Seele Zitate

64 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Seele

Die psychologische Analyse des Nervösen ergibt stets die Anwesenheit der Entwertungstendenz, die sich summarisch gegen alle richtet.

Die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut.

Die Seele ist ein und dasselbe Wasser, das in uns allen enthalten ist; sie wechselt Form und Farbe, je nach der Form und Farbe der Flaschen.

Das artige Wesen, das entzückt, / sich selbst und andre gern beglückt, / das möcht ich Seele nennen.

Des Menschen Seele / gleicht dem Wasser: / Vom Himmel kommt es, / zum Himmel steigt es, / und wieder nieder / zur Erde muß es, / ewig wechselnd.

Du weißt, daß der Leib ein Kerker ist; / die Seele hat man hinein betrogen; / da hat sie nicht freie Ellebogen. / Will sie sich da- und dorthin retten, / schnürt man den Kerker selbst in Ketten.

Es ist mir sehr oft passiert, daß, wenn ich mit einem guten Bekannten ging und lebhaft an etwas dachte, dieser über das, was ich im Sinne hatte, sogleich an zu reden fing. So habe ich einen Mann gekannt, der, ohne ein Wort zu sagen, durch bloße Geistesgewalt eine im heitern Gespräch begriffene Gesellschaft plötzlich stille zu machen imstande war. Ja, er konnte auch eine Verstimmung hineinbringen, so daß es allen unheimlich wurde.

Es war, als wenn meine Seele ohne Gesellschaft des Körpers dachte; sie sah den Körper selbst als ein ihr fremdes Wesen an, wie man etwa ein Kleid ansieht.

Ich habe in meinen Jünglingsjahren Fälle genug erlebt, wo auf einsamen Spaziergängen ein mächtiges Verlangen nach einem geliebten Mädchen mich überfiel und ich so lange an sie dachte, bis sie mir wirklich entgegenkam. "Es wurde mir in meinem Stübchen unruhig", sagte sie, "ich konnte mir nicht helfen, ich mußte hierher."

Jede Entelechie nämlich ist ein Stück Ewigkeit, und die paar Jahre, die sie mit dem irdischen Körper verbunden ist, machen sie nicht alt. Ist diese Entelechie geringer Art, so wird sie während ihrer körperlichen Verdüsterung wenig Herrschaft ausüben, vielmehr wird der Körper vorherrschen, und wie er altert, wird sie ihn nicht halten und hindern. Ist aber die Entelechie mächtiger Art, wie es bei allen genialen Naturen der Fall ist, so wird sie, bei ihrer belebenden Durchdringung des Körpers, nicht allein auf dessen Organisation kräftigend und veredelnd einwirken, sondern sie wird auch, bei ihrer geistigen Übermacht, ihr Vorrecht einer ewigen Jugend fortwährend geltend zu machen suchen.

Noch niemand konnt es fassen, / wie Seel und Leib so schön zusammenpassen, / so fest sich halten, als um nie zu scheiden, / und doch den Tag sich immerfort verleiden.

Wir haben alle etwas von elektrischen und magnetischen Kräften in uns und üben, wie der Magnet selber, eine anziehende und abstoßende Gewalt aus.

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, / die eine will sich von der andern trennen: / Die eine hält in derber Liebeslust / sich an die Welt mit klammernden Organen; / die andre hebt gewaltsam sich vom Dust / zu den Gefilden hoher Ahnen.

Unendlich ist das Werk, das zu vollführen / Die Seele dringt.

Meine Seele, / was denn bist du und woher gekommen / bist du? Wer hat dieses Leibes Last dir / aufgelegt? Tu kund mir, welche Macht ist's, / die dich band an dieses Lebens Ketten? / Wie bist du, der Hauch an diesen Körper, / an den Stoff der Geist gebunden?

Die Seele ist wie die Luft. Niemand sieht sie und dennoch kann sie der Physiker wägen.

Die Schönheit der Seele besteht in mehr als nur im glücklichen Genusse des Schönen. Sie soll dem Schönen auch zum Siege verhelfen über das Unschöne und Rauhe und Gemeine des Lebens.

Eine »schöne Seele« soll streiten und, wenn sie träumt, von gewonnenen Schlachten träumen.

Eine schöne Seele, die nicht dem Unterdrückten beispringt, nicht der Übergewalt steuert, die abwesende Gegenpartei vertritt, nicht immer und überall ausgleicht und das Ungebührliche in seine Schranken verweist, verdient nicht den Namen: sie ist nur Empfindlerin.

Die menschliche Seele hat ihre Lebensalter wie der Körper.

Eine Seele ohne Zwang ist auch ohne Laster.

Der einzige ihm angemessene Ort, den Gott auf Erden findet, ist eine reine Seele.

