Erinnerung Zitate

72 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Erinnerung

Das Vergessen kann eine große produktive Tat sein.

Ein treu Gedenken, lieb Erinnern, / das ist der goldne Zauberring, / der auferstehen macht im Innern, / was uns nach außen unterging.

Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb: Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen.

Die Erinnerung an alte Liebe erwacht gar schnell, wenn man sich in der Nähe des Wesens befindet, das sie einst in uns entzündete, die Begierden werden unwiderstehlich, wenn die Illusion nicht durch die Abwesenheit aller Reize gestört wird.

Erinnerungen sind wie manche Konserven: ein bischen schöngefärbt und deshalb nicht ganz ungefährlich.

Das Gedächtnis nimmt ab, wenn man es nicht übt.

Die sorgenfreie Erinnerung an vergangenen Schmerz bringt nämlich Freude.

Kein größerer Schmerz, als sich erinnern glücklich heiterer Zeit im Unglück.

Wir hören gerne das Lob dessen, was uns verlorenging. Sonderbar, indem es uns das Gefühl des Verlustes steigert, tröstet es uns.

Gläubiger haben ein besseres Gedächtnis als Schuldner.

Methode ist die Mutter des Gedächtnisses.

Erinnerung ist eine Form der Begegnung.

Das Rechte, das ich viel getan, / das ficht mich nun nicht weiter an, / aber das Falsche, das mir entschlüpft, / wie ein Gespenst mir vor Augen hüpft.

Die Erinnerung an Abwesende wird durch die Zeit nicht ausgelöscht, aber doch verdeckt. Die Zerstreuungen unseres Lebens, die Bekanntschaft mit neuen Gegenständen, kurz jede Veränderung unseres Zustandes tun unserem Herzen das, was Staub und Rauch mit einem Gemälde tun.

Eine liebevolle Aufmerksamkeit auf das, was der Mensch besitzt, macht ihn reich, indem er sich einen Schatz der Erinnerung an gleichgültigen Dingen dadurch anhäuft. Ich habe einen jungen Mann gekannt, der eine Stecknadel dem geliebten Mädchen, Abschied nehmend, entwendete, den Busenstreif täglich damit zusteckte und diesen gehegten und gepflegten Schatz von einer großen, mehrjährigen Fahrt wieder zurückbrachte.

Man denkt an das, was man verließ, / was man gewohnt war, bleibt ein Paradies.

Man erzählt von Hallern, daß, als er einmal eine Treppe herunter und auf den Kopf gefallen war, er sogleich, nachdem er aufgestanden, sich die Namen der chinesischen Kaiser nach der Reihe hergesagt, um zu versuchen, ob sein Gedächtnis gelitten habe.

Vergiß mein nicht, das ist ein schlechtes Fressen! / Wer will denn leben, kann er nicht vergessen?

Wer kann aber auf sein vergangenes Leben zurückblicken, ohne gewissermaßen irre zu werden, da er meistens finden wird, daß sein Wollen richtig, sein Tun falsch, sein Begehren tadelhaft und sein Erlangen dennoch erwünscht gewesen?

Erinnern heißt auswählen.

Erinnerungen sind Wirklichkeiten im Sonntagskleid.

Gedächtnis haben kalte Seelen, / die fühlenden Erinnerung.

Holde Vergessenheit du und du, des Guten Erinnerung, / liebliche Schwestern, o macht beide das Leben mir süß! / Du verdunkle das Böse mit deinem umhüllenden Schleier, / du erneure das Glück mir mit verdoppelter Lust!

Erinnerung heißt die Kunst, einmal Genossenes nicht nur festzuhalten, sondern es immer reiner auszuformen.

Für angenehme Erinnerungen muß man im voraus sorgen.

Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.

Ob du's im Tagebuch anmerkst? Handle! War es was Böses, / fühl' es, o Freund, und vergiß! Gutes? Vergiß es noch ehr!

Das Gedächtnis mancher Menschen ist wie ein Sieb, weil ihre Gedanken nicht groß genug sind, um darin haften zu bleiben.

Welche Wohltat der Natur, daß die Erinnerung an überstandene Leiden denselben Genuß gewährt - und vielleicht einen größeren - als die Erinnerung an Freuden der Vergangenheit.

So viele klagen über ihr Gedächtnis und sollten lieber über ihren Verstand klagen.

Warum können wir uns an die kleinste Einzelheit eines Erlebnisses erinnern, aber nicht daran, wie oft wir es ein und derselben Person erzählt haben?

Wenn ich nach einigen Jahren eine Person wiedersah, die ich jung gekannt hatte, kam es mir beim ersten Blick immer so vor, als begegnete ich jemand, der irgendein großes Unglück erlitten hätte.

Vergessen ist Mangel an Treue.

Die Erfahrung lehrt vielmehr, daß die Leute von gutem Gedächtnis gerne ein wenig schwach von Verstande sind.

Sätze wie: In der Welt überwiegt die Summe des Leidens die Summe des Glücks - was sind sie im letzten Grunde anderes als Wortspielereinen vor dem in Leid wie in Lust furchtbaren, ganz und gar übergewaltigen Charakter des Weltalls! Sollten in diesem ganz unfaßbaren Komplex des Lebens nicht Leid und Lust so untrennbar, so organisch, so durch und durch ineinander verschlungen und verwirkt sein, daß man schon ein Prachtstück an Trockenheit und Pedanterie sein muß, um hier mit einer Waage heranzutreten?

Oft sind Erinnerungen ganz vortreffliche Balancierstäbe, mit welchen man sich über die schlimme Gegenwart hinwegsetzen kann.

Mancher wird nur deshalb kein Denker, weil sein Gedächtnis zu gut ist.

Wer viel denkt, und zwar sachlich denkt, vergißt leicht seine eigenen Erlebnisse, aber nicht so die Gedanken, welche durch jene hervorgerufen wurden.

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.

Der Reichtum des Lebens besteht aus vergessenen, aber gemeinsamen Erinnerungen.

Ein gutes Gedächtnis ist ein Fluch, der einem Segen ähnlich sieht.

Bedenke, daß der erste Grundsatz aller Lebensweisheit und Ökonomie ist, jede gute Stunde an einem luftigen und trockenen Orte vorsorglich sicherzustellen, auf daß man sie habe und sie sofort vom Brett herunternehmen könne, wenn einmal die Zeiten teuer und die frischen Gemüse rar werden sollten.

Vergessenkönnen ist das Geheimnis ewiger Jugend. Wir werden alt durch Erinnerung.

Das Wunder, wenn man es erlebt, ist nie vollkommen. Erst die Erinnerung macht es dazu.

Die Erinnerung steht immer dem Herzen zu Diensten.

Das Gedächtnis des Menschen ist das Vermögen, den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechend die Vergangenheit umzudeuten.

Seltsam ist es, daß wir in schlimmen Tagen uns die vergangenen glücklichen sehr lebhaft vergegenwärtigen können, hingegen in guten Tagen die schlimmen nur sehr unvollkommen.

Ehe man das Gedächtnis eines Menschen rühmt, sollte man feststellen, was dieses Gedächtnis zu behalten pflegt.

Man verringert seine Freuden allzusehr, wenn man nur von denen einen Genuß zu haben glaubt, die man hat und sieht. Bald verläßt uns ja jede Lust. Darum muß man die Seele in die Vergangenheit zurückweisen und, was uns je ergötzt hat, heraufbeschwören und es sich dadurch, daß man es sich oft vorstellt, recht zu eigen machen.

Wir werden alt, wenn die Erinnerung uns zu freuen beginnt. Wir sind alt, wenn sie uns schmerzt.

 Top