Wilhelm Müller

36 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Ahnen sind für den nur Nullen, der als Null zu ihnen tritt; / Steh als Zahl an ihrer Spitze, und die Nullen zählen mit.

Ahnen sind für den nur Nullen, / der als Null zu ihnen tritt. / Steh' als Zahl an ihrer Spitze, / und die Nullen zählen mit.

Am Brunnen vor dem Tore, / Da steht ein Lindenbaum, / Ich träumt' in seinem Schatten / So manchen süßen Traum. / Ich schnitt in seine Rinde / So manches liebe Wort, / Es zog in Freud' und Leide / Zu ihm mich immer fort.

Das Wandern ist des Müllers Lust, / Das Wandern! / Das muß ein schlechter Müller sein, / Dem niemals fiel das Wandern ein, / Das Wandern.

Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr, so wird er sich selbst belügen!

Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr; so wird er sich selbst belügen.

Der Fürst, der einen Weisen nährt / und ihn nicht fragt um Rat, / ist gleich dem Krüppel, der kein Bein / und doch ein Reitpferd hat.

Der Jude meint, er sei ein Christ, / wenn er nur Schweinebraten ißt. / Er sieht von Christi Wunderlehr' / an vielen Christen auch nicht mehr.

Der Schneeball und das böse Wort, / sie wachsen, wie sie rollen, fort. / Eine Handvoll wirf zum Tor hinaus. / ein Berg wird's vor des Nachbars Haus!

Die kalten Winde bliesen / Mir grad ins Angesicht, / Der Hut flog mir vom Kopfe, / Ich wendete mich nicht.

Die nackte Wahrheit paßt nicht mehr für unsre Welt, / seit Vater Adam sich das erste Kleid bestellt.

Die neuen Diener können gar viel: / Sie treffen zehn Kegel in jedem Spiel.

Eine Nachtigall macht keinen Frühling.

Eine Stunde recht zu fassen / Thut der Narr ein Jahr verpassen: / Wart' auf die Gelegenheit, / Aber nimmer auf die Zeit!

Es muß auf Erden jeder Mensch / sein Pärchen Narrenschuh vertragen; / doch mancher läßt die Sohlen sich / mit Eisen um und um beschlagen.

Faulenz und schrei, / du bekommst für zwei!

Fragst du nach der Kunst zu leben? / Lern mit Narr und Sünder leben! / Mit dem Weisen und dem Guten / wird es sich von selber geben.

Gelahrtheit, Kind, das heißt: / Mehr sagen, als du weißt. / Weniger sagen als wissen, / Das heißt: der Weisheit beflissen.

Gewohnheit ist dem Narrenfuß ein trockener Wassersteg; / Dem Weisen aber spart er oft des Stromes Segelweg.

Glaube nicht, du seist von Gott gesegnet, / bleibst du trocken, wenn der Himmel regnet.

Im dämmernden Schatten des Laubes versteckt, / da reifen die Früchte der Reben! / So muß, wer gedeihen im Innersten will, / sich des äußeren Schimmers begeben.

In dem Bach sind wenig Fische, welcher immer klar und licht. / Stirn, die immer heiter lächelt, viel Gedanken hast du nicht.

Kein Schönes Leben wird gefunden, / Zerlegst du es in Tag und Stunden.

Lieber dem Bettler den Brotsack tragen, / als mit dem vornehmen Pöbel sich plagen!

Nichts ist dem Menschen schwerer zu tragen / als eine Last von guten Tagen.

O prahle mit deiner Tugend nicht! / Das Sündigen wird dir sauer. / Wer keine Beine zum Gehen hat, / der springt nicht über die Mauer.

Strebe, Mensch zu sein auf Erden, / Nicht eines Engels Aff zu werden!

Stößt du an ein leeres Faß, / dröhnend wälzt sich's um und um; / ist mit Wein es angefüllt, / bleibt es liegen, fest und stumm.

Um zu tragen gute Tage, brauchst Du festen Fuß und Rücken. / Schlechte Tage kommen weiter auch auf Höckern und auf Krücken.

Vor dem forcierten Schwärmer sei nicht bange. / Ein Eselstrab der dauert selten lange.

Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand ist, dich zu führen: / In des Guten weisem Beispiel wirst du einen Flügel spüren.

Wenn die Lieb ist eifersüchtig, / so bekommt die hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.

Wenn die Lieb' eifersüchtig, / so bekommt sie hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.

Wer von milden Gaben lebt, dieser steht in Gottes Sold: / Darum trägt er als Livrée schlechte Kittel ohne Gold.

Wie ein Kind, das von dem Vater / ließ auf einen Gaul sich heben, / also reitest du, o Bruder, / also reite ich durch's Leben. / Weil des Rosses Zaum wir halten, / glaubst du, daß wir es regieren? / Sieh, der Vater geht daneben, / an der Halfter es zu führen.

Willst du wiederkommen zum Schmaus, / singe beim ersten dein Lied nicht aus.

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