Schriftsteller Zitate

97 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Schriftsteller

Der Schriftsteller behält den Staat kritisch im Blick wie der Dompteur den Tiger und weiß doch, daß er sein Gegenüber nicht zu bändigen vermag.

Zum Schreiben brauche ich eine Stadt, in der es innerlich tobt, zum Beispiel New York oder Graz.

Es ist wunderbar, daß ein Deutscher immer sich ein wenig schämt, zu sagen, er sei ein Schriftsteller. Zu Leuten aus den unteren Ständen sagt man es am ungernsten, weil diesen gar leicht die Schriftgelehrten und Pharisäer aus der Bibel dabei einfallen. Der Name Schriftsteller ist nicht so eingebürgert bei uns wie das homme de lettres bei den Franzosen.

Die Literatur vertritt den Verstand, welcher progressistisch ist; die Regierung vertritt die Ordnung, und die ist stationär.

Gedanken sind nicht stets parat. / Man schreibt auch, wenn man keine hat.

Ich bin Schriftsteller geworden aus Liebe zur Welt und den Menschen und nicht, weil ich mich berufen fühle, zu verfluchen und anzuprangern.

Der Erfolg vieler Werke erklärt sich aus der Beziehung, die zwischen der Mittelmäßigkeit des Autors und der Mittelmäßigkeit des Publikums besteht.

Die meisten Leser stecken ihre Bücher in ihre Bibliothek, aber Herr von ... steckt seine Bibliothek in seine Bücher.

Der Berufs-Schriftsteller macht seine Muse zur Prostituierten und wird dann ihr Strizzi.

Es gibt überall verschämte Arme, nur nicht in der Literatur.

Das heiligste Amt des Schriftstellers ist dies, seine Nation zu versammeln und mit ihr über ihre wichtigsten Angelegenheiten zu beratschlagen.

Was will denn der vernünftige Schriftsteller, und was kann er wollen? Nichts anderes, denn eingreifen in das allgemeine und öffentliche Leben und dasselbe nach seinem Bilde gestalten.

Der Verfasser soll in seinem Werke sein wie Gott im Weltall: Überall gegenwärtig und nirgends sichtbar.

Berühmt zu werden, ist nicht schwer, / man darf nur viel für kleine Geister schreiben. / Doch bei der Nachwelt groß zu bleiben, / dazu gehört schon etwas mehr.

Als ich das erstemal schrieb, verspürte ich das erstemal den Geschmack der Freiheit.

"Ist denn das klug und wohlgetan? / Was willst du Freund' und Feinde kränken!" / Erwachsne gehn mich nichts mehr an, / ich muß nun an die Enkel denken.

Den Deutschen ist im ganzen die philosophische Spekulation hinderlich, die in ihren Stil oft ein unsinnliches, unfaßliches, breites und aufdröselndes Wesen hineinbringt.

Die Engländer schreiben in der Regel alle gut, als geborene Redner und als praktische, auf das Reale gerichtete Menschen. Die Franzosen verleugnen ihren allgemeinen Charakter auch in ihrem Stil nicht. Sie sind geselliger Natur und vergessen als solche nie das Publikum, zu dem sie reden. Sie bemühen sich, klar zu sein, um ihren Leser zu überzeugen, und anmutig, um ihm zu gefallen.

Die Literatur verdirbt sich nur in dem Maße, als die Menschen verdorbener werden.

Die originalsten Autoren der neuesten Zeit sind es nicht deswegen, weil sie etwas Neues hervorbringen, sondern allein weil sie fähig sind, dergleichen Dinge zu sagen, als wenn sie vorher niemals wären gesagt gewesen.

Du vereinigest jedes Talent, das den Autor vollendet. / O entschließe dich, Freund, nichts als ein Leser zu sein!

Hab's geschrieben in guter Zeit, / Tags, Abends und Nachts Herrlichkeit / und find nicht halb die Freude mehr, / da nun gedruckt ist ein ganzes Heer. / Find, daß es wie mit den Kindern ist, / bei denen doch immer die schönste Frist / bleibt, wenn man in der schönen Nacht / sie hat der lieben Frau gemacht.

Keinen Reimer wird man finden, / der sich nicht den besten hielte, / keinen Fiedler, der nicht lieber / eigne Melodien spielte.

