Jean Paul

276 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Wenn auch die Freude eilig ist, so geht doch vor ihr eine lange Hoffnung her, und ihr folgt eine längere Erinnerung nach.

Wenn auch die Freude eilig ist, so geht doch vor ihr eine lange Hoffnung her, und ihr folgt eine längere Erinnerung nach.

Wenn der Mensch über die Tölpeljahre hinüber ist, so hat er noch jährlich einige Tölpelwochen und Flegeltage zurückzulegen.

Wenn Frauen lieben, lieben sie ganz. Liebende Männer haben zwischendurch zu tun.

Wenn jemand bescheiden bleibt, nicht beim Lobe, sondern beim Tadel, dann ist er es.

Wenn man beim Stiche der Biene oder des Schicksals nicht stille hält, so reißet der Stachel ab und bleibt zurück.

Wenn man ein Kind einen Menschen hassen lehrt, der ihm nichts getan, so lernt es die übrigen Menschen auch hassen.

Wenn Selbsterkenntnis der Weg zur Tugend ist, so ist die Tugend noch mehr der Weg zur Selbsterkenntnis.

Wer die Seele einer Frau sucht, ist nicht immer enttäuscht, ihren Körper zu finden.

Wer nicht zuweilen zuviel und zu weich empfindet, der empfindet gewiß immer zuwenig.

Wer Rügen und Strafen mit einem Gefühle austeilt, als bekomme er sie selber, der kann seiner Gerechtigkeit versichert sein.

Wer verrät, er verwahre ein Geheimnis, hat schon dessen eine Hälfte ausgeliefert. Die zweite wird er nicht lange behalten.

Wie dem Geiste nichts zu groß ist, so ist der Güte nichts zu klein.

Wie die Römer ihre Monarchen lieber für Götter als für Herren erkannten, so wollen die Männer die Direktrice ihres Herzens lieber ihre Göttin nennen als ihre Herrin. Weil es leichter ist anzubeten, als zu gehorchen.

Wie eine Sonne geht das Herz durch den blassen Gedanken und löschet auf der Bahn ein Sternbild nach dem andern aus.

Wie kann ein Menschenfeind eine Frau lieben, ohne zu erröten?

Wie unterscheidet sich nun die göttliche Besonnenheit von der sündigen? Durch den Instinkt des Unbewussten und die Liebe dafür.

Wir empfinden den Abscheu vor unsern Fehlern nicht eher als bis wir sie abgeleget

Wir finden Gott zweimal, einmal in, einmal außer uns: In uns als Auge, außer uns als Licht.

Wir sind viel zu höflich, um vor ansehnlichen Leuten ein Ich zu haben. Ein Deutscher ist mit Vergnügen alles, nur nicht er selber.

Wo Religion ist, werden Menschen geliebt und Tiere und das All. Jedes Leben ist ja ein beweglicher Tempel des Unendlichen.

Wollen wir uns die Unsterblichkeit aus dem Weltplan wegdenken, dann ist die sittliche Schönheit auf eine zerfallende Seifenblase gemalt.

Über Erziehung schreiben, heißt, beinahe über alles auf einmal schreiben.

Zehn Küsse werden leichter vergessen als ein Kuß.

Zwei Dinge vergißt ein Mädchen am leichtesten: Erstlich wie sie aussieht - daher die Spiegel erfunden wurden - und zweitens, worin sich "das" von "daß" unterscheidet.

Zürnet dein Freund mit dir, so verschaff ihm eine Gelegenheit, dir einen großen Gefallen zu erweisen. Darüber muß sein Herz zerfließen, und er wird dich wieder lieben.

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