Dichter Zitate

131 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Dichter

Es regnet, und ich reite auf meinen Dramen herum. Dabei liege ich auf dem Diwan. Die großen Dichter liegen immer auf dem Diwan.

In des Dichters Herzen / Brennen oft mehrere Kerzen.

Der Dichter, steht er allzu nah dem Thron, verkümmert.

Es ist etwas großes für ein Volk, eine vernehmbare Stimme zu erlangen. einen Mann hervorzubringen, der melodisch das ausspricht, was es im Herzen sagen will!

Bedeutende Menschen haben ihre besten Werke fast immer nach Beendigung einer großen Leidenschaft geschrieben. Nach vulkanischen Ausbrüchen ist die Erde am fruchtbarsten.

Oft habe ich gehört [..], kein guter Dichter könne leben, ohne dass seine Leidenschaft entflammt sei und ohne einen gewissen Anflug von Wahnsinn.

Der Dichter soll nicht ewig Wein, / nicht ewig Amor necken! / Die Barden müssen Männer sein / und Weise sein, nicht Gecken.

Jeder Dichter und alle ehrlichen Dilettanten schreiben mit ihrem Herzblut. Aber wie diese Flüssigkeit beschaffen ist, darauf kommt es an.

Der Dichter ist das Herz der Welt.

Wer einen Dichter recht verstehen will, muß seine Heimat kennen.

Ein echter Dichter ist ein Mann, der jeden Kummer kennt.

Der Dichter steht auf einer höhern Warte / als auf den Zinnen der Partei.

Sittlich sei der Poet, kein Sittenprediger.

Wirken will der Poet wie der Redner. Aber das Höchste / bleibt ihm die Schönheit doch, die er zu bilden sich sehnt. / Jener behält den Erfolg im Blick stets, dieser erreicht ihn, / wenn er ihn über dem Drang seligen Schaffens vergißt.

Sie werden stets bemerken, daß auch das Leben für seine Geschichten nur selten einen ordentlichen Schluß zustande bringt. Mir scheint, es ist sich dieses Mangels an Talent bewußt und hat deshalb die Dichter erfunden, damit sie es besser machen und einen Sinn hineinbringen.

Alfons: Dich führet alles, was du sinst und treibst, / rief in dich selbst. Es liegt um uns herum / gar mancher Abgrund, den das Schicksal grub; / doch hier in unserm Herzen ist der tiefste, / und reizend ist es, sich hinabzustürzen. / Ich bitte dich, entreiße dich dir selbst! / Der Mensch gewinnt, was der Poet verliert. / Tasso: Ich halte diesen Drang vergebens auf, / der Tag und Nacht in meinem Busen wechselt. / Wenn ich nicht sinnen oder dichten soll, / so ist das Leben mir kein Leben mehr. / Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, / wenn er sich schon dem Tode näher spinnt: / Das köstliche Geweb entwickelt er / aus seinem Innersten und läßt nicht ab, / bis er in seinen Sarg sich eingeschlossen.

Der Dichter wird als Mensch und Bürger sein Vaterland lieben, aber das Vaterland seiner poetischen Kräfte und seines poetischen Wirkens ist das Gute, Edle und Schöne, das an keine besondere Provinz und an kein besonderes Land gebunden ist und das er ergreift und bildet, wo er es findet. Er ist darin dem Adler gleich, der mit freiem Blick über Ländern schwebt und dem es gleichviel ist, ob der Hase. auf den er hinabschießt, in Preußen oder in Sachsen läuft.

Der Künstler muß seine Jahre bedenken und danach seine Gegenstände wählen. Meine Iphigenie und mein Tasso sind mir gelungen, weil ich jung genug war, um mit meiner Sinnlichkeit das Ideelle des Stoffes durchdringen und beleben zu können. Jetzt, in meinem Alter, wären so ideelle Gegenstände für mich nicht geeignet, und ich tue vielmehr wohl, solche zu wählen, wo eine gewisse Sinnlichkeit bereits im Stoffe liegt.

Die Deutschen können die Philisterei nicht loswerden. Da quängeln und streiten sie jetzt über verschiedene Distichen, die sich bei Schiller gedruckt finden und auch bei mir, und sie meinen, es wäre von Wichtigkeit, entschieden herauszubringen, welche denn wirklich Schillern gehören und welche mir. Als ob etwas darauf ankäme, als ob etwas damit gewonnen würde und als ob es nicht genug wäre, daß die Sachen da sind!

