Es gibt immer noch wohltätige Menschen, und wer einmal so glücklich ist, unglücklich zu werden, dem wird geholfen. Früher freilich nicht!
Keine menschliche Tugend ist so verbreitet wie der Sinn für Wohltätigkeit aus der Tasche anderer.
Wohltätigkeit an einem ganzen Volke ausgeübt, heißt Politik, und die Wohltätigkeit, die ein Volk zu seinem eigenen Gedeihen auszuüben versucht, ist die Politik dieses Volkes. Es gibt keine Politik, die nicht von Absichten der Wohlfahrt durchdrungen ist.
Wohltätigkeiten, die der Undank auslösen kann, ist keine Tugend, sondern wie ein schlechter und lockerer Zunder, auf den die Eitelkeit einen Funken geworfen hat, der eben so schnell erlöscht, als er gezündet hat.
Wohltätige Frauen sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun.
Hast du jemals eine Gabe gespendet, ohne dass du dich wenigstens in deinem Innern ihrer wohlgefällig rühmtest? Beobachte dein Ich, so wirst du merken, dass es stets auf der Lauer liegt, dich um den Wert dessen, was du tust, zu betrügen.
Man muss seine Wohltaten vielen zugute kommen lassen. Wenn man sie vielen zuwendet, übersieht man keinen.
Unglükklichen seine Wohlthat fühlen lassen, ist Tyrannei
Geld ist das leichteste Mittel gegen Unglükk; aber manchmal das unschikklichste. Um des Elenden recht bald los zu werden, werfen die Reichen und Grossen mit weggewendetem Blikke todtes Metall hin. – O das findet sich auch in der Erzgrube! aber ein wohlthätig, mitleidig Herz sucht der Elende, das mit ihm traure, das ihm rathe, das ihn schüze. Kann das Gold?
Die bitterste Armuth legt sich den Finger auf den Mund, und wünscht – nicht gesehen, sondern gesucht zu werden.
Einen Menschen gerettet, Menschenelend gelindert oder gehoben zu haben, welch eine Wonne für den, dessen Seele noch geistig genug ist, unkörperliches Vergnügen zu fühlen!
Besser ist's, wenn das Herz Wohlthaten ertheilt, als nur der Kopf: noch besser aber, wenn bei diesem edeln Geschäfte Herz und Kopf zu?ammen sich in Wirkung sezen.