Im Adel und im Bürgertum wird die Frau aufgrund ihres Geschlechtes geknechtet: Sie führt ein parasitäres Dasein, sie ist wenig gebildet, und es bedarf außergewöhnlicher Umstände, damit sie irgendein konkretes Projekt entwerfen und verwirklichen kann.
Wer tugendhaft lebt und handelt, der legt seinen Adel an den Tag.
Edel sind der Götter Söhne schon. / Die muß kein Fürst erst adeln wollen.
Der Adel ist ein köstlicher Schmuck der bürgerlichen Gesellschaft. Er ist das korinthische Kapitell wohl geordneter und gebildeter Staaten.
Die Mehrzahl der Adeligen erinnert an ihre Vorfahren, wie ein italienscher Cicerone an Cicero erinnert.
Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.
Wahrer Adel ist es, den nichtigen Adel zu verachten.
Tugend ist der einzige Adel.
Es gibt eine Art Zwitterwesen, die weder Herrscher noch Privatleute sind und die sich bisweilen sehr schwer regieren lassen: die Prinzen von Geblüt. Ihre hohe Abstammung flößt ihnen einen gewissen Hochmut ein, den sie Adel nennen.
Sie scheinen mir aus einem edlen Haus: / Sie sehen stolz und unzufrieden aus.
Man leugnet stets, / und man leugnet mit Recht, / dass je sich der Adel erlernte.
In manchen Familien sind Hunde mit Stammbaum so eine Art Adelsersatz.
Ich bin, Gottlob! altadelig, / jedoch mein Sohn, das ärgert mich, / zählt einen Ahnen mehr als ich.
Weil mein Vorfahr den deinigen vor tausend Jahren beraubt oder überlistet hat und weil seine Familie die auf solche Weise errungenen Vorteile nun schon 1000 Jahre genießt und weil, wenn sie dieselben nicht noch länger genösse, sie an Fett verlieren würde und weil du nicht leugnen kannst, daß jene Vorteile wirklich Vorteile sind und uns zu etwas Besonderem gemacht haben ... Ich wüßte nicht, was der Adel weiter für sich anführen könnte.
Weit geduldiger als der Franzose erträgt der Engländer den Anblick einer bevorrechteten Aristokratie.
Ich verachte den Adel, welchen bloß das Glück der Geburt erteilt und der nicht durch persönliche Verdienste erworben und unterstützt ist.
Weg mit allen Vorurteilen, weg mit dem Adel, weg mit dem Stande - gute Menschen wollen wir sein und uns mit der Freude begnügen, die die Natur uns schenkt.
Wenn Adel Tugend ist, so geht er durch all das verloren, was der Tugend widerspricht; ist es nicht Tugend, taugt er wenig.
Wer auf den Adel seiner Familie zu stolz ist, der ist zu wenig stolz auf den Grund, warum sie ihn erhielt.
Es ist ein Vorzug alter, adeliger Geschlechter, daß sie vermöge ihrer Stammbäume zurückblicken können in die Vorzeit, die ihnen speziell zugehört, und daß sich dadurch in dem Bewußtsein der Nachkommen die Schicksalsfäden zu einem Ganzen verweben, die für den Niedriggeborenen nur einzelne zerstreute Tatsachen bleiben.
Den eigentlichen Adel kann kein Gesetz abschaffen.
Hoher Stamm und alte Väter / machen wohl ein groß Geschrei: / Moses aber ist Verräter, / daß dein Ursprung Erde sei.
Der Adel ist eine schöne Sache und mit Recht eingeführt: Aber gerade darum, weil er eine von andern abhängige Eigenschaft ist, die auch auf einen Taugenichts fallen kann, so steht er an Würde weit unter der Tugend.
Obwohl mein Name weder gut noch schlecht ist, da er nicht mehr als dreihundertfünfzig Jahre erwiesenen Adel aufweist, bin ich ihm doch sehr verbunden und wäre durchaus geneigt, einen Erben für ihn anzunehmen.
Der Mensch en masse wird erst dann wieder achtbar werden, wenn er sich entschließt, neuen Adel aus sich zu züchten. Die schönsten Dinge auf Erden sind nur durch Adel möglich. Noch mehr: Der wahre Adel ist selbst das schönste Ding der Erde.
Der große Vorzug adliger Abkunft ist, dass sie die Armut besser ertragen lässt.
Auserwählt ist jeder, der von einem hohen Grad von Vollkommenheit und Selbstgenügsamkeit nach weiterer Vervollkommnung und schärferen Ansprüchen an sich selbst strebt.
Der Adel kann uns in allem übertreffen, nur nicht in der Mehrheit.
Die Adligen von heute sind nur die Gespenster ihrer Vorfahren.
Ein Bürger wird den Vergleich mit einem Schuhflicker mit weniger Verdrossenheit hinnehmen als ein Adliger den Vergleich mit einem Bürger.
Gehoben und geadelt ist jeder in dem Verhältnis, als er der Gesamtheit dient
Adel ist auch in der sittlichen Welt. Gemeine Naturen zahlen mit dem, was sie tun, edle mit dem, was sie sind.
In der Not allein / Bewährt sich der Adel großer Seelen.
Den Platon hat die Philosophie nicht als Adligen aufgenommen, sondern dazu gemacht.
Die richtige Seelenhaltung ist allen zugänglich, alle sind wir im Hinblick auf diesen Maßstab adlig.
Die Seele macht adlig, die sich aus jeder beliebigen Situation über das Schicksal zu erheben vermag.
Wer ist von Adel? Der zur sittlichen Vollkommenheit von der Natur gut veranlagt ist.
Die Edeln und der Adel stehen gewöhnlich im Gegensatz.
Es gibt keine so alten Edelleute als Gärtner, Grabenmacher und Totengräber. Sie pflanzen Adams Profession fort.
Der echte Adel weiß von keiner Furcht.
Ich kann in einem Tag tausend adeln und zu Rittern machen; aber so mächtig bin ich nicht, dass ich in tausend Jahren einen Gelehrten machen könnte.
Mit "adelig" bezeichnet man die Abstammung aus einem durch Tüchtigkeit hervorragenden Geschlecht. "Edel" nennt man jemanden, der nicht aus dieser Art schlägt. Dies trifft vielfach bei den Adeligen nicht zu, sondern meistens sind sie minderwertig.
An Habe steh ich arm, / ein Los, infolge dessen auch der Adel sinkt.
Schuld verschandelt auch Wohlgeborene.
Adel liegt einzig und allein in der Tugend.
Wer von Natur Adel der Gesinnung zeigt, der ist von Adel, auch wenn er ein Skythe ist.
Verdanken die Menschen dem Adel nichts? Sind sie reif genug, den Adel zu entbehren?
Die Illusion, daß alle adligen Standesgenossen edel und fair sind, habe ich längst verloren.
Nach der Ausrufung der Republik wurde der Adel in Osterreich abgeschafft. An seine Stelle ist der Besitz eines Abonnements bei den Konzerten der Wiener Philharmoniker getreten.
Adel sitzt im Gemüte, / nicht im Geblüte.