Wissenschaftler Zitate

64 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Wissenschaftler

Mancher Gelehrte gleicht dem Kassierer eines Bankiers; er hat den Schlüssel zu vielem Gelde, aber das Geld gehört nicht ihm.

Mancher Gelehrte gleicht dem Kassierer eines Bankiers: Er hat den Schlüssel zu vielem Gelde, aber das Geld gehört ihm nicht.

Es ist daher kein Wunder, wenn Ihr sehr viele bemerkt, welche trotz ihrer Gelehrten- und Priesterwürde mehr nach dem Rindvieh, der Herde und dem Stalle riechen als diejenigen, welche in Wahrheit Pferdeknechte, Hirten und Ackersleute sind.

Um ein großer Mann in den Wissenschaften zu werden oder um wenigstens eine merkbare Umwälzung hervorzubringen, muß man, so wie in der Politik, alles vorbereitet finden und zur rechten Zeit geboren werden.

Gelehrte sind Menschen, die sich von normalen Sterblichen durch die anerworbene Fähigkeit unterscheiden, sich an weitschweifigen und komplizierten Irrtümern zu ergötzen.

Klar liegt am Tag, daß ihr euch nützlich reget: / Sobald ihr Sandkorn stets auf Sandkorn leget, / wird 's mit der Zeit ein Hügel schon. / Nur, wenn ihr solch gedeihlich Werk verrichtet, / stellt euch nicht an, als hättet ihr geschichtet / den Ossa auf den Pelion.

Auch ein gelehrter Mann / studiert so fort, weil er nicht anders kann.

Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! / Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, / was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar, / was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, / was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, / was ihr nicht münzt, das meint ihr, gelte nicht!

Die Fragen der Wissenschaft sind sehr häufig Fragen der Existenz. Eine einzige Entdeckung kann einen Mann berühmt machen und sein bürgerliches Glück begründen. Deshalb herrscht auch in den Wissenschaften diese große Strenge und dieses Festhalten und diese Eifersucht auf das Aperçu eines anderen.

Die Gelehrten sind meist gehässig, wenn sie widerlegen; einen Irrenden sehen sie gleich als ihren Todfeind an.

Es vergeht bei mir kaum ein Tag, wo ich nicht von durchreisenden Fremden besucht werde. Wenn ich aber sagen sollte, daß ich an den persönlichen Erscheinungen, besonders junger deutscher Gelehrter aus einer gewissen nordöstlichen Richtung, große Freude hätte, so müßte ich lügen. Kurzsichtig, blaß, mit eingefallener Brust, jung ohne Jugend, das ist das Bild der meisten, wie sie sich mir darstellen. Und wie ich mit ihnen mich in ein Gespräch einlasse, habe ich sogleich zu bemerken, daß ihnen dasjenige, woran unsereiner Freude hat, nichtig und trivial erscheint, daß sie ganz in der Idee stekken und nur die höchsten Probleme der Spekulation sie zu interessieren geeignet sind.

Ich sah, daß den meisten die Wissenschaft nur etwas ist, insofern sie davon leben, und daß sie sogar den Irrtum vergöttern, wenn sie davon ihre Existenz haben.

In meinem Revier / sind Gelehrte gewesen. / Außer ihrem eignen Brevier / konnten sie keines lesen.

Man glaubt nicht, wieviel Totes und Tötendes in der Wissenschaft ist, bis man mit Ernst und Trieb selbst hineinkommt; und durchaus scheint mir die eigentlich wissenschaftlichen Menschen mehr ein sophistischer als ein wahrheitsliebender Geist zu beleben.

Wenn in Wissenschaften alte Leute retardieren, so retrogradieren junge. Alte leugnen die Vorschritte, wenn sie nicht mit ihren früheren Ideen zusammenhängen, junge, wenn sie der Idee nicht gewachsen sind und doch auch etwas Außerordentliches sein möchten.

Alle Empiriker streben nach der Idee und können sie in der Mannigfaltigkeit nicht entdecken; alle Theoretiker suchen sie im Mannigfaltigen und können sie darinne nicht auffinden.

Gleich einem Wörterbuch hat er, was der gedacht / und der getan und der gewesen, / mit Fleiß und Müh' in seinen Kopf gebracht. / Den eignen Geist nur ließ er außer acht. / Den hat er totgelesen.

Was bringt denn der Schulgelehrte zu Markte? Menschen, die auf eine gelehrte Art ungereimt und auf eine hochmütige Art dumm sind.

Die Wissenschaft ist ein erstklassiges Möbelstück für das Oberstübchen eines Mannes, der gesunden Menschenverstand im Erdgeschoß hat.

Gelehrte dirigieren ist nicht viel besser als eine Komödiantengruppe unter sich zu haben.

In Eurem Kopf liegt Wissenschaft und Irrtum / geknetet innig wie ein Teig zusammen; / mit jedem Schnitte gebt Ihr mir von beidem.

Frauen stünde gelehrt sein nicht? Die Wahrheit zu sagen, nützlich ist es: Es steht Männern so wenig wie Fraun.

Man findet tausend Gelehrte, bis man auf einen weisen Mann stößt.

Die Ärzte und besonders die Hof- und Leibärzte, die Sprachforscher und andere öffentliche Bekenner der Wissenschaften sollen zusammen mit ihren Frauen und Kindern und dem Vermögen, das sie in ihren Gemeinden besitzen, von jeder Abgabenerhebung und von sämtlichen privaten und öffentlichen Lasten frei sein.

