Künstler Zitate

114 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Künstler

Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf.

Die Fabel, daß Midas alles, was er berührte, in Gold verwandelte, gilt in schönerem und edleren Sinne auch vom Künstler. Nur berührt der Künstler nichts, was nicht die Fähigkeit hat, Gold zu werden. Und muß er einmal auf Befehl oder sonst gegen seine innere Kunstüberzeugung handeln, so wird es eben kein Gold.

Künstler wird nur der, der sich vor seinem eigenen Urteil fürchtet.

Höheres gibt es nicht, als der Gottheit sich mehr als andere Menschen nähern und von hier aus die Strahlen der Gottheit unter das Menschengeschlecht verbreiten.

Es gibt keinen großen Künstler, der nicht eine maßlose Liebe zum Leben besäße.

Noch kein Dichter hat die schönen Augen seiner eigenen Frau schön besungen.

Den Künstler muß nach jedem vollendeten Werk die Angst überfallen, er könne sich nicht mehr übertreffen.

Die erste Pflicht der Musensöhne / ist, daß man sich ans Bier gewöhne.

Die Künstler sollen keinen Inhalt der Zeit zum Ausdruck bringen, sie sollen vielmehr der Zeit erst einen Inhalt geben.

Die Mütter und die Künstler werden von denjenigen für Egoisten gehalten, die das Gebären nicht verstehen können.

Viele Leute scheinen von der fixen Idee besessen zu sein, daß nicht nur im Zirkus, sondern auch in der Musik, Malerei und Literatur nur noch die Clowns eine Chance haben.

Es gibt eine nähere Verwandtschaft als die zwischen Mutter und Kind: Die zwischen dem Künstler und seinem Werke.

Jeder Künstler soll es der Vogelmutter nachmachen, die sich um ihre Brut nicht mehr bekümmert, sobald sie flügge geworden ist.

Künstler, was du nicht schaffen mußt, das darfst du nicht schaffen wollen.

Nichts Besseres kann der Künstler sich wünschen als grobe Freunde und höfliche Feinde.

Die gefährlichste Klippe im Leben des Künstlers ist die Heirat, besonders eine sogenannte glückliche Heirat.

Über Plagiate sollte man sich nicht ärgern. Sie sind wahrscheinlich die aufrichtigsten aller Komplimente.

Ehemals lobte das Werk den Meister. In unseren Tagen / ist es anders; denn jetzt lobet der Meister sein Werk.

Nicht um die Gunst mehr frein sie der Muse, sie frein um die Mitgift, / und im gemeinen Erwerb stirbt das entweihte Talent.

Das Außerordentliche, was solche Menschen leisten, setzt eine sehr zarte Organisation voraus, damit sie seltener Empfindungen fähig sein und die Stimme der Himmlischen vernehmen mögen. Nun ist eine solche Organisation im Konflikt mit der Welt und den Elementen leicht gestört und verletzt, und wer nicht, wie Voltaire, mit großer Sensibilität eine außerordentliche Zäheit verbindet, ist leicht einer fortgesetzten Kränklichkeit unterworfen. Schiller war auch beständig krank. Als ich ihn zuerst kennenlernte, glaubte ich, er lebe keine vier Wochen mehr.

Das poetische Talent ist dem Bauern so gut gegeben wie dem Ritter. Es kommt nur darauf an, daß jeder seinen Zustand ergreife und ihn nach Würden behandle.

Der Charakter, nicht der Geschmack ist zu bilden wünschenwert, da der letzte sich aus dem ersten entwickeln muß.

Die Künstler sind wie Sonntagskinder; nur sie sehen Gespenster. Wenn sie aber ihre Erscheinung erzählt haben, so sieht sie jedermann.

Die Menge macht den Künstler irr und scheu.

Die Menschen sind nur solange produktiv in Poesie und Kunst, wie sie noch religiös sind; dann werden sie bloß nachahmend und wiederholend.

Die Wahl der Gegenstände zeigt immer, was einer für ein Mann und wes Geistes Kind er ist.

Es ist eine so angenehme Empfindung, sich mit etwas zu beschäftigen, was man nur halb kann, daß niemand den Dilettanten schelten sollte, wenn er sich mit einer Kunst abgibt, die er nie lernen wird, noch den Künstler tadeln dürfte, wenn er, über die Grenze seiner Kunst hinaus, in einem benachbarten Felde sich zu ergehen Lust hat.

Geringeren Talenten genügt nicht die Kunst als solche. Sie haben während der Ausführung immer nur den Gewinn vor Augen, den sie durch ein fertiges Werk zu erreichen hoffen. Bei so weltlichen Zwecken und Richtungen aber kann nichts Großes zustande kommen.

Ich habe immer nur dahin getrachtet, mich selbst einsichtiger und besser zu machen, den Gehalt meiner eigenen Persönlichkeit zu steigern und dann immer nur auszusprechen, was ich als gut und wahr erkannt hatte.

