Um ein öffentliches Amt glänzend zu verwalten, braucht man eine gewisse Anzahl guter und schlechter Eigenschaften.
Zuletzt ist jede Stelle gut, wenn man sie gut und treu ausfüllt.
Aufmerksamkeit ist das Leben.
In meinem Leben habe ich so oft bemerkt, daß Menschen, die sonst zuverlässig sind, gegen jemand, der eine Stelle zu vergeben hat, gar kein Gewissen haben. Man will die Leute anbringen, und wir mögen nachher sehen, wie wir sie los werden.
Wer am Zoll sitzt, ohne reich zu werden, ist ein Pinsel.
Amt und Würde gibt eine scheinbare Überlegenheit, welche selten von der persönlichen begleitet wird: Denn das Schicksal pflegt sich an der Höhe des Amtes durch die Geringfügigkeit der Verdienste zu rächen.
Die persönlichen Eigenschaften müssen die Obliegenheiten des Amtes übersteigen und nicht umgekehrt. So hoch auch der Posten sein mag, stets muss die Person sich ihm als überlegen zeigen.
Wer aber ein öffentliches Amt hat, muss der öffentliche Sklave sein; oder er lege die Würde mit der Bürde nieder.
Wer mit seinem Amt viel Aufhebens macht, verrät, dass er es nicht verdient hat und die Würde für seine Schultern zu viel ist.
Wie viele Lichter verdanken bloß ihrem Leuchter, daß man sie sieht!
Tip für Stellungsuchende: Eine Fürsprache ist mehr wert als zwei Fremdsprachen.
Kein Mensch ist unersetzbar in Geschäften.
Was den Amtsadel (wie man den Rang einer höheren Magistratur nennen könnte und den man sich durch Verdienste erwerben muß) betrifft, so klebt der Rang da nicht als Eigentum an der Person sondern am Posten, und die Gleichheit wird dadurch nicht verletzt, weil jene ihr Amt niederlegt, sie zugleich den Rang ablegt und unter das Volk zurücktritt.
Wer als ein Fuchs ein Amt erschleicht, der wird es als ein Wolf verwalten.
Zur Überlist wird allzuleicht / bald oder spät sich Bosheit halten. / Wer wie der Fuchs ein Amt erschleicht, / der wird es als ein Wolf verwalten.
Ein Esel, mit Reliquien beladen, / vermeinte, daß er angebetet wird.
Es ist leichter, der Ämter würdig zu erscheinen, die man nicht besitzt, als derer, die man bekleidet.
Es ist leichter, jener Ämterwürdig zu erscheinen, die man nicht hat, als derer, die man ausübt.
Ein Amt ohne guten Sold macht Diebe.
Ein gut Amt vernaturet oft das Schaf in einen Wolf.
Eine kleine Stelle, die du ganz erfüllst, ist ein Ehrenplatz, die größte, der du nicht genügst, ein Pranger.
Es gibt Menschen, deren Berufung in ein Amt eine Beleidigung ihres Vorgängers ist.
Hüte dich, daß du nicht durch Zufälle in eine Stelle kommst, der du nicht gewachsen bist, damit du nicht scheinen mußt, was du nicht bist! Nichts ist gefährlicher und tötet die innere Ruhe mehr, ja ist aller Rechtschaffenheit mehr nachteilig als dieses.
So sagt man, jemand bekleide ein Amt, wenn er vom Amt bekleidet wird.
Edle Gesinnung kommt von hohen Ämtern.
O könnten die Menschen das Elend sehen, das auf den höchsten Stellen lastet, die sie erstreben - sie würden sie verwünschen!
Der Lakedaimonier Phedaretes bewirbt sich um Aufnahme in den Rat der Dreihundert. Er wird verworfen. Voller Freude, daß es in Sparta dreihundert bessere Männer als ihn gibt, geht er wieder nach Hause.
Füge Dich der Zeit, erfülle Deinen Platz / und räum ihn auch getrost: Es fehlt nicht an Ersatz.
Ich hab` hier bloß ein Amt und keine Meinung.
Bin ich meinem Amte in der Tat nicht gewachsen, so ist der Chef zu tadeln, der es mir anvertraut.
Der Mann von Talent, der sein Vaterland liebt, sucht selbst das Auge seines Chefs und bewirbt sich um die Stelle, die er zu verdienen sich bewußt ist.
Mein Platz ist zu schlecht für mich? Immerhin, weit besser, als wenn ich zu schlecht für meine Stelle wäre!
Sie taten Ihre Schuldigkeit. Ich weiß den Mann von seinem Amt zu unterscheiden.
Der Lohn eines Amtes ist das Amt selbst.
Kleine Bedienungen mögen und dürfen in einer Republik lebenslänglich sein. Wenn es aber die großen sind, geht der Weg zur Despotie.
Dem Hund im Amt gehorcht man.
Ist es leicht, Menschen in hohen Ämtern zu schmeicheln, so ist es noch leichter, sich selbst in ihrer Nähe zu schmeicheln. Hoffnung macht noch mehr Narren als Schlauheit.
Bedeutende Geister lassen sich durch bedeutende Ämter schnell belehren.
Dem schlechtsten Manne diene, Sohn, daß dir der beste lohne!
Das Wichtigste aber ist bei jeder Verfassung, dass man durch die Gesetze und sonstige Einrichtungen eine solche Ordnung einführt, dass die Bekleidung der Ämter keinen Gewinn abwirft.
Unter beschwerlichen Ämtern verstehe ich eine Tätigkeit, die nur äußeres Ansehen zum Ziel hat.
Wie können die niederträchtigen und verworfenen Menschen dem Fürsten dienen? Diese Menschen werden, ehe sie ihr Amt empfangen haben, von der Furcht gequält, sie möchten es nicht empfangen, und wenn sie es empfangen haben, werden sie von der Furcht gequält, es zu verlieren. Von Stund an, wo sie von der Furcht gequält werden, ihre Ämter zu verlieren, gibt es nichts, wozu sie nicht fähig wären.
Ein hohes Amt ohne Großherzigkeit, / eine Zeremonie ohne Ehrfurcht, eine Bestattung ohne Trauer / - was kümmert mich dergleichen.
Man mische sich nicht ein in die Amtsgeschäfte eines Amtes, das man nicht innehat.
Wer auf redliche Art den Menschen dient, wohin denn sollte der sich wenden, ohne befürchten zu müssen, immer wieder aus dem Amt gejagt zu werden?
Schwer zu durchschauen ist der Bürger Sinn, / ihr Fühlen und ihr Trachten, eh man nicht / in Ämtern und Geboten sie erprobt.
In diesem Amt ein normales Leben zu führen, das gelingt nur einem Narren oder einem Heiligen.
Da kommt Rustan mit dem König, / tut schon vornehm, blickt schon stolz. / Ei, umgüldet's nur ein wenig, / dünkt sich Edelstein das Holz.
Die Großen hindre nicht, weis ab die Kleinen, / sei derb, wenn einer höflich zu dir spricht, / und höflich, wenn er derb! Das ist im kurzen / die Weisheit jedes Amts.
Im alten Rom war jeder Bürger für jedes Amt wählbar. Das hat solange funktioniert, bis die Republik sich in eine Adelsgesellschaft verwandelt hat.