Ahnen sind für den nur Nullen, der als Null zu ihnen tritt; / Steh als Zahl an ihrer Spitze, und die Nullen zählen mit.
Ahnen sind für den nur Nullen, / der als Null zu ihnen tritt. / Steh' als Zahl an ihrer Spitze, / und die Nullen zählen mit.
Am Brunnen vor dem Tore, / Da steht ein Lindenbaum, / Ich träumt' in seinem Schatten / So manchen süßen Traum. / Ich schnitt in seine Rinde / So manches liebe Wort, / Es zog in Freud' und Leide / Zu ihm mich immer fort.
Das Wandern ist des Müllers Lust, / Das Wandern! / Das muß ein schlechter Müller sein, / Dem niemals fiel das Wandern ein, / Das Wandern.
Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr, so wird er sich selbst belügen!
Den Argwohn kannst du leicht betrügen: / Sprich wahr; so wird er sich selbst belügen.
Der Fürst, der einen Weisen nährt / und ihn nicht fragt um Rat, / ist gleich dem Krüppel, der kein Bein / und doch ein Reitpferd hat.
Der Jude meint, er sei ein Christ, / wenn er nur Schweinebraten ißt. / Er sieht von Christi Wunderlehr' / an vielen Christen auch nicht mehr.
Der Schneeball und das böse Wort, / sie wachsen, wie sie rollen, fort. / Eine Handvoll wirf zum Tor hinaus. / ein Berg wird's vor des Nachbars Haus!
Die kalten Winde bliesen / Mir grad ins Angesicht, / Der Hut flog mir vom Kopfe, / Ich wendete mich nicht.
Die nackte Wahrheit paßt nicht mehr für unsre Welt, / seit Vater Adam sich das erste Kleid bestellt.
Die neuen Diener können gar viel: / Sie treffen zehn Kegel in jedem Spiel.
Eine Nachtigall macht keinen Frühling.
Eine Stunde recht zu fassen / Thut der Narr ein Jahr verpassen: / Wart' auf die Gelegenheit, / Aber nimmer auf die Zeit!
Es muß auf Erden jeder Mensch / sein Pärchen Narrenschuh vertragen; / doch mancher läßt die Sohlen sich / mit Eisen um und um beschlagen.
Faulenz und schrei, / du bekommst für zwei!
Fragst du nach der Kunst zu leben? / Lern mit Narr und Sünder leben! / Mit dem Weisen und dem Guten / wird es sich von selber geben.
Gelahrtheit, Kind, das heißt: / Mehr sagen, als du weißt. / Weniger sagen als wissen, / Das heißt: der Weisheit beflissen.
Gewohnheit ist dem Narrenfuß ein trockener Wassersteg; / Dem Weisen aber spart er oft des Stromes Segelweg.
Glaube nicht, du seist von Gott gesegnet, / bleibst du trocken, wenn der Himmel regnet.
Im dämmernden Schatten des Laubes versteckt, / da reifen die Früchte der Reben! / So muß, wer gedeihen im Innersten will, / sich des äußeren Schimmers begeben.
In dem Bach sind wenig Fische, welcher immer klar und licht. / Stirn, die immer heiter lächelt, viel Gedanken hast du nicht.
Kein Schönes Leben wird gefunden, / Zerlegst du es in Tag und Stunden.
Lieber dem Bettler den Brotsack tragen, / als mit dem vornehmen Pöbel sich plagen!
Nichts ist dem Menschen schwerer zu tragen / als eine Last von guten Tagen.
O prahle mit deiner Tugend nicht! / Das Sündigen wird dir sauer. / Wer keine Beine zum Gehen hat, / der springt nicht über die Mauer.
Strebe, Mensch zu sein auf Erden, / Nicht eines Engels Aff zu werden!
Stößt du an ein leeres Faß, / dröhnend wälzt sich's um und um; / ist mit Wein es angefüllt, / bleibt es liegen, fest und stumm.
Um zu tragen gute Tage, brauchst Du festen Fuß und Rücken. / Schlechte Tage kommen weiter auch auf Höckern und auf Krücken.
Vor dem forcierten Schwärmer sei nicht bange. / Ein Eselstrab der dauert selten lange.
Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand ist, dich zu führen: / In des Guten weisem Beispiel wirst du einen Flügel spüren.
Wenn die Lieb ist eifersüchtig, / so bekommt die hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.
Wenn die Lieb' eifersüchtig, / so bekommt sie hundert Augen, / doch es sind nicht zwei darunter, / die gradaus zu sehen taugen.
Wer von milden Gaben lebt, dieser steht in Gottes Sold: / Darum trägt er als Livrée schlechte Kittel ohne Gold.
Wie ein Kind, das von dem Vater / ließ auf einen Gaul sich heben, / also reitest du, o Bruder, / also reite ich durch's Leben. / Weil des Rosses Zaum wir halten, / glaubst du, daß wir es regieren? / Sieh, der Vater geht daneben, / an der Halfter es zu führen.
Willst du wiederkommen zum Schmaus, / singe beim ersten dein Lied nicht aus.