Immanuel Gottlieb Kolb

25 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Andere können uns heruntersetzen; aber demüthigen kann uns nur die Gnade.

Das Feuer brennt — die Liebe aber löscht.

Die Sünde ist wie ein Dieb; sie lockt uns heraus in die Sinnlichkeit, dann sind wir schon beraubt und bestohlen.

Ein einziger Tag wahrer Treue kann in jener Welt tausend Jahre Seligkeit nach sich ziehen.

Einen Fehler, den man selbst gerne macht, und eine Leidenschaft, deren man selbst noch nicht los ist, entschuldigt man gerne an andern — aus Mitleiden mit sich selbst.

Es ist kein gutes Zeichen, wenn einem die Wahrheit zu scharf ist.

Gott thut alles um seines Namens und um seiner Ehre willen, und das Geschöpf hat es dann zu genießen

Man setzt oft etwas durch, wenn man Recht zu haben glaubt; aber die nachherige Ruhe oder Unruhe ist der Prüfstein.

Nichts fällt so schwer auf unsere Schultern zurück, als wie ein abgeworfenes Kreuz.

Oft sucht man den Fehler bei anderen anstatt bei sich. Und fehlen ist ein Zeitwort; das kann man konjugieren. Da fange ich allemal an: Ich fehle.

Sei freundlich gegen jedermann, vertraulich gegen Wenige.

So viel Verderbensfähigkeit in dir ist, so viel ist aus Verherrlichungsmöglichkeit in dir.

Suche du der Kleinste im Hause zu werden, so ziehst du eine Macht an, daß du herrschen kannst, ohne daß du es begehrst.

Tägliche Abrechnung ist nöthig, damit man alle Morgen wieder frisch anfangen kann.

Viele lassen wohl ihren Willen zerbrechen, aber nicht zerreiben, und dann wächst er wieder zusammen.

Was man innerlich überwinden kann, das braucht man niemand zu sagen. Womit man aber nicht fertig werden kann, das soll man einem andern mittheilen, damit er helfe tragen und beten.

Wenn Einen die Menschen zu weit heruntersetzen und man erleidet es, dann legt sich Gott darein.

Wenn es bei Eheleuten so steht, daß der Mann an Gottes Statt da ist und das Weib an der Stelle der Weisheit, dann ist es herrlich.

Wenn man einen Menschen bloß lobt und sein Gutes hervorhebt, oder ihn bloß tadelt und sein Schlimmes hervorhebt, so thut man ihm beidemal Unrecht.

Wenn man sich durch seine gemachten Fehltritte und Verirrungen nur witzigen läßt, so ist es das Lehrgeld schon werth.

Wenn wir recht sind, so ist auch der Ort recht, wo wir sind, — so ist alles recht.

Wer Langeweile hat oder Zeitvertreib sucht, bei dem steht es nicht gut, weil unsere Zeit eine Gnadenzeit ist.

Wer sein Edles zu verbergen weiß, der ist groß.

Wer sich beherrscht, braucht sonst nichts zum Beherrschen; er hat genug an sich, kein Herrscher hat ein so großes Reich.

Wir leben in der glücklichsten oder unglücklichsten Zeit, je nachdem wir sie dazu machen.

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