Die französischen Dichter haben Kenntnisse. Dagegen denken die deutschen Narren, sie verlören ihr Talent, wenn sie sich um Kenntnisse bemühen.

Ein gewisser mittlerer Zustand ist dem Talent bei weitem zuträglicher; weshalb wir denn auch alle großen Künstler und Poeten in den mittleren Ständen finden. Byrons Hang zum Unbegrenzten hätte ihm bei einer geringeren Geburt und niederem Vermögen bei weitem nicht so gefährlich werden können. So aber stand es in seiner Macht, jede Anwandlung in Ausführung zu bringen, und das verstrickte ihn in unzählige Händel.

Frei will ich sein im Denken und im Dichten; / im Handeln schränkt die Welt genug uns ein.

Gesteht's! Die Dichter des Orients / sind größer als wir des Okzidents. / Worin wir sie aber völlig erreichen, / das ist im Haß auf unsresgleichen.

Hätte Byron Gelegenheit gehabt, sich alles dessen, was an Opposition in ihm war, durch wiederholte derbe Äußerungen im Parlament zu entledigen, so würde er als Poet weit reiner dastehen. So aber, da er im Parlament kaum zum Reden gekommen ist, hat er alles, was er gegen seine Nation auf dem Herzen hatte, bei sich behalten, und es ist ihm, um sich davon zu befreien, kein anderes Mittel geblieben, als es poetisch zu verarbeiten.

In der schönen Literatur ist es nicht besser. Auch dort sind große Zwecke und echter Sinn für das Wahre und Tüchtige und dessen Verbreitung sehr seltene Erscheinungen. Einer hegt und trägt den anderen, weil er von ihm wieder gehegt und getragen wird, und das wahrhaft Große ist ihnen widerwärtig.

Linné war liberal genug, auch den Dichter unter denjenigen zu nennen, welche der Wissenschaft förderlich sein könnten.

Neuere Poeten tun viel Wasser in die Tinte.

Nur der Dichter allein weiß, welche Reize er seinem Gegenstande zu geben fähig ist. Man soll daher nie jemanden fragen, wenn man etwas schreiben will. Hätte Schiller mich vor seinem Wallenstein gefragt, ob er ihn schreiben solle, ich hätte ihm sicherlich abgeraten, denn ich hätte nie denken können, daß aus solchem Gegenstande überall ein so treffliches Theaterstück wäre zu machen gewesen.

Sein Auge weilt auf dieser Erde kaum; / sein Ohr vernimmt den Einklang der Natur; / was die Geschichte reicht, das Leben gibt, / sein Busen nimmt es gleich und willig auf: / Das weit Zerstreute sammelt sein Gemüt, / und sein Gefühl belebt das Unbelebte. / Oft adelt er, was uns gemein erschien, / und das Geschätzte wird vor ihm zu nichts. / In diesem eignen Zauberkreise wandelt / der wunderbare Mann und zieht uns an, / mit ihm zu wandeln.

So finden sich zum Beispiel im Grafen Platen fast alle Haupterfordernisse eines guten Poeten: Einbildungskraft, Erfindung, Geist, Produktivität besitzt er im hohen Grade. Auch findet sich bei ihm eine vollkommene technische Ausbildung und ein Studium und ein Ernst wie bei wenigen anderen. Allein ihn hindert seine unselige polemische Richtung. Daß er in der großen Umgebung von Neapel und Rom die Erbärmlichkeiten der deutschen Literatur nicht vergessen kann, ist einem so hohen Talent gar nicht zu verzeihen.

So wie ein Dichter politisch wirken will, muß er sich einer Partei hingeben, und so wie er dieses tut, ist er als Poet verloren.

Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, / gab mir ein Gott, zu sagen, wie ich leide.

Was ist da viel zu definieren! Lebendiges Gefühl der Zustände und Fähigkeit, es auszudrücken, machen den Poeten.