Eine gelehrte Frau gleicht einer kostbaren Waffe, die zwar kunstvoll ziselierte Arbeit und bewundernswerten Schliff aufweist, aber weder im Kriege noch auf der Jagd zu gebrauchen ist.

Die meisten gelehrten Frauen gleichen einem Kaufmann, der alle Waren in die Schaufenster stellt und den Laden leer hat.

Die Gabe, sich widersprechen zu lassen, ist wohl überhaupt eine Gabe, die unter den Gelehrten nur die Toten haben.

Die Gelehrsamkeit kann auch ins Laub treiben, ohne Früchte zu tragen.

Die größten Denker, die mir vorgekommen sind, waren gerade unter allen Gelehrten die, welche am wenigsten gelesen hatten.

Die hitzigsten Verteidiger einer Wissenschaft, die nicht den geringsten scheelen Seitenblick auf dieselbe vertragen können, sind gemeiniglich solche Personen, die es nicht sehr weit in derselben gebracht haben und die sich dieses Mangels heimlich bewußt sind.

Er hing noch auf der dortigen Universität wie ein schöner Kronleuchter, auf dem aber seit zwanzig Jahren kein Licht mehr gebrannt hatte.

Er war nicht sowohl Eigentümer als Pächter der Wissenschaften, die er vortrug. Denn es gehörte ihm nicht ein Fleckchen davon.

Es ist eine Bemerkung, die ich durch vielfältige Erfahrung bestätigt gefunden habe, daß unter den Gelehrten diejenigen fast allezeit die verständigsten sind, die nebenher mit einer Kunst sich beschäftigen.

Im Wort Gelehrter steckt nur der Begriff, daß einem vieles gelehrt ist, aber nicht, daß man auch etwas gelernt hat. Daher sagen die Franzosen sinnreich, wie alles, was von diesem Volke kommt, nicht les enseignés, sondern les savants, und die Engländer nicht the thaught ones, sondern the learned.

Kenntnis der Mittel ohne eine eigentliche Anwendung, ja ohne Gabe und Willen, sie anzuwenden, ist, was man jetzt gemeiniglich Gelehrsamkeit nennt.

Der Gelehrte ist wie der Rabe, wenn er seine Jungen füttert und aus seinem Schnabel speit, was er zuvor gegessen hat. Der Denker ist wie der Seidenwurm, welcher keine Maulbeerblätter von sich gibt, sondern Seide.

Wenn Gott zürnete und alle Gelehrte aus der Welt wegnähme, so würden die Leute gar zu Bestien und wilden Tieren. Da wäre kein Verstand noch Witz, kein Recht, sondern eitel Rauben, Stehlen, Morden, Ehebrechen und Schaden tun.

Den wirklich gelehrten Menschen geht es wie den Kornhalmen auf dem Felde: Sie wachsen frisch auf und richten den Kopf gerade und stolz in die Luft, solange die Ähren noch leer sind. Sobald sie angeschwollen, voll Korn sind und reif werden, senken sie demütig die Häupter.

Gelahrtheit, Kind, das heißt: / Mehr sagen, als du weißt. / Weniger sagen als wissen, / Das heißt: der Weisheit beflissen.

Wissenschaftler ist jemand, dessen Einsichten größer sind als seine Wirkungsmöglichkeiten. Gegenteil: Politiker.

Die Humanität der Berühmten des Geistes besteht darin, im Verkehr mit Unberühmten auf eine verbindliche Art Unrecht zu behalten.

Sie sind kalt, diese Gelehrten! / Daß ein Blitz in ihre Speisen schlüge / und ihre Mäuler lernten Feuer fressen!

Während der wirkliche Denker nichts mehr erseht als Muße, flieht der gewöhnliche Gelehrte vor ihr, weil er mit ihr nichts anzufangen weiß. Seine Tröster sind die Bücher: Das heißt, er hört zu, wie jemand anders denkt, und läßt sich auf diese Art über den langen Tag hinweg unterhalten.

Das Gespräch der meisten Gelehrten untereinander ist weiter nichts als ein gegenseitiges heimliches, höfliches Examen.

Warum der Mann so hoch geschätzt / und aller Weisen Zier ist? / Er hat aus dem Sanskrit übersetzt, / daß zwei mal zwei gleich vier ist.

Das Geheimnis des deutschen Gelehrtenstils: Sie verachten die Form, weil sie den Leser verachten.

Aber im stillen Gemach entwirft bedeutende Zirkel / sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist, / prüft der Stoffe Gewalt, der Magnete Hassen und Lieben, / folgt durch die Lüfte dem Klang, folgt durch den Äther dem Strahl, / sucht das vertraute Gesetz in des Zufalls grausenden Wundern, / sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht.

Einem ist sie die hohe, die himmliche Göttin, dem andern / eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.

Die Gelehrten sind die, welche in den Büchern gelesen haben. Die Denker, die Genies, die Welterleuchter und Förderer des Menschengeschlechtes sind aber die, welche unmittelbar in dem Buch der Welt gelesen haben.

Die irdischen Paten, die im Himmelsheer, / Gevattern gleich, jedweden Stern benennen, / erfreun sie sich der hellen Nächte mehr, / als die umhergehn und nicht einen kennen? / Allzuviel wissen heißt mit Worten kramen, / und jeglicher Gevatter kann benamen.

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