Martin Walser

17 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Auch Kränkungen wollen gelernt sein. Je freundlicher, desto tiefer trifft's.

Besser kann Fernsehen nicht sein als beim Tennis.

Der Angestellte und der Arbeiter werden heute nicht mehr in der Produktion ausgebeutet. Die Zeit dieses naiven Kapitalismus ist vorbei. Heute werden sie als Konsumenten ausgebeutet. Durch raffiniert entwickelte Bedürfnisweckung werden sie zu Sklaven der oktroyierten Wünsche, die sie für ihre eigenen halten.

Ein Buch ist für mich eine Art Schaufel, mit der ich mich umgrabe.

Eine Meinung ist für einen Erzähler ein Kurzschluß.

Es gibt nur eines, was noch sinnloser ist als Fußballspielen: Nachdenken über Fußball.

Es ist besser, sich von Erfahrungen als von Zielen leiten zu lassen.

Es ist, darf man sagen, der andauernde Zwang, dem unaufhörlichen Dasseinsschmerz nicht das letzte Wort zu lassen.

Es wäre toll, wenn man durch die Bestätigung dessen, was in der Welt passiert, die Welt günstiger verändert, als wenn man sie kritisiert.

Luthers Reformation war unsere einzige wirkliche Revolution.

Macht ist in dem Maße schlimm, wie sie unkontrollierbar ist, egal, wer sie ausübt.

Man hat nicht deshalb mehr Recht, weil der Gegner Unrecht gehabt hat.

Medien dürfen alles und müssen nichts.

Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr.

Solange etwas ist, ist es nicht das, was es gewesen sein wird. Wenn etwas vorbei ist, ist man nicht mehr der, dem es passierte.

Und ein Fachmann ist ein Mensch, der seiner Phantasie nur Vorstellungen erlaubt, die sein Verstand in Wirklichkeit verwandeln kann. Also wird nur noch das Allermöglichste gedacht. Das Nicht-sofort-mögliche ist das Unmögliche. Und das Unmögliche zu Denken ist dem Fachmann lächerlich.

Wir haben nur die Wahl, im nächsten Krieg als Mitschuldige oder als Unschuldige umzukommen. Wem da die Wahl schwerfällt, der mag seine dumme Hoffnung auf Atomwaffen bauen.

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