Das Alter ist der Übel höchstes; denn es beraubt den Menschen aller Genüsse, läßt ihm aber das Verlangen danach, und bringt alle Leiden mit sich.
Der Betrug ist sozusagen die Seele des gesellschaftlichen Lebens und eine Kunst, ohne die in Wahrheit keine Kunst und kein Talent wenn man nur ihre Wirkung auf die Menschen im Auge hat, vollkommen ist.
Die Aufrichtigkeit kann dann von Nutzen sein, wenn man sie als Kunstgriff verwendet, oder wenn sie einem, dank ihrer Seltenheit, nicht geglaubt wird.
Die Kinder finden im Nichts das Gesamte, die Erwachsenen im Gesamten das Nichts.
Die Menschen schämen sich nicht des Unrechts, das sie tun, sondern dessen, das sie leiden.
Die Tätigkeit des faulsten Menschen ist intensiver als die des tätigsten Tieres.
Die Unentschlossenheit ist schlimmer als die Verzweiflung.
Die Welt gehört, wie die Frauen, dem, der sie verführt, genießt und mit Füßen tritt.
Es muß einen wundernehmen, daß fast allen Männern von großer Tüchtigkeit einfache Sitten eigen sind und daß fast immer einfache Sitten als Zeichen von geringer Tüchtigkeit gelten.
Gleiche Zaubermacht / übt Schönheit wie Musik, die uns so oft / von unbekannten Paradiesen hehres / Geheimnis zu enthüllen scheint.
Großen Männern gegenüber, besonders wenn ihnen in ungewöhnlichem Maße kraftvolle Männlichkeit innewohnt, ist die Welt wie ein Weib. Sie hat für sie nicht nur Bewunderung, sondern Liebe; denn eben jene Stärke bezaubert sie.
Herrschaft und Gewalt, / ob du sie wen'gen wünschest oder vielen - / mißbrauchen wird sie stets, wer sie besitzt.
Solange es jedoch auf dieser Welt Barbaren geben wird oder Völker mit starken, vollen, überzeugenden, standhaften und von der Vernunft noch nicht berührten Wahnvorstellungen, müssen die zivilisierten Völker ihnen zum Opfer fallen.
Verzweiflung ist unendlich viel lustvoller als Langeweile.
Wenn einer die Illusion bekämpft, so ist das das sicherste Zeichen seines unvollkommenden und unzureichenden Wissen - eben ein Zeichen dafür, dass er einer Illusion zum Opfer gefallen ist.
Wenn ich nach einigen Jahren eine Person wiedersah, die ich jung gekannt hatte, kam es mir beim ersten Blick immer so vor, als begegnete ich jemand, der irgendein großes Unglück erlitten hätte.
Wenn nun in der Kunst, die Menschen im geselligen Verkehr für sich einzunehmen, derjenige der größte Meister ist, von dem die anderen zufriedener mit sich selbst weggehen, als sie gekommen sind, so ist wohl klar, daß Zeichen von Achtung wirksamer sein werden, die Menschen zu gewinnen, als Zeichen von Wohlwollen.
Wer steigen will, wenn auch durch wahre Verdienste, der lasse die Bescheidenheit fahren. Auch darin gleicht die Welt den Weibern: mit Scham und Zurückhaltung erreicht man nichts bei ihr.