Albert Emil Brachvogel

12 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Der Künstler ist Spitze der Menschenwelt / In Freuden und Leiden, / Hat immer viel Hoffnung, / Doch selten viel Geld, / Mitunter — auch Keins von Beiden!

Die Arbeit nur, die freie That / Sei unser ganzes Streben;

Die Gewohnheit führt uns alle / Aus dem Strom der Politik, / Aus dem Leben in der Masse / Aus uns selber bald zurück!

Eltern, Tanten Gouvernanten, / Alles an dir renkt und rückt, / Bis Gewohnheit, Qual und Schmerz dir / Allen Lebensmuth geknickt;

Es strebet ein Jeder mit heißem Bemühn, / Das frei und recht glücklich er werde, / Oft sieht man voll Hasses die Menschen erglühn / Im Kampf um die Güter der Erde. / Für sich sorgt ein Ieder, für sich nur allein, / Die Wohlfahrt des Ganzen fällt Niemandem ein!

Ich weis, daß Nichts mir angehört, / Als nur mein nacktes Leben, / Mir hat die Menschheit Alles, was / Mein Dasein schmückt, gegeben.

Im Kampf des Lebens zwar erhältst / Du täglich neue Wunden, / Doch dein Charakter läßt dich stets, / Im Tode selbst, gesunden !

Siehst droben du die Sterne / Im blauen Aether stehn? / So fern ist meine Hoffnung, / Doch soll sie nie vergehn.

Träumen, Hoffen, Harren, Sehnen, / Was es ist, ich weiß es nicht; / Dumme, unbewußte Thränen / Ueberraschen mein Gesicht.

Wenn mir in meinem tiesen Leid / Noch nicht das Herz gebrochen ist, / So dank' ich dir's mein süßes Lieb, / Das du an meiner Seite bist. / / Wenn mir in dieser dumpfen Zeit / Mein armes Hirn noch nicht zersprang, / So dank' ich dir's erhabner Gott, / Dir Himmelslust, du Harsenklang!

Willst Du, wie hoch Du gestiegen, wissen, / Mußt Du nach andren Bergen sehn, / Um Deine eig'ne Kunst zu können, / Lern' sie durch andre Kunst verstehn!

Wohl heller tönet rings kein Gruß, / So treu's auch Jeder meine, / So sehr man All' auch loben muß, / Als wie das Hoch vom Rheine!

 Top