"Vielleicht" ist ein schlauer Krebs, der vor- und rückwärts gehen kann.
Ach, die Welt ist so geräumig, / Und der Kopf ist so beschränkt!
Alte Dummheiten treten uns früher oder später doch immer wieder auf die Hacken.
Beim Duett sind stets zu sehn / zwei Mäuler, welche offen stehn.
Darf der Gebildete nicht mehr unbefangen übers Wetter reden?
Das Gute - dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, was man läßt.
Dauerhaftem schlechtem Wetter / mußt du mit Geduld begegnen. / Mach' es wie die Schöppenstetter: / Regnet es, so laß es regnen!
Den Lasterhaften tadelt oft, wer ihn beneidet.
Denen, die der Ruhe pflegen, / kommen manche ungelegen.
Der Beste muß mitunter lügen. / Zuweilen tut er's mit Vergnügen.
Der Philosoph hat wie der Hausbesitzer immer Reparaturen.
Der Weise äußert sich vorsichtig, der Narr mit Bestimmtheit über das kommende Wetter.
Die erste Pflicht der Musensöhne / ist, daß man sich ans Bier gewöhne.
Die Frage ist oft eine Mutter der Lüge.
Die Freude flieht auf allen Wegen; / der Ärger kommt uns gern entgegen.
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, wo wir lieben.
Die Welt ist groß, weil der Kopf so klein.
Die Welt ist wie Brei. Zieht man den Löffel heraus, und wär's der größte, gleich klappt die Geschichte wieder zusammen, als ob gar nichts passiert wäre.
Die Welt, obgleich sie wunderlich, / Ist mehr als gut genug für mich!
Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster, / der von vergangenen Zeiten träumt, / an die Gelegenheit zum Laster, / die er versäumt
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie.
Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend auf's Gemüt.
Eifersucht ist Liebesneid.
Eigentlich hat's ja nicht viel auf sich mit dem besten Peßimismus. An dem Glücklichen gleitet er ab, wie Waßer an der pomadisirten Ente, und der Unglückliche weiß ohne weiters bescheid.
Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an. Wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefern steckt, den beißt es auch nicht.
Ein gutes Tier / ist das Klavier, / still, friedlich und bescheiden. / Und muß dabei / doch vielerlei / erdulden und erleiden.
Ein Haar in der Suppe mißfällt uns sehr, / selbst wenn es vom Haupt der Geliebten wär.
Ein jeder kriegt, ein jeder nimmt / In dieser Welt, was ihm bestimmt.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.
Enthaltsamkeit ist das Vergnügen / an Sachen, welche wir nicht kriegen.
Erquicklich ist die Mittagsruh, / Nur kommt man oftmals nicht dazu.
Es ist ein Brauch von alters her: / Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, / er flattert sehr und kann nicht heim. / Ein schwarzer Kater schleicht herzu, / die Krallen scharf, die Augen gluh. / Am Baum hinauf und immer höher / kommt er dem armen Vogel näher. / Der Vogel denkt: Weil das so ist / und weil mich doch der Kater frißt, / so will ich keine Zeit verlieren, / will noch ein wenig quinkelieren / und lustig pfeifen wie zuvor. / Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
Fortuna lächelt, doch sie mag / nur ungern voll beglücken. / Schenkt sie uns einen Sommertag, / so schenkt sie uns auch Mücken.
Frei ist der Anfang, und frei ist das Ende; was dazwischen liegt, ist notwendig.
Früher, da ich unerfahren / und bescheidner war als heute. / hatten meine höchste Achtung / andre Leute. / Später traf ich auf der Weide / außer mir noch mehre Kälber, / und nun schätz ich sozusagen / erst mich selber.
Für ewig aus dunkler Tiefe / Sprudelt der Lebensquell.
Gedanken sind nicht stets parat. / Man schreibt auch, wenn man keine hat.
Gehorchen wird jeder mit Genuß / den Frauen, den hochgeschätzten; / hingegen machen uns meist Verdruß / die sonstigen Vorgesetzten.
Gewinn anderer wird fast wie Verlust empfunden.
Gewisse Dinge greift man so vergeblich mit Worten an wie Geister mit Waffen.
Glaube beruht auf Ursachen, nicht auf Gründen.
Glaubenssachen sind Liebessachen, es gibt keine Gründe dafür oder dagegen.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch die Vernachlässigung kleiner Dinge.
Gott zieht an einer Hand, der Teufel an beiden Beinen.
Gute Tiere, spricht der Weise, / mußt du züchten, mußt du kaufen, / doch die Ratten und die Mäuse, / kommen ganz von selbst gelaufen.
Gute Unterhaltung besteht nicht darin, daß man etwas Gescheites sagt, sondern daß man etwas Dummes anhören kann.
Hartnäckig weiter fließt die Zeit, die Zukunft wird Vergangenheit.
Hinter jedem neuen Hügel / Dehnt sich die Unendlichkeit.
Hoch ist der Liebe süßer Traum, / Erhaben über Zeit und Raum.