Ignaz Franz Castelli

13 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

..Ihr Menschen, liebet euren Nächsten stets!" / befiehlt der Kirche heiliges Gesetz. / Seht, wie gehorsam ihm die fromme Suse ist: / Sie liebet immer den, der ihr der nächste ist.

Als einst der Monsieur Witz die Madam / Unhöflichkeit in die Arme nahm, / entstand daraus das Epigramm.

Bedarf ein Armer der Hilfe dein, / so laß dir nicht erst seinen Lebenslauf lesen; / fürs Erste muß man wohltätig sein, / dann prüfen, ob man's mit Recht gewesen.

Die Asch' eines Diebes liegt hier in dem Krug; / ihn ließ der Senat seines Städtchens verbrennen. / Der Mensch hatte noch nicht gestohlen genug, / um seine Unschuld beweisen zu können.

Die Frau: / Verschönern Sie, ich bitte, keinen Zug. / mein treues Bild nur wünsch' ich ganz allein. / Der Mann: / Die Ähnlichkeit, Herr Maler, ist genug, / sie treu zu malen wird unmöglich sein.

Ein Leib sind Mann und Weib! / Kein Sprichwort ist so wahr. / Bewiesen wird es uns / durch manches Ehepaar; / denn er ist sie, und sie ist er, / er ist das Weib und sie der Herr.

Es tut / im Grabe hier der gute Mann, / was er im Leben einst getan: / Er ruht.

Hier ruht ein Arzt, ein Mann voll Wißbegier, / im Studium wollte er nie Ruhe haben, / drum ist er auch nach seinem Tode hier / noch zwischen seinen Werken all begraben.

Hier ruht ein Wahrheitsfreund: / Wenn dies dir, Leser, seltsam scheint, / so wisse nur, man schrieb es her, / damit die Grabschrift lügt wie er.

Ich kann das Mittel nie verzeih'n, / wodurch sich so viele Nachruhm erwarben: / sie mußten, um selber unsterblich zu sein, / bewirken, daß Hunderttausende starben.

Lothar sei ein Mann von Ehre, / sagt die ganze Stadt, / und ich weiß nicht in der Tat, / wie das zu bezweifeln wäre: / Leicht ist er dazu gekommen, / da er andern sie genommen.

Wenn Lilla bei Tage Spaziergänge macht, / so strahlt sie in herrlichster Jugendpracht, / doch wenn ihr sie abends zu Hause erblickt, / wo keiner der künstlichen Reize sie schmückt, / da schwindet so schnell die erborgte Pracht, / und also verändert zeigt sich die Lage, / daß jedermann sagen wird: Lilla bei Nacht / sei nur die Großmutter Lillas bei Tage.

Wie? Hundert Gulden wollt ihr haben, / um meine Frau mir zu begraben? / Das ist zu arg, bei meiner Ehre, / fast wünscht' ich, daß sie nicht gestorben ware.

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