Natur Zitate

158 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Natur

Die Folianten vergilben, der Städte gelehrter Glanz erbleicht, aber das Buch der Natur erhält jedes Jahr eine neue Auflage.

In der Natur und der Welt gibt es keine Dissonanzen, die eine löst sich in der anderen auf

»Leben ist nicht genug!« sprach der Schmetterling. »Sonnenschein, Freiheit und ein kleines Blümchen muß man haben!«

Wir können die Natur nur dadurch beherrschen, daß wir uns ihren Gesetzen unterwerfen.

Die Natur beherrscht nur wer sich unterwirft.

Es ist, als ob jeder Baum auf dem Lande zu mir spräche: Heilig, heilig!

Glaube mir, ich habe es erfahren, du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern; Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.

Ich kann nicht leugnen, daß mein Vertrauen in den Charakter meines Nachfolgers einen Stoß erlitten hat, seit ich erfahren habe, daß er die uralten Bäume vor der Gartenseite seiner, früher meiner Wohnung hat abhauen lassen, welche eine erst in Jahrhunderten zu regenerierende, also unersetzbare Zierde der amtlichen Reichsgrundstücke in der Residenz bildeten.

In der Natur gibt es keinen Stillstand: der Fluss strebt dem Meere zu, der Baum wächst empor, zum Menschen wird das Kind.

Der Berg sollte seine Oreade, der Fluß seine Nymphe verlieren? Diese holde Verschwendung des Glaubens, die jeden Gegenstand zur Göttlichkeit erhebt, die den geringsten Blumen heilige Weihe gibt und ein Flüstern der Himmlischen im schwächsten Lüftchen vernimmt - sie möchtest Du verleugnen und die Erde zu bloßem Staub und Lehm machen?

Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: ein Attentat auf sich selbst.

Wenn die Nachtigallen aufhören zu schlagen, fangen die Grillen an zu zirpen.

Unkraut nennt man Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.

Naturforscher sind es, unter denen man die meisten jener Gelehrten nennt, die das höchste, das heiterste Alter erleben.

Macht euch vertraut mit Natur, erkennt sie als eure Mutter; / ruhig sinket ihr dann in die Erde hinab.

Nach welchen Gesetzen die Natur wirklich verfährt, werden wir selbstverständlich niemals erfahren. Darwin hat nicht mehr Recht als Moses; nicht die Natur ist darwinistisch, aber der heutige Mensch ist es.

Wieviel ich Täuschung auch erfuhr / im Leben und im Lieben, / du bist mir allezeit, Natur, / du bist mir treu geblieben.

Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit / an deines Gottes Gaben. / Schau an der schönen Gärten Zier / und siehe, wie sie mir und dir / sich ausgeschmücket haben.

Daher kommt es denn auch, daß man der Pflanzenwelt eines Landes einen Einfluß auf die Gemütsart seiner Bewohner zugestanden hat. Und gewiß, wer sein Lebenlang von hohen ernsten Eichen umgeben wäre, müßte ein anderer Mensch werden, als wer täglich unter luftigen Birken sich erginge.

Das sogenannte Romantische einer Gegend ist ein stilles Gefühl des Erhabenen unter der Form der Vergangenheit oder, was gleich lautet, der Einsamkeit, Abwesenheit, Abgeschiedenheit.

Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen.

Die Menschen machen mir durch Wahrheiten und Fabeln den Kopf warm, und wenn es nicht noch Berg und Gestein gäbe, so wüßt' ich nicht, wohin flüchten.

Die Welt ist so leer, wenn man nur Berge, Flüsse und Städte darin denkt, aber hie und da jemand zu wissen, der mit uns übereinstimmt, mit dem wir auch stillschweigend fortleben: Das macht uns dieses Erdenrund erst zu einem bewohnten Garten.

Es ist etwas so Unnützes, so Müßiges, ich möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden, daß man vor dem stillen Ernste der Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor einer einsamen Felsenwand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt.

Es ist viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein erstausgesprochenes Wort Gottes.

Geheimnisvoll am lichten Tag, / läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, / und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag, / das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.

Ich habe ihm nun geraten, künftig in der Natur nie einen einzelnen Gegenstand alleine herauszuzeichnen, nie einen einzelnen Baum, einen einzelnen Steinhaufen, eine einzelne Hütte, sondern immer zugleich einigen Hintergrund und einige Umgebung mit. Und zwar aus folgenden Ursachen: Wir sehen in der Natur nie etwas als Einzelheit, sondern wir sehen alles in Verbindung mit etwas anderem, das vor ihm, neben ihm, hinter ihm, unter ihm und über ihm sich befindet. Auch fällt uns wohl ein einzelner Gegenstand als besonders schön und malerisch auf; es ist aber nicht der Gegenstand allein, der diese Wirkung hervorbringt, sondern es ist die Verbindung, in der wir ihn sehen.

