Elias Canetti

24 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Alles, was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe.

Der Erfolgreiche hört nur noch Händeklatschen. Sonst ist er taub.

Der geheime Groll alles dessen, das man hätte kennen können und nie gekannt hat.

Der Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder.

Die erste Wirkung einer Anpassung an andere ist, dass man langweilig wird.

Die furchtbarste Masse, die sich denken ließe, wäre eine aus lauter Bekannten.

Die großen Aphoristiker lesen sich so, als ob sie alle einander gut gekannt hätten.

Die Menschheit als Ganzes wird sich nie wieder bescheiden können.

Ein Befehl ist wie ein Pfeil. Er wird abgeschossen und trifft.

Er möchte ganz von vorn beginnen. Wo ist vorn?

Erfolg hört nur auf Applaus. Für alles andere ist er taub.

Es genügt nicht zu denken, man muss atmen. Gefährlich die Denker, die nicht genug geatmet haben.

Es ist hoffnungsvoll, daß die ganze Erde so heißt wie jedes Stück von ihr.

Ich habe noch nie von einem Menschen gehört, der die Macht attackiert hat, ohne sie für sich zu wollen.

Kriege werden um ihrer selbst willen geführt. Solange man sich das nicht zugibt, werden sie nie wirklich zu bekämpfen sein.

Man hat kein Maß mehr, für nichts, weil das Menschenleben nicht mehr Maß ist.

Man kann einem Menschen nichts Böseres tun, als sich ausschließlich mit ihm zu beschäftigen.

Man liebt als Selbsterkenntnis, was man als Anklage hasst.

Nur ein Bild kann einem ganz gefallen, aber nie ein Mensch. Der Ursprung der Engel.

Von einem bestimmten Alter an erscheint jeder kluge Mensch gefährlich.

Warum sind nicht mehr Leute aus Trotz gut?

Wenn jeder Mensch ahnte, von wie vielen er durchschaut wird!

Wer nicht merkt, daß er denkt, wenn er denkt, ist reif für eine Denkpause.

Überall, zwei Schritte von deinen täglichen Wegen, gibt es eine andere Luft, die dich zweifelnd erwartet.

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