Matthias Claudius

51 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Alles, was nicht durch das Gesetz verboten ist, kann nicht verhindert werden, und niemand kann gezwungen werden das zu tun, was das Gesetz nicht befiehlt.

Armut des Geistes Gott erfreut - / Armut und nicht Armseligkeit.

Aus nichts wird nichts, das merke wohl, wenn aus dir was werden soll.

Betrüge nicht; du hast nicht Rast / noch Ruh, wenn du betrogen hast.

Beurteile einen Menschen lieber nach seinen Handlungen als nach seinen Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.

Das Gesetz hat nicht das Recht etwas anders zu verbieten, als die Handlungen die der Gesellschaft schädlich sind.

Das Gesetz ist der Ausdruck des allgemeinen Willens.

Den leeren Schlauch bläst der Wind auf, den leeren Kopf der Dünkel.

Denke oft an heilige Dinge und sei gewiß, daß es nicht ohne Vorteil für Dich abgehe und der Sauerteig den ganzen Teig durchsäure.

Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.

Der Adler besucht die Erde, / doch säumt nicht, schüttelt vom Flügel / den Staub und kehrt zur Sonne zurück!

Der Dichter soll nicht ewig Wein, / nicht ewig Amor necken! / Die Barden müssen Männer sein / und Weise sein, nicht Gecken.

Der Mensch ist für eine freie Existenz gemacht, und sein innerstes Wesen sehnt sich nach dem Vollkommenen, Ewigen und Unendlichen als seinem Ursprung und Ziel.

Der Zweck aller politischen Vereinigung ist die Erhaltung der natürlichen und unveräußerlichen Rechte des Menschen. Diese Rechte sind, die Freiheit, das Eigentum, die Sicherheit, und der Widerstand gegen die Unterdrückung.

Die Freiheit besteht darin, daß man alles das tun kann, was einem andern nicht schadet.

Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten.

Die Welt ist ein Schauplatz. Du kommst, siehst, gehst vorüber.

Dürst nicht nach Rache und nach Blut; / Vergeben wäre wohl so gut.

Eigentlich sollte Schönheit unschuldig und Unschuld sollte schön sein, aber in der Welt sind es verschiedene Dinge.

Ein edles Herz glänzt hell und hold, / Ein gutes ist gediegen Gold.

Es gibt einige Freundschaften, die im Himmel beschlossen und auf Erden vollzogen werden.

Es ist leicht zu verachten, Sohn, aber verstehen ist viel besser.

Es ist nichts groß, was nicht gut ist.

Etwas Sinnlichkeit und Parteilichkeit für den Freund scheint mir zur Freundschaft in dieser Welt zu gehören. Denn wolltest du an ihm nur die wirklich ehr- und liebenswürdigen Eigenschaften ehren und lieben, wofür wärest du dann sein Freund? Das soll ja jeder wildfremde unparteiische Mann tun.

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! / Bin Freund und komme nicht zu strafen. / Sei gutes Muts. Ich bin nicht wild, / sollst sanft in meinen Armen schlafen!

Gott gebe mir nur jeden Tag, / So viel ich darf, zum Leben. / Er gibt's dem Sperling auf dem Dach, / Wie sollt' er's mir nicht geben!

Hat dein Freund an sich, das nicht taugt, so mußt du ihm das nicht verhalten und es nicht entschuldigen gegen ihn. Aber gegen den dritten Mann mußt du es verhalten und entschuldigen.

Hau deinen Götzen mutig um, / Er sei Geld, Wollust oder Ruhm.

Häng an die große Glocke nicht, / was jemand im Vertrauen spricht.

In dir ein edler Sklave ist, / Dem du die Freiheit schuldig bist.

Kränz einen Welteroberer nicht! / Schlepp' lieber ihn zum Hochgericht.

Merk auf die Stimme tief in dir; / Sie ist des Menschen Kleinod hier.

Nichts ist so elend wie ein Mann, der alles will und der nichts kann.

Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist.

Nimm wahr der Zeit; sie eilet sich, / Und kommt nicht wieder ewiglich.

Oh, die Natur schuf mich im Grimme! Sie gab mir nichts als eine schöne Stimme.

Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.

Sei gewiß, das nichts dein Eigentum sei, was du nicht in dir hast!

Sorge für deinen Leib, doch nicht so, als wenn er deine Seele wäre!

Treib Tugend jeden Augenblick; / Wer nicht voran geht, geht zurück.

Tue, was des Lohnes wert ist, und begehre keinen!

Und all das Geld und all das Gut / gewährt zwar schöne Sachen, / Gesundheit, Schlaf und guten Mut / kann's aber doch nicht machen.

Verlaß dich nicht auf diese Welt; / Sie ist Schaum, der zusammenfällt.

Was du sehen kannst, das siehe und brauche deine Augen, und über das Unsichtbare und Ewige halte dich an Gottes Wort!

Wenn du Paul den Peter rühmen hörst, so, wirst du finden, rühmt Peter den Paul wieder, und das heißen sie denn Freunde. Und ist oft zwischen ihnen weiter nichts, als daß einer den anderen kratzt, damit er ihn wieder kratze, und sie sich so einander wechselweise zu Narren haben. Denn, wie du siehst, ist hier, wie in vielen anderen Fällen, ein jeder von ihnen nur sein eigener Freund und nicht des anderen. Ich pflege solch Ding "Holunderfreundschaften" zu nennen. Wenn du einen jungen Holunderzweig ansiehst, so sieht er fein stämmig und wohlgegründet aus; schneidest du ihn aber ab, so ist er inwendig hohl.

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.

Wenn wir Menschen ein angeborenes Verlangen nach Unsterblichkeit haben, so ist es klar, daß wir in unsrer jetzigen Lage nicht sind, wo wir sein sollten. Wir zappeln auf dem Trocknen, und es muß irgendwo ein Ozean für uns sein.

Wir pflügen und wir streuen / den Samen auf das Land, / doch Wachstum und Gedeihen / steht nicht in unsrer Hand.

Wo die Worte gar so leicht und behende dahinfahren, da sei auf deiner Hut; denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes.

Wohltaten, still und rein gegeben, / sind Tote, die im Grabe leben, / sind Blumen, die im Sturm bestehn, / sind Sternlein, die nicht untergehn.

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