In der wahren Kunst gibt es keine Vorschule, wohl aber Vorbereitungen; die beste jedoch ist die Teilnahme des geringsten Schülers am Geschäft des Meisters. Aus Farbenreibern sind treffliche Maler hervorgegangen.

Man muß etwas sein, um etwas zu machen.

Man studiere nicht die Mitgeborenen und Mitstrebenden, sondern große Menschen der Vorzeit, deren Werke seit Jahrhunderten gleichen Wert und gleiches Ansehen behalten haben. Ein wirklich hochbegabter Mensch wird das Bedürfnis dazu ohnedies in sich fühlen.

Nur ein Teil der Kunst kann gelehrt werden; der Künstler braucht sie ganz. Wer sie halb kennt, ist immer irre und redet viel; wer sie ganz besitzt, mag nur tun und redet selten oder spät.

Unsere jetzigen Talente liegen alle auf dem Präsentierteller der Öffentlichkeit. Die täglich an fünfzig verschiedenen Orten erscheinenden kritischen Blätter und der dadurch im Publikum bewirkte Klatsch lassen nichts Gesundes aufkommen. Wer sich heutzutage nicht ganz davon zurückhält und sich nicht mit Gewalt isoliert, ist verloren.

Was man nicht liebt, kann man nicht machen.

Wenn er bemerkt, daß die Welt sehr leicht zu befriedigen ist und selbst nur einen leichten, gefälligen, behaglichen Schein begehrt, so wäre es zu verwundern, wenn nicht Bequemlichkeit und Eigenliebe ihn bei dem Mittelmäßigen festhielten. Es wäre seltsam, wenn er nicht lieber für Modewaren Geld und Lob eintauschen als den rechten Weg wählen sollte, der ihn mehr oder weniger zu einem kümmerlichen Märtyrertum führt.

Wer bei seinen Arbeiten nicht schon ganz seinen Lohn dahin hat, ehe das Werk öffentlich erscheint, der ist übel dran.

Wir bringen wohl Fähigkeiten mit, aber unsere Entwicklung verdanken wir tausend Einwirkungen einer großen Welt, aus der wir uns aneignen, was wir können und was uns gemäß ist. Ich verdanke den Griechen und Franzosen viel, ich bin Shakespeare, Sterne und Goldsmith Unendliches schuldig geworden. Allein damit sind die Quellen meiner Kultur nicht nachgewiesen.

Zu erfinden, zu beschließen, / bleibe, Künstler, oft allein! / Deines Wirkens zu genießen, / eile freudig zum Verein! / dort im Ganzen schau, erfahre / deinen eignen Lebenslauf, / und die Taten mancher Jahre / gehn dir in dem Nachbar auf.

Wenn die Kunst abwärts geht, so tragen daran zumeist die Künstler selber die Schuld. Denn bestochen und hingerissen durch vorübergehende äußere Erfolge erniedrigen sie sich, dem frivolen Instinkt und Geschmack der Menge nachzugeben.

Die abergläubische Scheu der Künstler, über künftige Werke, Bücher, Rollen usw. zu sprechen, beruht auf der Angst, durch die kleinste Preisgabe ihrer schöpferischen Geheimnisse die Kraft zu ihrer stilsicheren Ausführung zu verlieren. Alle Kunstwerke sind ursprünglich "Luftgebilde" der Phantasie, die sich am besten realisieren, wenn sie weder durch Beifall noch durch Kritik und Tadel gestört werden. Niemand kann einem Künstler helfen. Er muß sich verrennen oder durchs Ziel laufen. Was ihm durch hilfreiche Menschen abgenommen werden kann, ist allenfalls nur seine schöpferische Naivität.

Für sein erstes Werk ist der Schaffende selten ehrgeizig, erst für sein zweites.

Etwas Mitleid den Künstlern und Dichtern, welche das Höchste / nicht erreichen, es sagt's ihnen kein Joseph voraus, / und sie müssen das Leben erst opfern, um zu erfahren, / daß es vergebens geschieht! Darum verschont sie mit Spott.

Künstler, nie mit Worten, mit Taten begegne dem Feinde! / Schleudert er Steine nach dir, mache du Statuen draus!

Wenn der Körper ausgebildet ist und einen Überfluß enthält, aus dem ein neues Geschöpf sich entwickeln kann, bilden sich die Zeugungsorgane aus. Ebenso erhält die Zeit im Künstler ihr Zeugungsorgan, sobald sie in sich gesättigt ist und Speise für die Nachwelt übrig hat.

Ein Künstler ist immer ein Egoist. Sich will er hervortun, sich will er hervordichten, sich hervormalen, sich hervorsingen.

Es fällt kein Meister vom Himmel, wohl aber ein Himmel vom Meister.

Nichts ist unseren Künstlern so zuwider wie die aufdringliche Verehrung, die ihnen von der großen Masse entgegengebracht wird. Nur eines ist ihnen noch zuwiderer: Wenn ihnen die große Masse keine aufdringliche Verehrung entgegenbringt.

Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.

Ein Künstler, der nicht eitel ist, gleicht einem Weibe, das nicht gefallen will. Beide sind langweilig.

 Top