Es ist richtig, es gibt niemanden, der vollkommen aufrichtig wäre. Doch es gibt Stunden, in denen jeder, manchmal gegen seinen Willen, zum Bekennen der Wahrheit gedrängt wird.
Aufrichtig währt am längsten und wirkt am sichersten.
In der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, sondern der Begabung.
Aufrichtigkeit ist Offenheit des Herzens, und man findet sie bei sehr wenigen Menschen. Die man gewöhnlich so sieht, ist nichts als feine Verstellung, um das Vertrauen anderer zu gewinnen.
So sehr wir an der Aufrichtigkeit von Menschen zweifeln, die mit uns sprechen, wir glauben doch immer, sie sagten eher uns die Wahrheit als anderen.
Die Aufrichtigkeit kann dann von Nutzen sein, wenn man sie als Kunstgriff verwendet, oder wenn sie einem, dank ihrer Seltenheit, nicht geglaubt wird.
Eine freiwillige selbstbewusste Aufrichtigkeit ist nur bei einem sehr hohen Grad von Bildung möglich.
Aufrichtigkeit ist die Zuflucht derer, die weder Phantasie noch Taktgefühl haben.
Aufrichtigkeit ist die Zuflucht derer, die weder Phantasie noch Taktgefühl haben.
Keinen Anlass zur Lüge haben, heißt noch nicht: aufrichtig sein.
Die Freunde nennen sich aufrichtig. Die Feinde sind es - daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittere Arznei.
Aufrichtig sein und ehrlich bringt Gefahr.
Der freie Mensch handelt niemals arglistig, sondern stets aufrichtig.
Willst du, was du zu sagen hast, verständlich sagen, dann rede aufrichtig, und willst du aufrichtig reden, dann sprich so, wie dir der Gedanke gekommen ist.
Auch aufrichtige Menschen können irren, das steht außer Zweifel, aber solche Irrtümer richten weniger Übel an als vorausberechnete Unaufrichtigkeit, Vorurteile oder politisches Kalkül.
Es gehört viel Geistes und Charakterstärke dazu, die Aufrichtigkeit interessant zu finden, selbst wenn sie kränkt, oder sich ihrer zu bedienen, ohne zu verletzen. Wenige Menschen sind tief genug, die Wahrheit zu ertragen und zu sagen.
Ein wenig Aufrichtigkeit ist eine gefährliche Sache und viel davon ist tödlich.
Wer aufrichtig ist, dem vertraut das Volk.
Nichts ist nachsichtiger, weil auch nichts glücklicher macht, als Aufrichtigkeit.
Aufrichtigkeit ist die Sache des 20. Jahrhunderts nicht. Sie ist nicht chic.
Nur den aufrichtigen Leuten misstraue ich.
Dem Bruder, der es aufrichtig meint, helfe der Bruder, wo immer er kann.
Auch mit aufrechtem Gang kann man ins Taumeln kommen.
In gewißen Lagen wird Aufrichtigkeit ohne Überlegung unser gröster Feind, der uns stündlich, augenblicklich schaden kann – sie darf nur an einen Höfling verschwendet werden.
Die Aufrichtigkeit ist die erste Bedingungen jeglichen geistigen Schaffens.
Aufrichtigkeit und Verstellung sind beim ersten Anblikke ganz widersprechende Dinge; und sind doch so enge verbunden, daß ein auf richtiger Mann oder ein aufrichtiges Weib ohne Verstellung dumm, und im Gegentheile Leute von Verstellung ohne Aufrichtigkeit falsch und gefährlich müssen genennet werden.
Wenn Aufrichtigkeit unter Eheleuten mangelt, da mangelt auch Schäzung und Liebe.
Und die Söhne und Männer unserer Ahnen waren Deutsche: waren stolz ohne Hochmuth; hatten Grundsäze ohne Zügellosigkeit; waren Freunde - nicht Schmeichler; liebten Freude, flohen die Wollust; liebten das Weib, und nicht des Weibes - Larve. -