Die Seele ist ein entflammter Dunst, der brennt, ohne sich zu verzehren. Unser Körper ist die Leuchte dazu.

Zuversicht wie ein Berg so groß, dem Tadel verschanzt sein, / vielverliebt in sich selbst: Daran erkenn' ich den Geck.

Die Psychologie befaßt sich mit den einzelnen Wellen des Baches. Aber hat ein Bach je aus Wellen bestanden?

Psychoanalyse ist mehr eine Leidenschaft als eine Wissenschaft.

Psychologie ist der Omnibus, der ein Luftschiff begleitet.

Füllt die Seele den Körper etwa wie ein elastisches Flüssiges, das allezeit die Form des Gefäßes annimmt, so daß, wenn eine platte Nase Schadenfreude bedeutet, der schadenfroh wird, dem man die Nase plattdrückt?

Die liebende Seele wird zornig von ihrer Selbsterkenntnis.

Es ist etwas in unsrer Seele, das gleich Wolken wechselt, aber auch etwas tief und fest ruhendes, wie der Himmel über jenen.

Neid und Eifersucht sind die Schamteile der menschlichen Seele.

Der Mensch hat alle Ursache, sich selbst für den wunderbarsten Gegenstand der Natur zu halten. Er vermag nicht zu begreifen, was der Körper, und noch weniger, was der Geist ist, und am allerwenigsten, wie ein Geist mit einem Körper verbunden sein kann.

Manche Seelen entfallen dem Himmel wie Blüten; aber mit den weißen Knospen werden sie in den Erdenschmutz getreten und liegen oft besudelt und zerdrückt in den Fußstapfen eines Hufs.

Das Tröpflein wird das Meer, wenn es ins Meer gekommen, / die Seele Gott, wenn sie in Gott ist aufgenommen.

Die Seel ist eine Flamm, aus Gott, dem Blitz, gegangen, / ach, sollte sie denn nicht in ihn zurückgelangen?

Die Seele ist ein Kristall, die Gottheit ist ihr Schein, / der Leib, in dem du lebst, ist ihrer beider Schrein.

Zwei Augen hat die Seel': Eins schauet in die Zeit, / das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.

Die Seele kommt alt zur Welt, aber sie wächst und wird jung. Das ist die Komödie des Lebens. Der Leib kommt jung zur Welt und wird alt. Das ist die Tragödie unseres Daseins.

Die Seele ist die Masse, in welche Gottes Bildnis vornehmlich eingedrückt ist.

Man soll sich mehr um die Seele als um den Körper kümmern; denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen des Körpers auf.

Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst. So tiefen Grund hat sie.

Die individuelle Seele soll mit der Weltseele übereinstimmen.

Und war wiederum einer ein Sträfling und trug bei Lebzeiten Spuren der Schläge oder Narben von Peitschenhieben oder andere Wunden an seinem Körper, dann wird man diese auch am Körper des Toten sehen können. Oder wenn jemand im Leben gebrochene oder verrenkte Glieder hatte, dann ist das auch am Toten sichtbar. Mit einem Wort: Wie jemand in leiblicher Beziehung zu sein sich bemühte, so ist alles oder doch das meiste eine Zeitlang auch am Toten sichtbar. Ich glaube nun aber, Kallikles, daß es mit der Seele ganz dasselbe ist. Wenn sie vom Körper befreit ist, dann wird an ihr alles sichtbar, sowohl ihre natürliche Anlage als auch die Merkmale, die der Mensch durch Beschäftigungen aller Art in seiner Seele empfangen hat. Wenn sie nun zum Richter kommen, so die aus Asien zu Rhadamanthys, so läßt dieser sie vor sich hintreten und betrachtet die Seele eines jeden, ohne zu wissen, wem sie gehört. Da hat er vielleicht die Seele des Perserkönigs oder sonst eines Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr, sondern findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen und die ihm jede seiner Taten in die Seele eingeprägt hat, und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist.

Vom Schönen und Weisen und Guten nähren sich und an diesem wachsen die Flügel der Seele. Am Häßlichen und Bösen welken sie und fallen ab.

Die ganze Sinnenwelt strebt danach zu sein wie die Ideenwelt, vermag es aber nicht, sondern bleibt dahinter zurück.

Es gibt ein Auge der Seele, mit ihm allein kann man die Wahrheit sehen.

Tritt der Tod den Menschen an, so stirbt das Sterbliche an ihm, das Unsterbliche und Unvergängliche zieht wohlbehalten ab, dem Tod aus dem Wege.

Wenn die Seele denkt, tut sie nichts anderes als sich unterreden, indem sie sich selbst fragt und beantwortet, bejaht und verneint.

Die Seele, die nie Wahrheit erkannte, kann nie Menschengestalt annehmen.

Der Körper ist das Grab der Seele.

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