"Ach, niemand ist beglückt vor seinem Tod zu nennen..." / Wie glücklich uns die Ärzte machen können!
Als Veitin sterbend lag, / sprach Veit anstatt von Leide / von einer zweiten Eh' - / und sie genas vor Neide.
Damit es später keinen mehr befremde, weissagen redlich den Parteien wir: Nach jeglichem Prozeß erscheinet ihr, der eine nackt, der Sieger noch im Hemde.
Das Grab ist eine Brück' ins bess're Leben. / Den Brückenzoll müßt ihr dem Arzte geben.
Der Wein im eignen Faß ist dein; / laß ihn heraus, so bist du sein!
Des dummen Wanderns ist's auf Erden schon genug: Bewahre mich, mein Gott, vor Seelenwanderung!
Die Lüge, Mensch, ist dein Vergnügen; du lehrst sogar die Steine lügen.
Ein gutes Buch ist mir ein wahrer Schatz. / In Nöten dient es als Versatz.
Gedächtnis haben kalte Seelen, / die fühlenden Erinnerung.
Glücklicher Bund, wo der Gatte das Haupt, die Gattin das Herz ist.
Gottlob, begrub man dieses Jahr, / so häufig das Erkranken war. / vier Kinder nur und einen Greisen; / denn unser Doktor ist auf Reisen.
Heil, wer die Grabschrift sich erwarb: "Er lebte, nahm kein Weib und starb."
Hier liegt ein Arzt, oh Wanderer, / der Gutes stiftete / und sich vergiftete / statt anderer.
Ich bin, Gottlob! altadelig, / jedoch mein Sohn, das ärgert mich, / zählt einen Ahnen mehr als ich.
Klug hat Levin Theologie / und nicht die Schauspielkunst ergriffen; / denn auf der Kanzel wird man nie, / wie auf Theatern, ausgepfiffen.
Nie hat Ehre noch erstritten, / der sie andern abgeschnitten.
O gib, Fortuna, gerecht und weise, / den Reichen Hunger, den Armen Speise.
Schwer drückt ein voller Beutel. Schwerer ein leerer.
Sein Kreuz soll jeder auf sich nehmen? / Wie wenig Frauen da zu Fuße kämen.
Sie war noch ungeschminkt auf Stirne, Hals und Wangen; / da fragt ich Julchen selbst: "Ist Julchen ausgegangen?"
Suche, willst du glücklich sein, / nicht wie tausend Toren / nur mit deinen Augen, nein, / auch mit deinen Ohren!
Wassertrinker Diogen / hatt' zur Wohnung doch / eine Tonn' sich ausersehn, / die nach Weine roch.
Wünscht bis zum Hochzeitsglücke / den Freiern Argusblicke, / doch in der Ehe taugen / am besten Maulwurfsaugen.