William Shakespeare

995 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

"Nein", sagt ein Mädchen, weil's die Sitte will, / und wünscht, daß es der Frager deut' als "Ja".

's ist besser, sehr betrogen sein, / als nur ein wenig wissen.

's ist Fluch der Zeit, daß Tolle Blinde führen!

's ist mißlich, wenn die schlechtere Natur / sich zwischen die entbrannten Degenspitzen / von mächtigen Gegnern stellt.

Aber sterben! Gehn, wer weiß wohin, / daliegen, kalt und regungslos, und faulen! / Dies lebenswarme fühlende Bewegen / verschrumpft zum Kloß! Und der entzückte Geist / getaucht in Feuerfluten oder schaudernd / umstarrt von Wüsten ewiger Eisesmassen! / Gekerkert sein in unsichtbare Stürme / und mit rastloser Wut gejagt rings um / die schwebende Erde! Oder Schlimmeres werden, / als selbst das Schlimmste, / was Fantasie wild schwärmend, zügellos, / heulend erfindet: Das ist zu entsetzlich! / Das schwerste, jammervollste irdische Leben, / das Alter, Armut, Schmerz, Gefangenschaft / dem Menschen auferlegt, ist ein Paradies / gegen das, was wir vom Tode fürchten!

Abhängigkeit ist heiser, wagt nicht laut zu reden.

Ach, Mutter! / Von Herzen dank' ich dir für meinen Vater.

Acht es nicht für heilig, / durch Rechttun schaden! Gleich erlaubt ja wär's, / was wir als Dieb' errungen, zu verschenken / und aus barmherziger Liebe Raub begehen.

Affekt! Dein Ahnen / bohrt zum Mittelpunkt, / Das machst du möglich, / was unmöglich schien, / Verkehrst mit Träumen.

Alle Beleidigungen, gnädigster Herr, kommen vom Herzen.

Allein wie Tugend nie sich reizen läßt, / buhlt Unzucht auch um sie in Himmelsbildung, / so Lust, gepaart mit einem lichten Engel, / wird dennoch eines Götterbettes satt / und hascht nach Wegwurf.

Aller Menschen Gesichter sind ehrlich, wie auch ihre Hände beschaffen seien.

Alles, was so übertrieben wird, ist dem Vorhaben des Schauspiels entgegen, dessen Zweck sowohl anfangs als jetzt war und ist, der Natur gleichsam den Spiegel vorzuhalten: Der Tugend ihre eignen Züge, der Schmach ihr eignes Bild und dem Jahrhundert und Körper der Zeit den Abdruck seiner Gestalt zu zeigen. Wird dies nun übertrieben oder zu schwach vorgestellt, so kann es zwar den Unwissenden zum Lachen bringen, aber den Einsichtsvollen muß es verdrießen.

Als dieser Körper einen Geist enthielt, / war ihm ein Königreich zu enge Schranke. / Nun sind zwei Schritte der gemeinsten Erde / ihm Raum genug.

Als ihr Bild geprägt in mein Gemüt, / lieh mir sein höhnend Fernglas spröder Stolz, / das jedes fremden Reizes Züg' entstellte, / der Wangen Rot verschmäht', als sei's erborgt, / und alle Formen einzog oder dehnte / zu widerwärtiger Häßlichkeit.

Alte tun, als lebten sie nicht mehr, / träg, unbehülflich und wie Blei so schwer.

Am häßlichsten ist Häßlichkeit am Spötter.

Am meisten Unkraut trägt der fetteste Boden.

Am Stirnhaar lasst den Augenblick uns fassen.

Am Stirnhaar laß den Augenblick uns fassen; / denn wir sind alt, und unsre schnellsten Schlüsse / beschleicht der unhörbare, leise Fuß der Zeit.

Amor ist ein mächtiger Fürst / Und hat mich so gebeugt, daß ich bekenne, / Es gibt kein Weh, das seiner Strafe glich, / Doch gibts nicht größre Lust, als ihm zu dienen.

Amor steckt von Schalkheit voll, / Macht die armen Weiblein toll.

An sich ist nichts weder gut noch böse. / Das Denken macht es erst dazu.