Wenn die Natur des Fadens ewge Länge, / gleichgültig drehend, auf die Spindel zwingt, / wenn aller Wesen unharmonsche Menge / verdrießlich durcheinanderklingt: / Wer teilt die fließend immer gleiche Reihe / belebend ab, daß sie sich rhythmisch regt? / Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe, / wo es in herrlichen Akkorden schlägt? / Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüten? / Das Abendrot im ernsten Sinne glühn? / Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüten / auf der Geliebten Pfade hin? / Wer flicht die unbedeutend-grünen Blätter / zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art? / Wer sichert den Olymp? Vereinet die Götter? / Des Menschen Kraft, im Dichter offenbart!

Wenn einer singen lernen will, sind ihm alle diejenigen Töne, die in seiner Kehle liegen, natürlich und leicht. Die anderen aber, die nicht in seiner Kehle liegen, sind ihm anfänglich äußerst schwer. Um aber ein Sänger zu werden, muß er sie überwinden; denn sie müssen ihm alle zu Gebote stehen. Ebenso ist es mit einem Dichter. Solange er bloß seine wenigen subjektiven Empfindungen ausspricht, ist er noch keiner zu nennen; aber sobald er die Welt sich anzueignen und auszusprechen weiß, ist er ein Poet. Und dann ist er unerschöpflich und kann immer neu sein.

Wenn noch die bornierte Masse höhere Menschen verfolgte! Nein! Ein Begabter und ein Talent verfolgt das andere. Platen ärgert Heine und Heine Platen, und jeder sucht den andern schlecht und verhaßt zu machen, da doch zu einem friedlichen Hinleben und Hinwirken die Welt groß und weit genug ist, und jeder schon an seinem eigenen Talent einen Feind hat, der ihm hinlänglich zu schaffen macht.

Wer das Dichten will verstehen, / muß ins Land der Dichtung gehen; / wer den Dichter will verstehen, / muß in Dichters Lande gehen.

Wer in der Weltgeschichte lebt, / dem Augenblick soll er sich richten? / Wer in die Zeiten schaut und strebt, / nur der ist wert, zu sprechen und zu dichten.

Wir haben in der Literatur Poeten, die für sehr produktiv gehalten werden, weil von ihnen ein Band Gedichte nach dem andern erschienen ist. Nach meinem Begriff aber sind diese Leute durchaus unproduktiv zu nennen, denn was sie machten, ist ohne Leben und Dauer.

Wodurch bewegt er alle Herzen? / Wodurch besiegt er jedes Element? / Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringt / und in sein Herz die Welt zurückeschlingt?

Zart Gedicht wie Regenbogen / wird nur auf dunklen Grund gezogen. / Darum behagt den Dichtergenie / das Element der Melancholie.

Zu den glücklichen Umständen, welche Shakespeares geborenes großes Talent frei und rein entwickelten, gehört auch, daß er Protestant war; er hätte sonst wie Kalidasa und Calderon Absurditäten verherrlichen müssen.

"Worte sind des Dichters Waffen.

Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren, es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin.

Denn wie ein Märchenerzähler auch nicht an die Zaubereien glaubt, die er vorspiegelt, sondern sie nur aufs beste zu beleben und auszustatten gedenkt, damit seine Zuhörer sich daran ergötzen, ebensowenig braucht gerade der lyrische Dichter dasjenige alles selbst auszuüben, womit er hohe und geringe Leser und Sänger ergötzt und schmeichelt.

Betrachten wir genau, so ist es vielleicht die jugendliche Anschauung des Meeres, die dem Engländer, dem Spanier so große Vorzüge über den mittelländischen Dichter gibt.

Der Dichter soll uns seine Personen in ihren Handlungen darstellen, der Gesprächschreiber darf sich ja wohl kürzer fassen und sich und seinen Lesern durch eine allgemeine Schilderung geschwind über die Exposition weghelfen.

Der musikalische Komponist wird bei dem Enthusiasmus seiner melodischen Arbeiten den Generalbaß, der Dichter das Silbenmaß nicht vergessen.

Und wie der Dichter eher ist als der Kritiker, so müssen wir auch vieles sehen, lesen und hören, ehe wir uns einfallen lassen wollen zu urteilen.

Auf dem Glück der Fabel beruht freilich alles, man ist wegen des Hauptaufwandes sicher, die meisten Leser und Zuschauer nehmen denn doch nichts weiter mit davon, und dem Dichter bleibt doch das ganze Verdienst einer lebendigen Ausführung.

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