Wesen Zitate

57 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Wesen

Der Charakter eines Menschen wird am besten erkannt in der Vertraulichkeit; denn da herrscht kein Zwang. Oder in der Leidenschaft; denn diese überrennt eines Mannes Grundsätze. Oder endlich in einer neuen, unerprobten Lage; denn da läßt ihn die Gewohnheit im Stich.

Lasset uns das heilige Mysterium einer Persönlichkeit mit Achtung behandeln! Rennet nicht ehrfurchtslos in eines Menschen innerstes Heiligtum!

In den großen Dingen zeigen sich die Menschen, wie es ihnen zukommt, sich zu zeigen. In den kleinen zeigen sie sich, wie sie sind.

Es gibt Menschen im Zopfstil: Viele hübsche Einzelheiten, das Ganze abgeschmackt.

Der Charakter ist eine psychische Gewohnheit.

Die Geschichte des Menschen ist sein Charakter.

Ein Mensch zeigt nicht eher seinen Charakter, als wenn er von einem großen Menschen oder irgend von etwas Außerordentlichen spricht. Es ist der rechte Probierstein aufs Kupfer.

Wenn ein großer Mensch ein dunkel Eck hat, dann ist's recht dunkel!

Wie an dem Tag, der dich der Welt, verliehen, / die Sonne stand zum Gruße der Planeten, / bist alsobald und fort und fort gediehen / nach dem Gesetz, wonach du angetreten. / So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, / so sagten schon Sibyllen, so Propheten, / und keine Zeit und keine Macht zerstückelt / geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

Einem bejahrten Manne verdachte man, dass er sich noch um junge Frauenzimmer bemühte. "Es ist das einzige Mittel", versetzte er, "sich zu verjüngen, und das will doch jedermann."

Seelen gibt es, die an Sterne mahnen, / unbemerkt auf sonnigen Alltagsbahnen. / Dämmerung und Finsternis erst sagen / euch, wieviel des Lichts sie in sich tragen.

Nicht was der Mensch ist, nur was er tut, ist sein unverlierbares Eigentum.

Jeder trägt den leid'gen Stein zum Anstoß in sich selbst.

Man ist manchmal von sich selbst so verschieden wie von andern.

Wie die Pflanzen haben auch die meisten Menschen versteckte Eigenschaften. Nur der Zufall bringt sie ans Licht.

Forsche nie nach des Nachbarn und des Freundes Geheimnis!

Beßrer Erkenntnis verschließe sich keiner. Jedoch dem Charakter / untreu zu werden, dafür find ich das Leben zu kurz.

Du mußt, eines Menschen Wert zu erfassen, / ihm erst über andere urteilen lassen.

In jedes Menschen Charakter sitzt etwas, das sich nicht brechen läßt: Das Knochengebäude des Charakters.

Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt.

Nicht gedenke man Heiligkeit zu gründen auf ein Tun; man soll Heiligkeit gründen auf ein Sein, denn die Werke heiligen nicht uns, sondern wir sollen die Werke heiligen.

Ich bin kein ausgeklügeltes Buch; / ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch.

Jeder muß sich selbst austrinken wie einen Kelch.

Unter den Menschen und Borsdorfer Äpfeln sind nicht die glatten die besten, sondern die rauhen mit einigen Warzen.

Ein Mensch ohne Fehler ist kein vollkommener Mensch.

Die Physiognomie zeigt sich nicht in den großen Zügen und der Charakter nicht in großen Handlungen; es sind die Kleinigkeiten, wo sich das Naturell enthüllt.

Hast du etwas, so teile mir's mit, und ich zahle, was recht ist! / bist du etwas, o dann tauschen die Seelen wir aus.

Suchst du das Höchste, das Größte? / Die Pflanze kann es dich lehren. / Was sie willenlos ist, sei du es wollend / - das ist's!

