Am Freudentag, wenn wir die Gäste begrüßen, / die heiter kommen, heiter zu genießen, / da freut uns jeder, wie er schiebt und drängt / und, Mann für Mann, der Säle Raum verengt. / Doch höchst willkommen muß der Biedre sein, / tritt er als Beistand, kräftig zu uns ein / zur Sorgenstunde, die bedenklich waltet.
Man weiß, wie's Weiber machen: / Sie visitieren gern und sehn der Fremden Sachen / und ihre Wäsche gern.
Oft quälen mich Durchreisende mit langweiligen Besuchen, und da ich mich jetzt mit Osteologie beschäftige, so lege ich ihnen zuweilen meine vorhandenen Knochen vor. Das erregt den Besuchenden Langeweile, und sie empfehlen sich.
Ich finde es beinahe natürlich, dass wir an Besuchenden mancherlei auszusetzen haben, dass wir sogleich, wenn sie weg sind, über sie nicht zum Liebevollsten urteilen; denn wir haben sozusagen ein Recht, sie nach unserm Maßstabe zu messen. Selbst verständige und billige Menschen enthalten sich in solchen Fällen kaum einer scharfen Zensur.
Langweiliger Besuch macht Zeit und Zimmer enger. / Oh, Himmel, schütze mich vor jedem Müßiggänger!
Die wartenden Besucher sind in der nützlichsten Weise gedemütigt, es macht sie mürbe und klein.
In dem Hause, wo ich wohnte, hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.
Kultur verschlingt Gastfreundschaft.
Willst du wiederkommen zum Schmaus, / singe beim ersten dein Lied nicht aus.
Nein, wenn die Gäste wüßten, wie z'wider sie einem oft sind, es ließ sich gar kein Mensch mehr einladen auf der Welt.
Der Gastfreund soll sich wie zu Hause fühlen, aber sich nicht wie zu Hause betragen.
Was einem bösen Weib, 'nem Feind, / man in den Rachen wirft, das nenn' ich Kosten. / Beim guten Gaste oder Freund dagegen / nenn' ich Gewinn, was man für ihn verbraucht.
Wo zum Weib Du nicht die Tochter / wagen würdest zu begehren, / halte Dich zu wert, um gastlich / in dem Hause zu verkehren.
Betritt jemand das Haus eines Freundes, so kann er gleich beim Eintreten dessen Wohlwollen erkennen, auch wenn kein Wort gesprochen wird. Der Pförtner ist freundlich, der Hund kommt wedelnd heran, es eilt jemand herbei und setzt ihm einen Stuhl freundlich zurecht.
Nötige nie beim Feste den Gast, ungern zu weilen, / noch auch mahn ihn zu gehn, eh es ihm selber gefällt!
Wer Schlemmer nähret, schändet seinen Vater.
Besuche machen immer Freude: Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.
Das Haus stirbt nicht, das einen Gast willkommen heißt.
Der Gast, der sich früh erhebn, bleibt die ganze Nacht.
Dreitägiger Fisch / taugt auf keinem Tisch, / und dreitägiger Gast / wird leicht zur Last.
Ein Willkommen und freundliche Worte mangeln niemals in Hause eines guten Menschen.
Seltener Besuch vermehrt die Freundschaft.
Ungeladen erscheinen die Guten bei Guten zu Gaste.
Weilt der Gast auch nur kurze Zeit, so sieht er doch viel.
Wenn die Menschen warten müssen, zählen sie die Fehler derer, die sie warten lassen.
Wer Gastfreundschaft übt, bewirtet Gott selbst.
Wer was will gelten, / der komme selten!
Wird man wo gut aufgenommen, / muß man nicht gleich wiederkommen.
Verwandte besuche selten, den Küchengarten desto öfter.
Wenn der Priester dich besucht, freu dich nicht; bald wird er anfangen zu betteln.
Wenn die Elstern vor der Halle kreischen, werden bald Besucher kommen.
Wer uns nicht erfreut, wenn er kommt, wird uns erfreuen, wenn er geht.
Mit vielen läßt sich schmausen, / mit wenigen läßt sich hausen.
Wenn ich schreibe, statte ich mir einen feierlichen Besuch ab.