Ich liebe die Rose als das Vollkommenste, was unsere deutsche Natur als Blume gewähren kann.

Immer war mir das Feld und der Wald und der Fels und die Gärten / nur ein Raum, und du machst sie, Geliebte, zum Ort.

Je näher wir der Natur sind, desto näher fühlen wir uns der Gottheit.

Kommt, von allerreifsten Früchten / mit Geschmack und Lust zu speisen! / Über Rosen läßt sich dichten, / in die Äpfel muß man beißen.

Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die in dem All der Natur verborgen liegt, die nichts gebildet hat, das nicht seinen Nachbarn, nicht sich selbst zerstörte. Und so taumle ich beängstigt. Himmel und Erde und ihre webenden Kräfte um mich her: Ich sehe nichts als ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheuer.

Mit Botanik gibst du dich ab? Mit Optik? Was tust du? / Ist es nicht schönrer Gewinn, rühren ein zärtliches Herz? / Ach, die zärtlichen Herzen! Ein Pfuscher vermag sie zu rühren. / Sei es mein einziges Glück, dich zu berühren, Natur!

Müsset im Naturbetrachten / immer eins wie alles achten: / Nichts ist drinnen, nichts ist draußen; / denn was innen, das ist außen.

Natürlichem genügt das Weltall kaum; / was künstlich ist, verlangt geschloßnen Raum.

Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten und blühten / Feld und Wald. Auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken / übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel. / Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen, / festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

So wenig der Gärtner sich durch andere Liebhabereien und Neigungen zerstreuen darf, so wenig darf der ruhige Gang unterbrochen werden, den die Pflanze zur dauernden oder zur vorübergehenden Vollendung nimmt. Die Pflanze gleicht den eigensinnigen Menschen, von denen man alles erhalten kann, wenn man sie nach ihrer Art behandelt. Ein ruhiger Blick, eine stille Konsequenz, in jeder Jahreszeit, in jeder Stunde das ganz Gehörige zu tun, wird vielleicht von niemand mehr als vom Gärtner verlangt.

Steine sind stumme Lehrer. Sie machen den Beobachter stumm, und das Beste, was man von ihnen lernt, ist nicht mitzuteilen.

Und so sag ich zum letzten Male: / Natur hat weder Kern noch Schale. / Du prüfe dich nur allermeist, / ob du Kern oder Schale seist!

Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen, / als daß sich Gott-Natur ihm offenbare, / wie sie das Feste läßt zu Geist verrinnen, / wie sie das Geisterzeugte fest bewahre?

Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.

Wenn die Anmut einer herrlichen Gegend uns lindernd umgibt, wenn die Milde gefühlvoller Freunde auf uns einwirkt, so kommt etwas Eigenes über Geist und Sinn, das uns Vergangenes, Abwesendes traumartig zurückruft und das Gegenwärtige, als wäre es nur Erscheinung, geistermäßig entfernt.

Wer die Natur als göttliches Organ leugnen will, der leugne nur gleich alle Offenbarung!

Wer mit seiner Mutter, der Natur, sich hält, / findet im Stengelglas wohl eine Welt.

Wer nicht liebt, wird sich des schönen Maien / so gut er kann, doch leider halb nur freuen.

Wie es vor alten Zeiten, da die Menschen an der Erde lagen, eine Wohltat war, ihnen auf den Himmel zu deuten und sie auf's Geistige aufmerksam zu machen, so ist's jetzt eine größere, sie nach der Erde zurückzuführen.

Groß sind des Berges Kräfte; / Da wirkt Natur so übermächtig frei, / Der Pfaffen Stumpfsinn / schilt es Zauberei.

Hinaufgeschaut! - / Der Berge Gipfelriesen / Verkünden schon / die feierlichste Stunde; / Sie dürfen früh / des ewigen Lichts genießen, / Das später sich / zu uns hernieder wendet.

Stünd ich, Natur, vor dir ein Mann allein, / Da wär's der Mühe wert, ein Mensch zu sein.

Nichts wird in der Natur dir wahrhaft schön erscheinen, wenn dir nicht zugleich eine geistige Beleuchtung darauf fällt.

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