Wir Ärzte sind Nachtreter der Natur, und unsre Herrin geht auf dunklen Pfaden.
Wo kein Maß ist, ist keine Vergeltung.
Wo sich Götter offenbaren, / kündigt sie ein Schauder an.
Wollte Gott, Gedrucktes und Geschriebenes hätte so viel Einfluß auf die Menschen, als die Regenten und ihre Zensoren fürchten! Bei den unzähligen guten Schriften, die wir haben, müßte dann die Welt schon lange besser geworden sein.
Wär' nur der Mensch erst wahr, er wär' auch gut. / Wie könnte Sünde irgend noch bestehn, / wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? Erstens sich, / alsdann die Welt, dann Gott, ging es nur an. / Gäb's einen Bösewicht, müßt er sich sagen, / so oft er nur allein: du bist ein Schurk! / Wer hielt sie aus, die eigne Verachtung? / Allein die Lügen in verschiednem Kleid, / als Eitelkeit, als Stolz, als falsche Scham / und wiederum als Großmut und als Stärke, / als innre Neigung und als hoher Sinn, / als guter Zweck bei etwa schlimmen Mitteln. / Die hüllen unsrer Schlechtheit Antlitz ein / und stellen sich geschäftig vor, wenn sich / der Mensch beschaut in des Gewissens Spiegel.
Übrall Nacht ist ohne Liebe, / übrall Tag, wo Liebe lacht; / wenn die Sonne fern auch bliebe, / Lieb, ist Mond in sel'ger Nacht.
Zu wissen drängt euch euer Gemüt, / was nach dem Tod soll geschehen: / Ihr wißt gar nicht, was morgen geschieht, / und wollt so viel weiter sehen.
Zugleich bedenk' ich wirklich, daß heilsam feste Nötigung der Abschluß / von jedem irdisch wanken, wirren Tun. / Du wähltest ewig unter Möglichkeiten, wär' nicht die Wirklichkeit als Grenzstein hingesetzt.