Johann Christoph Friedrich Haug

23 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

"Ach, niemand ist beglückt vor seinem Tod zu nennen..." / Wie glücklich uns die Ärzte machen können!

Als Veitin sterbend lag, / sprach Veit anstatt von Leide / von einer zweiten Eh' - / und sie genas vor Neide.

Damit es später keinen mehr befremde, weissagen redlich den Parteien wir: Nach jeglichem Prozeß erscheinet ihr, der eine nackt, der Sieger noch im Hemde.

Das Grab ist eine Brück' ins bess're Leben. / Den Brückenzoll müßt ihr dem Arzte geben.

Der Wein im eignen Faß ist dein; / laß ihn heraus, so bist du sein!

Des dummen Wanderns ist's auf Erden schon genug: Bewahre mich, mein Gott, vor Seelenwanderung!

Die Lüge, Mensch, ist dein Vergnügen; du lehrst sogar die Steine lügen.

Ein gutes Buch ist mir ein wahrer Schatz. / In Nöten dient es als Versatz.

Gedächtnis haben kalte Seelen, / die fühlenden Erinnerung.

Glücklicher Bund, wo der Gatte das Haupt, die Gattin das Herz ist.

Gottlob, begrub man dieses Jahr, / so häufig das Erkranken war. / vier Kinder nur und einen Greisen; / denn unser Doktor ist auf Reisen.

Heil, wer die Grabschrift sich erwarb: "Er lebte, nahm kein Weib und starb."

Hier liegt ein Arzt, oh Wanderer, / der Gutes stiftete / und sich vergiftete / statt anderer.

Ich bin, Gottlob! altadelig, / jedoch mein Sohn, das ärgert mich, / zählt einen Ahnen mehr als ich.

Klug hat Levin Theologie / und nicht die Schauspielkunst ergriffen; / denn auf der Kanzel wird man nie, / wie auf Theatern, ausgepfiffen.

Nie hat Ehre noch erstritten, / der sie andern abgeschnitten.

O gib, Fortuna, gerecht und weise, / den Reichen Hunger, den Armen Speise.

Schwer drückt ein voller Beutel. Schwerer ein leerer.

Sein Kreuz soll jeder auf sich nehmen? / Wie wenig Frauen da zu Fuße kämen.

Sie war noch ungeschminkt auf Stirne, Hals und Wangen; / da fragt ich Julchen selbst: "Ist Julchen ausgegangen?"

Suche, willst du glücklich sein, / nicht wie tausend Toren / nur mit deinen Augen, nein, / auch mit deinen Ohren!

Wassertrinker Diogen / hatt' zur Wohnung doch / eine Tonn' sich ausersehn, / die nach Weine roch.

Wünscht bis zum Hochzeitsglücke / den Freiern Argusblicke, / doch in der Ehe taugen / am besten Maulwurfsaugen.

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