Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi

126 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Wenn die Vertreter der Kirche Christen sind, dann bin ich kein Christ; und umgekehrt.

Wenn du dich über Menschen ärgerst, dann überlege, ob die Ursache vielleicht darin liegt, dass du selbst schlecht bist.

Wenn ein Wasserstrahl gleichmäßig fließt, scheint es, er stehe still. Genau so erscheint uns unser Leben und das Leben allgemein. Aber dass der Strahl nicht still steht, sondern fließt, merkt man, wenn er schwächer wird.

Wenn ich mit einem Fuß im Grabe stehe, werde ich die Wahrheit über die Frauen sagen. Ich werde sie sagen, in meinen Sarg springen, den Deckel über mich ziehen und rufen: "Jetzt macht, was ihr wollt!"

Wenn ihr behauptet, alle müssten arbeiten, dann sollen es mir alle diese Reichen, die nichts tun, erst einmal vormachen.

Wie es der Jugend Freude bereitet, sich ihres Wachstums bewusst zu werden, muss es für das Alter eine Freude sein, die einengenden Grenzen fallen zu sehen.

Wie freudig stimmt es, wenn man bemerkt, dass man Handlungen, die früher Anstrengung kosteten, frei, nahezu unbewusst vollzieht. Nichts zeigt so deutlich unser Wachstum wie eine Markierung an der Wand.

Wie geheimnisvoll ist alles für alte Menschen und wie klar alles den Kindern!

Wie können die Anarchisten nur die Schädlichkeit der Gewalt nicht erkennen?

Wie quälend ist die Lage dessen, der inmitten von Armut in Wohlstand lebt.

Wie viel Mühe kostet die Niederschlagung und Verhütung von Aufständen: Geheimpolizei, andere Polizei, Spitzel, Gefängnisse, Verbannungen, Militär! Und wie leicht sind die Ursachen für Aufstände zu beseitigen.

Willst du, was du zu sagen hast, verständlich sagen, dann rede aufrichtig, und willst du aufrichtig reden, dann sprich so, wie dir der Gedanke gekommen ist.

Wir betrachten die Menschen der Antike häufig, als wären sie Kinder. Nein, gemessen an ihnen, an ihrer in die Tiefe dringenden, ernsten und unverdorbenen Lebensauffassung, sind wir Kinder.

Wir müssen unbeirrt warten und bereit sein für die Stunde, da man uns zur Tat ruft.

Wir schätzen die Zeit erst, wenn uns nicht mehr viel davon geblieben ist.

Wir wissen, dass wir ohne physische Anstrengung nichts erreichen können. Warum glauben wir dann, im geistigen Bereich ließe sich etwas ohne Anstrengung erreichen?

Wir, die reichen Klassen, treiben mit den Arbeitern Schindluder, zwingen sie zu nie endender schwerer und schmutziger Arbeit und beanspruchen für uns Müßiggang und Überfluss.

Wissenschaftliche Argumente führen zu diametral entgegen gesetzten Schlussfolgerungen.

Wo es Armee und Krieg gibt, sind dem Bösen keine Grenzen gesetzt.

Wo Inhalt ist, fügen sich die Formen von selbst.

Über die Kalmücken gelesen, dass sie nur wenig brauchen und sich bei der Arbeit nicht abrackern wie die Europäer, die sich an tausenderlei ausgefallene Bedürfnisse gewöhnt haben und nun ihr ganzes Leben für deren Befriedigung hingeben.

Überall ist das Unheil der Alkohol.

Übernimm so lange von anderen keine Antwort auf Fragen, wie die Fragen nicht in dir selbst entstehen.

Zu lieben ist Segen, geliebt zu werden Glück.

Ästhetischer Genuss ist ein Genuss niederer Ordnung. Daher lässt uns höchster ästhetischer Genuss unbefriedigt.

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