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Anastasius Grün
österreichischer Dichter (1806 - 1876)
18 Zitate, Sprüche & Aphorismen
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Der Winter hat das Spiel verloren, / Wir treiben ihn aus zu Türen und Toren.
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Blumen sind an jedem Weg zu finden, / doch nicht jeder weiß, den Kranz zu winden.
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Kunst üben kann nur der Erkorene, / Kunst lieben jeder Erdgeborene.
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Glücklich heißt, wer sorgenfrei; / glücklicher doch, mein ich, sei, / wer voll Sorgen, wenn's die rechten: / Sorgen, andrer Leid zu mindern, / Sorgen, Unrecht zu verhindern, / fremdem Wert den Kranz zu flechten; / Sorgen, in den schwersten Tagen / fremde Sorgen selbst zu tragen.
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Im Anfang war das Licht.
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In der Welt fährst Du am besten / sprichst Du stolz mit stolzen Gästen, / mit bescheidenen bescheiden, / aber wahr und klar mit beiden.
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Lästert nicht die Zeit, die reine! / Schmäht ihr sie, so schmäht ihr euch; / denn es ist die Zeit dem weißen / unbeschrieb'nen Blatte gleich. / Das Papier ist ohne Makel, / doch die Schrift darauf seid ihr. / Wenn die Schrift nicht just erbaulich, / nun, was kann das Blatt dafür?
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Ehrst du den Feind, der Ehren wert, / du lähmst in seiner Hand das Schwert.
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Nicht immer ist, wer erlag, der kleinere Held.
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Seelen gibt es, die an Sterne mahnen, / unbemerkt auf sonnigen Alltagsbahnen. / Dämmerung und Finsternis erst sagen / euch, wieviel des Lichts sie in sich tragen.
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Der fröhlich-heitere Sieger ist der schönste Sieger.
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Manch Urteil ist ja längst beschlossen, / eh' des Beklagten Wort geflossen.
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Erst Täubchen, Tiger dann und Schwein, / gefühlvoll erst, rauflustig dann, / unflätig zuletzt ist der trunkene Mann.
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Das "Staatsschiff" - wie bezeichnend trifft / das Bild hier den Gedanken! / Daß wir seit langem eingeschifft, / man fühlt's am steten Schwanken.
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Willst du Treue, so vertrau'! / Dem Verrat kein Riegel wehrt. / Die du hüten mußt, die Frau, / ist des Hütens nicht mehr wert.
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Hier ruht mein treuster Genoß' im Land, / Herr Hypochonder zubenannt. / Er starb an frischer Bergesluft, / an Lerchenschlag und Rosenduft.
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Bei der Arbeit magst du singen, / Das verleiht der Arbeit Schwingen.
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Ein Anfang ist kein Meisterstück, / Doch guter Anfang halbes Glück.