgehört hat.

Die positive Gegenwart ist der kleinste und flüchtigste Punkt; indem du die Gegenwart gewahr wirst, ist sie schon vorüber, das Bewusstsein des Genusses liegt immer in der Erinnerung.

Die wahre echte Liebe ist meist eine unglückliche Erscheinung, man quält sich selbst und wird von der Welt misshandelt.

Durch die Eltern spricht die Natur zuerst zu den Kindern. Wehe den armen Geschöpfen, wenn diese erste Sprache kalt und lieblos ist!

Gestalt hat nur für uns, was wir überschauen können.

Gestern lebte ich ein paar selige Stunden recht über der Erde, ich hatte einen Berg erstiegen, an dessen Umgebungen jede Spur menschlichen Anbaus zu Zweck und Nutzen verschwand; es ward mir wohl und heiter. (...). In solchen Augenblicken behält nur das Ewige Wert, der schaffende Genius und das heilige Gemüt.

Keins von allen Gütern dieser weiten Erde, / Keines! dem nicht Schmerz und Reue sei Gefährte, / Überall verfolgt die Plagegöttin dich.

So verschieden die äußere Bildung der Menschen ist, so verschieden ist auch ihre innere Natur, ihr Leben und ihre Wünsche.

Um Etwas desto gewisser zu gewinnen, muss man stets ein Anderes aufgeben.

Um etwas desto gewisser zu gewinnen, muss man stets ein Anderes aufgeben.

Wenn dem innigsten heiligen Leben Verderben droht, soll man es sicherstellen um jeden Preis.

Wer irgend einer Art von Religion zur Stütze seiner Sittlichkeit bedarf, dessen Moralität ist nicht rein, denn diese muss ihrer Natur nach in sich selbst bestehen.

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