An und für sich betrachtet, ist es ein gutes Leben; aber in Betracht, daß es ein Schäferleben ist, taugt es nichts. In Betracht, daß es einsam ist, mag ich es wohl leiden, aber in Betracht, daß es stille ist, ist es ein sehr erbärmliches Leben. Ferner, in Betracht, daß es auf dem Lande ist, steht es mir an; aber in Betracht, daß es nicht am Hofe ist, wird es langweilig. Insofern es ein mäßiges Leben ist, seht ihr, ist es nach meinem Sinn; aber insofern es nicht reichlicher dabei zugeht, streitet es sehr gegen meine Neigung.

Aneignen nennt es der Gebildete.

Argwohn wiegt in der reinsten Sphäre sich / wie in dem lichten Himmelsblau die Krähe.

Arm und vergnügt ist reich und überreich.

Auch ist der Schwur eines Liebhabers nicht zuverlässiger als das Wort eines Bierschenken: Sie bekräftigen beide falsche Rechnungen.

Auch kann ihn kein Mensch zum Lachen bringen. Aber das ist kein Wunder: Er trinkt keinen Wein.

Auch malt man ihn geflügelt und als Kind, / Weil er, von Spiel zu Spielen fortgezogen, / In seiner Wahl so häufig wird betrogen.

Auch meine Hunde sind aus Spartas Zucht, / weitmäulig, scheckig und ihr Kopf behangen / mit Ohren, die den Tau vom Grase streifen, / krummbeinig, wammig wie Thessaliens Stiere, / nicht schnell zur Jagd, doch ihrer Kehlen Ton / folgt aufeinander wie ein Glockenspiel. / Harmonischer scholl niemals ein Gebell / zum Hussa und zum frohen Hörnerschall / in Kreta, Sparta, noch Thessalien.

Auf zeitigen Frühling währt der Sommer wenig.

Aufrichtig sein und ehrlich bringt Gefahr.

Aus der Nessel Gefahr pflücken wir die Blume Sicherheit.

Aus Frauenaugen zieh' ich diese Lehre: / Sie sind der Grund, das Buch, die hohe Schule, / aus der Prometheus' echtes Feuer glüht.

Aus Spöttern werden oft Propheten.

Bastard? Unecht? / Uns, die im heißen Diebstahl der Natur / mehr Stoff empfahn und kräftigern Feuergeist, / als in verdumpftem, trägem, schaalem Bett / verwandt wird auf ein ganzes Heer von Tröpfen, / halb zwischen Schlaf gezeugt und Wachen?

Beförd'rung geht Euch nach Empfehl' und Gunst.

Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht.

Begierde ward entflammt durch Aug und Ohr, / zwei wackern Lotsen durch die schroffen Klippen / von Trieb und Urteil.

Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst, und wer ist vor Schlägen sicher?

Bei Entwürfen von so blutigem Antlitz, / da darf Erwartung, Anschein, Mutmaßung / unsichrer Hilfe nicht in Anschlag kommen.

Bei Genossen, / die miteinander ihre Zeit verleben / und deren Herz ein Joch der Liebe trägt, / da muß unfehlbar auch ein Ebenmaß / von Zügen sein, von Sitten und Gemüt.

Beißt sich in die Lippe mit deinem staatsklugen Blick, als wollt' er sagen: In diesem Haupt wäre Witz, wenn er nur heraus könnte!

Beklage nicht, wo du nicht helfen kannst, / und such' zu helfen dem, was du beklagst.

Bereit sein ist alles.

Bericht von Moden aus dem stolzen Welschland, / dem unser blödes Volk, nach Art der Affen / nachhinkend, strebt, sich knechtisch umzuschaffen.

Beschäft'ge stets die schwindlichten Gemüter / mit fremdem Zwist, daß Wirken in der Ferne / das Angedenken voriger Tage banne!

Besser kurz ab, als langweilig.

Besser, ich wär verrückt. / Dann wär mein Geist getrennt von meinem Gram, / und Schmerz in eiteln Phantasien verlöre / Bewußtsein seiner selbst.

 Top