Alles, alles muss Gott tun.
Auch alles Verzeihen und Vergeben der Menschen untereinander in seiner Unvollkommenheit muss zu Jesus Christus aufsehen, in dem die vollkommene Vergebung Wirklichkeit wurde.
Auch das kann eine Sprache Gottes sein, dass er einen immer heftiger fragen und verlangen lässt.
Aus dem Bußgebet bricht der Lobgesang auf.
Das Kirchenjahr mit seiner immer erneuten Vergegenwärtigung und Darstellung des Lebens Christi ist das größte Kunstwerk der Menschen; und Gott hat sich dazu bekannt und gewährt es Jahr für Jahr, schenkt es in immer neuem Licht, als begegnete es einem zum ersten Mal.
Dass das Leben immer wieder auf bestimmte Bibelsprüche hingeführt wird, das ist wohl eine Sprache Gottes zu dem Menschen, um derentwillen man das Leben aushalten muss - bis Gott "ausgeredet" hat.
Dass Gott so groß ist, das wundert mich nicht so sehr. Aber dass er uns so nahe kommt.
Der Glaube sieht die Dinge ganz anders; In einer dauernd bedrohenden und bedrohten Welt muss Gott aus Lasten und Trümmern unseres Lebens sein Werk unter uns errichten.
Der Gott, der durch die Bibel zu mir spricht, ist der Gott, der wie ein Mann mit seinem Freunde redet.
Der, welcher der schwersten Sünde schuldig ist, kann der Vergebung am frohesten werden!
Gott ist der gleiche, ob er nimmt oder gibt!
Gott nimmt den in Zucht, den er begnadet.
Gott offenbart sich uns, indem er uns weist, wer wir sind im Lichte seines Angesichts. Indem wir erfahren, wer wir sind, wird uns die göttliche Offenbarung zuteil.
Gott redet nicht zu uns Menschen, ohne dass er an uns handelt.
Gott will auch durch unsere vergänglichen Werke wirken.
Gott wird uns immer wieder in Wartezustände versetzen, die zusammen das eigentliche Leben ausmachen: Leben aus Pfingsten und Advent.
Im täglichen Vergeben an uns begangenen Unrechts vermögen wir einen Blick in den unergründlichen Abgrund des göttlichen Erbarmens zu tun und zu ahnen, dass Gott größer ist als unser Herz.
In der Bitte "Und vergib uns unsere Schuld" beginnt Gott sichtbar an uns zu handeln. Und wir kommen zur Ruhe.
In der Vergebung gewinnen wir Anteil an der Klarheit - der Reinheit und Wahrheit - Gottes und Klarheit über uns selbst.
In die Welt der Vergänglichkeit spricht der ewige und heilige Gott sein unvergängliches Wort.
Seine Zeit nicht zu kennen und doch jeden ihrer Augenblicke gezählt zu glauben - es ist ein großer Friede in der Welt voller Angst.
So tief einer in der Buße steht, steht er auch in der Gnade.
Tief muss Gott uns hinabführen, sollen wir festen Grund finden in ihm.
Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern. Diese Bitte ist's, die alle anderen Bitten des Vaterunsers erst ermöglicht.
Vergebung tut uns Not wie Nahrung.
Von Gott aus läuft wohl die ganze menschliche Selbsterkenntnis auf das Bewusstsein aus dafür, dass man sich geführt weiß. Das schließt alles andere in sich.
Wer an Gottes Vergebung glaubt, kann seine Vergangenheit ertragen.