Bei reifer Erfahrung sehen wir die Unbiegsamkeit der menschlichen Charaktere ein, wie kein Flehen, noch Vorstellen, noch Beispielgeben, noch Wohltun sie dahin bringt, von ihrer Art zu lassen, sondern vielmehr ein jeder seine Handlungsweise, Denkungsart und Fähigkeit mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes durchführen muß.

Der individuelle Charakter ist angeboren. Er ist kein Werk der Kunst oder der dem Zufall unterworfenen Umstände, sondern das Werk der Natur selbst. Er offenbart sich schon im Kinde, zeigt dort im Kleinen, was er künftig im Großen sein wird.

Ich habe die Bemerkung gemacht, daß der Charakter fast jedes Menschen einem Lebensalter vorzugsweise angemessen zu sein scheint, so daß er in diesem sich vorteilhafter ausnimmt. Einige sind liebenswürdige Jünglinge, und dann ist's vorbei, andere kräftige, tätige Männer, denen das Alter allen Wert raubt. Manche stellen sich am vorteilhaftesten im Alter dar, als wo sie milder, weil erfahrener und gelassener sind.

In der christlichen Glaubenslehre finden wir das Dogma von der Prädestination infolge der Gnadenwahl und Ungnadenwahl (Römer 9, 11/24) offenbar aus der Einsicht entsprungen, daß der Mensch sich nicht ändert, sondern sein Leben und Wandel, d. h. sein empirischer Charakter nur die Entfaltung des intelligibeln ist, die Entwicklung verschiedener, schon im Kinde erkennbarer, unveränderlicher Anlagen; daher gleichsam schon bei seiner Geburt sein Wandel fest bestimmt ist und sich bis ans Ende im wesentlichen gleichbleibt.

Von außen kann auf den Willen allein durch Motive gewirkt werden. Diese können aber nie den Willen selbst ändern: Denn sie selbst haben Macht über ihn nur unter der Voraussetzung, daß er gerade ein solcher ist, wie er ist. Alles, was sie können, ist also, daß sie die Richtung seines Strebens ändern, d. h. machen, daß er das, was er unveränderlich sucht, auf einem anderen Wege suche als bisher.

Wenn man das Leben genauer betrachtet, wird man öfter finden, daß Menschen, die scheinbar in einem nüchternen und praktischen Berufe aufgehen, ganz in der Stille in einer Ecke ihres Gemütes einen ganz romantischen, ja manchmal phantastischen Blumenwinkel pflegen.

Reißt den Menschen aus seinen Verhältnissen, und was er dann ist, nur das ist er.

Ein neues Lebensalter, eine neue Lebenslage - und derselbe Mensch wird ein ganz anderer.

Jeder Mensch hat die Keime aller menschlichen Eigenschaften in sich. Manchmal kommen die einen zum Vorschein, manchmal die anderen.

Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen.

Der Sanguiniker ist der genießende, der Choleriker der tätige, der Melancholiker der sehnsüchtige und der Phlegmatiker der leidende Mensch.

Unser Ich gleicht den Flüssen, die ihren Namen beibehalten und stets anderes Wasser rollen.

Jedes Wesen ist, wie das Urwesen, dem es entfloss, Kraft und Zartheit in einem, in der Erscheinung aber spaltet es sich in Mann und Weib.

Ich kann bei allem Sinnen / mir selbst nicht entrinnen.

Nur der größte Weise und der größte Tor können sich ändern.

Der Fuchs wechselt den Balg, nicht die Sitten.

Man kann den Charakter eines Menschen nie besser kennenlernen als an seinem Krankenbette, sowie die Gesinnungen während seines Rausches.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Das Gesicht eines Menschen erkennst Du bei Licht, seinen Charakter im Dunkeln.

Die Katze läßt das Mausen nicht.

Die Zeit offenbart den Charakter des Mannes.

Ein Baumstamm, der jahrelang im Wasser liegt, wird nie ein Krokodil.

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