Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster, / der von vergangenen Zeiten träumt, / an die Gelegenheit zum Laster, / die er versäumt
Was man besonders gerne tut, / Ist selten ganz besonders gut.
Es gibt gewisse Fehler, die vor epidemischen Lastern schützen. In Pestzeiten bleiben Malariakranke vor der Ansteckung bewahrt.
Die Laster sind untereinander näher verwandt als die Tugenden.
Der Mensch möchte vor den Folgen seiner Laster bewahrt werden, aber nicht vor den Lastern selbst.
Wenn ein Weib einmal vom rechten Wege ab ist, dann geht es auch blind und rücksichtslos auf dem bösen fort.
Das Laster, dem man selbst heimlich nahesteht, verurteilt man am eifrigsten.
Himmlisch war's, wenn ich bezwang / meine sündige Begier, / aber wenn's mir nicht gelang, / hatt' ich doch ein groß Pläsier.
Es gibt läßliche Sünden, und es gibt unerläßliche.
Laster, die auf einem Übermaß an Lebenskraft beruhen, verringern sich mit der Zeit. Laster dagegen, die auf Mangel an Vitalität beruhen, wie Geiz und Neid, werden im Alter schlimmer.
Man könnte sagen, die Laster erwarteten uns auf dem Weg des Lebens gleich Wirten, bei denen man nacheinander einkehren muß. Ich zweifle, ob die Erfahrung uns sie vermeiden ließe, wenn wir den Weg zweimal machen dürften.
Oft verliert man sich nur deshalb nicht in einem Laster, weil man mehrere hat.
Wenn die Laster uns verlassen, schmeicheln wir uns mit dem Wahn, wir hätten sie verlassen.
Menschen, die keine Laster haben, haben auch nur wenige Tugenden.
Wo die Wollust kehret ein, / wird nicht weit die Unlust sein.
Die Menschen verlieren zuerst ihre Illusionen, dann ihre Zähne und ganz zuletzt ihre Laster.
Der Lasterhafte ist sein eigener Prometheusgeier.
Wie die Tugend hat das Laster seine Grade: / Nie sah man noch unschuldige Schüchternheit / zu wilder Frechheit plötzlich übergehn. / Ein Tag macht keinen Mörder.
Wie man das Gewicht seines eigenen Körpers trägt, ohne es, wie doch das jedes fremden, den man bewegen will, zu fühlen, so bemerkt man nicht die eigenen Fehler und Laster, sondern nur die der andern.
Wie hüllt sich Sünde gern in Höflichkeit.
Eine herrliche Ausflucht für den Liederlichen, seine hitzige Natur den Sternen zur Last zu legen! Mein Vater ward mit meiner Mutter einig unterm Drachenschwanz, und meine Nativität fiel unter ursa major, und so folgt denn, ich müsse rauh und verbuhlt sein.
In der Früh' und frischem Tau der Jugend / ist gift'ger Anhauch am gefährlichsten.
Wenn ein Mann keine Laster hat, besteht die Gefahr, daß er seine Tugenden in Laster verwandelt.
Ein schlechter Mensch ist niemals glücklich, auch wenn er Glück hat.
Die Laster stehlen der Tugend die Kleidung.
Das Böse ist ein Hügel: Jedermann steigt auf seinen eigenen und zeigt auf einen anderen.
Die Menschen sind die Gefangenen ihrer Laster und die Kerkermeister ihrer Tugenden.
Ist der Teufel in der Kirche, so will er auch die Messe lesen.
Wo kein Laster ist, da ist keine Tugend.
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder.
Wenn man kleine Laster nicht straft, so wachsen die großen.
Alles nimmt ab in der Welt, aber die Laster nehmen zu.
Laster, die man nicht tadelt, sät man.
Es ist kein Fehl und Laster, / Es gibt dafür ein Pflaster.
Denn nicht einem Menschen zu dienen, ist schimpflich, sondern dem Laster.
Laster ist also das, wodurch wir zum Sündigen bereit gemacht werden, das heißt, wir wären geneigt, in ein Tun oder Lassen einzuwilligen, das nicht recht ist.
wo ist ein Laster, zu dem das Weib nicht schon den Mann gereizt, aufgemuntert verleitet hat?