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Wilhelm Müller
deutscher Lyriker (1794 - 1827)
36 Zitate, Sprüche & Aphorismen
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Eine Nachtigall macht keinen Frühling.
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Das Wandern ist des Müllers Lust, / Das Wandern! / Das muß ein schlechter Müller sein, / Dem niemals fiel das Wandern ein, / Das Wandern.
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Der Schneeball und das böse Wort, / sie wachsen, wie sie rollen, fort. / Eine Handvoll wirf zum Tor hinaus. / ein Berg wird's vor des Nachbars Haus!
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Die nackte Wahrheit paßt nicht mehr für unsre Welt, / seit Vater Adam sich das erste Kleid bestellt.
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Um zu tragen gute Tage, brauchst Du festen Fuß und Rücken. / Schlechte Tage kommen weiter auch auf Höckern und auf Krücken.
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Ahnen sind für den nur Nullen, / der als Null zu ihnen tritt. / Steh' als Zahl an ihrer Spitze, / und die Nullen zählen mit.
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Willst du wiederkommen zum Schmaus, / singe beim ersten dein Lied nicht aus.
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Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr, so wird er sich selbst belügen!
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Wenn die Lieb' eifersüchtig, / so bekommt sie hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.
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Fragst du nach der Kunst zu leben? / Lern mit Narr und Sünder leben! / Mit dem Weisen und dem Guten / wird es sich von selber geben.
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Im dämmernden Schatten des Laubes versteckt, / da reifen die Früchte der Reben! / So muß, wer gedeihen im Innersten will, / sich des äußeren Schimmers begeben.
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Wie ein Kind, das von dem Vater / ließ auf einen Gaul sich heben, / also reitest du, o Bruder, / also reite ich durch's Leben. / Weil des Rosses Zaum wir halten, / glaubst du, daß wir es regieren? / Sieh, der Vater geht daneben, / an der Halfter es zu führen.
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Glaube nicht, du seist von Gott gesegnet, / bleibst du trocken, wenn der Himmel regnet.
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Nichts ist dem Menschen schwerer zu tragen / als eine Last von guten Tagen.
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Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand ist, dich zu führen: / In des Guten weisem Beispiel wirst du einen Flügel spüren.
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Gelahrtheit, Kind, das heißt: / Mehr sagen, als du weißt. / Weniger sagen als wissen, / Das heißt: der Weisheit beflissen.
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Die neuen Diener können gar viel: / Sie treffen zehn Kegel in jedem Spiel.
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Der Fürst, der einen Weisen nährt / und ihn nicht fragt um Rat, / ist gleich dem Krüppel, der kein Bein / und doch ein Reitpferd hat.
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Faulenz und schrei, / du bekommst für zwei!
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Der Jude meint, er sei ein Christ, / wenn er nur Schweinebraten ißt. / Er sieht von Christi Wunderlehr' / an vielen Christen auch nicht mehr.
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In dem Bach sind wenig Fische, welcher immer klar und licht. / Stirn, die immer heiter lächelt, viel Gedanken hast du nicht.
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Stößt du an ein leeres Faß, / dröhnend wälzt sich's um und um; / ist mit Wein es angefüllt, / bleibt es liegen, fest und stumm.
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Lieber dem Bettler den Brotsack tragen, / als mit dem vornehmen Pöbel sich plagen!
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Es muß auf Erden jeder Mensch / sein Pärchen Narrenschuh vertragen; / doch mancher läßt die Sohlen sich / mit Eisen um und um beschlagen.
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O prahle mit deiner Tugend nicht! / Das Sündigen wird dir sauer. / Wer keine Beine zum Gehen hat, / der springt nicht über die Mauer.
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Vor dem forcierten Schwärmer sei nicht bange. / Ein Eselstrab der dauert selten lange.
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Wer von milden Gaben lebt, dieser steht in Gottes Sold: / Darum trägt er als Livrée schlechte Kittel ohne Gold.
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Die kalten Winde bliesen / Mir grad ins Angesicht, / Der Hut flog mir vom Kopfe, / Ich wendete mich nicht.
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Wenn die Lieb ist eifersüchtig, / so bekommt die hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.
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Kein Schönes Leben wird gefunden, / Zerlegst du es in Tag und Stunden.
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Eine Stunde recht zu fassen / Thut der Narr ein Jahr verpassen: / Wart' auf die Gelegenheit, / Aber nimmer auf die Zeit!
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Am Brunnen vor dem Tore, / Da steht ein Lindenbaum, / Ich träumt' in seinem Schatten / So manchen süßen Traum. / Ich schnitt in seine Rinde / So manches liebe Wort, / Es zog in Freud' und Leide / Zu ihm mich immer fort.
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Gewohnheit ist dem Narrenfuß ein trockener Wassersteg; / Dem Weisen aber spart er oft des Stromes Segelweg.
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Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr; so wird er sich selbst belügen.
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Strebe, Mensch zu sein auf Erden, / Nicht eines Engels Aff zu werden!
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Ahnen sind für den nur Nullen, der als Null zu ihnen tritt; / Steh als Zahl an ihrer Spitze, und die Nullen zählen mit.