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Walther von der Vogelweide
deutscher Dichter und Minnesänger (um 1170 - um 1230)
20 Zitate, Sprüche & Aphorismen
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Ich hab mein Lehen, alle Welt, ich hab mein Lehen! / Nun fürcht ich nicht den Hornung an die Zehen / und brauche geizge Herren nicht mehr anzuflehen.
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Niemand kann erreichen / Kindeszucht mit Streichen.
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Das Äußere läßt aufs Innere schließen.
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Minn' ist Minne, tut sie wohl. / Tut sie weh, so ist es nicht die rechte Minne, / und ich weiß nicht, wie man sie dann nennen soll.
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Durchsüßet und geblümet sind die reinen Frauen. / So Wonnigliches gab es niemals anzuschauen / in Lüften noch auf Erden noch in allen grünen Auen. / Lilien oder Rosenblumen, wenn sie blicken / im Maien durch betautes Gras, und kleiner Vögel Sang / sind gegen solcher Wonnen farblos, ohne Klang. / Wenn man ein schönes Weib erschaut, das kann den Sinn erquicken, / und wer an Kummer litt, wird augenblicks gesundt.
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Versperrt ist mir des Glückes Tor, / ich stehe wie verwaist davor, / vergeblich ist und nutzlos all mein Klopfen. / Könnt wohl ein Wunder größer sein: / Es regnet rechts und links, allein / ich Dürstender bekomme keinen Tropfen.
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Wer guten Weibes Minne hat, / der schämt sich aller Missetat.
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"Weib" muß der höchste Name für die Frauen sein / und ehret mehr als Frau.
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Niemals pflanzt die Rute / Kindern ein das Gute: / Wer zu Ehren kommen mag, / dem gilt Wort soviel als Schlag.
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Schenkens Lohn ist wie die Saat, / die aufgeht: Reiche Ernte naht, / wenn reichlich ausgestreut man hat.
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Hütet eure Ohren, / oder ihr seid Toren! / Laßt ihr böses Wort hinein, / wird es euch zur Schande sein.
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Daß man als schön sie preist, laß ich bei Frauen gelten, / den Männern steht es schlecht: Es klingt zu weich und fast wie Schelten.
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Niemand kann mit Schlägen die Erziehung eines Kindes erzwingen. Den man zum ehrenwerten Menschen bilden kann, für den hat ein Wort dieselbe Wirkung wie ein Schlag.
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Under der linden / an der heide, / dâ unser zweier bette was, / dâ muget ir vinden / schône beide / gebrochen bluomen unde gras. / Vor dem walde in einem tal, / tandaradei, / schône sanc diu nahtegal.
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Viel falsche Münz' in unsern Tagen ist nach der Minne Bild geschlagen.
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Anmut machet schön das Weib.
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Achtet auf eure Augen / öffentlich und heimlich, / laßt sie gute Sitten spähen / und die schlechten übersehen.
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Wer alles gleich gewährt aus Gunst, / der Herr kennt nicht des Schenkens Kunst.
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Was kriechet unde flieget / und Bein zur Erde bieget. / das sah ich unde sag euch das: / Der keines lebet ohne Haß.
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Dem schlechtsten Manne diene, Sohn, daß dir der beste lohne!