Literatur ist das Fragment der Fragmente. Das wenigste dessen, was geschah und gesprochen worden, ward geschrieben. Vom Geschriebenen ist das wenigste übrig geblieben.

Man erkennt den Autor aus der Schrift vielleicht deutlicher als aus dem Leben.

Man findet häufige Proben in der Literatur, wo der Haß das Genie ersetzet und wo geringe Talente bedeutend erscheinen, indem sie als Organ einer Partei auftreten.

Mir will das kranke Zeug nicht munden, / Autoren sollen erst gesunden.

Schreiben ist geschäftiger Müßiggang.

Tadelt immer die Fürsten! Zwar jeder politische Fehler / straft sich selber, doch euch werden die Fehler bezahlt.

Viele sind geistreich genug und voller Kenntnisse, allein sie sind zugleich voller Eitelkeit, und um sich von der kurzsichtigen Masse als witzige Köpfe bewundern zu lassen, haben sie keine Scham und Scheu und ist ihnen nichts heilig.

Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; / Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.

Was man mündlich ausspricht, muß der Gegenwart, dem Augenblick gewidmet sein; was man schreibt, widme man der Ferne, der Folge.

Was man schwarz auf weiß besitzt, / kann man getrost nach Hause tragen.

Wenn daher ein Schriftsteller aus verschiedenen Stufen seines Lebens Denkmale zurückläßt, so kommt es vorzüglich darauf an, daß er ein angeborenes Fundament und Wohlwollen besitze, daß er auf jeder Stufe rein gesehen und empfunden und daß er ohne Nebenzwecke grade und treu gesagt habe, wie er gedacht. Dann wird sein Geschriebenes, wenn es auf der Stufe recht war, wo es entstanden, auch ferner recht bleiben.

Wie soll einer (Victor Hugo) nicht schlechter werden und das schönste Talent zugrunderichten, wenn er die Verwegenheit hat, in einem einzigen Jahre zwei Tragödien und einen Roman zu schreiben, und ferner, wenn er nur zu arbeiten scheint, um ungeheure Geldsummen zusammenzuschlagen.

Wisse, daß mir sehr mißfällt, / wenn so viele singen und reden! / Wer treibt die Dichtkunst aus der Welt? / Die Poeten!

Wer einem Autor Dunkelheit vorwerfen will, sollte erst sein eigen Inneres beschauen, ob es denn da auch recht hell ist: in der Dämmerung wird eine sehr deutliche Schrift unlesbar.

Ein deutscher Schriftsteller, ein deutscher Märtyrer! - Ja, mein Guter! Sie werden es nicht anders finden! Und ich selbst kann mich kaum noch beklagen, es ist allen andern nicht besser gegangen, den meisten sogar schlechter, und in England und Frankreich ganz wie bei uns.

Es ist kein Autor so gering und klein, / Der nicht dächt', etwas Recht's zu sein.

Schriftsteller sind nicht die Ärzte. Sie sind der Schmerz.

Vorzügliche Schriftsteller schreiben nur wenig, weil sie viel Zeit brauchen, um ihren Reichtum und ihren Überfluß zu ordnen, zu verdichten und als geschlossene Kunstwerke hinausgehen zu lassen.

Geistiges möglichst ungeistig, sinnlich, heiter, unscheinbar zu sagen - das bleibt das letzte Ziel eines Schriftstellers.

Der Schriftsteller ist das ausgesprochene Weltbewußtsein. Die Literatur ist ein kontinuierlicher klinischer Befund der Menschheit. Die Literaturkritik ist daher immer Gesellschaftskritik.

Autoren, deren Romane sich wie Flugschriften des Protestes oder der Ablehnung lesen, sind oft völlig gleichgültig gegenüber den Reformen, die sie auslösen. Wenn ein solcher Dichter über die Not anderer weint, dann benützt er ihren Schmerz, um seinen eigenen zu veranschaulichen.

Herr Schriftsteller, sind Sie frei von Ihrem bürgerlichen Verleger?

Der gute Schriftsteller, er sei von welcher Gattung er wolle, wenn er nicht bloß schreibt, seinen Witz, seine Gelehrsamkeit zu zeigen, hat immer die Erleuchtetsten und Besten seiner Zeit und seines Landes in Augen, und nur was diesen gefallen, was diese rühren kann, würdigt er zu schreiben.

Ein Schriftsteller, der noch von der Nachwelt gelesen sein will, muß es sich nicht verdrießen lassen, Winke zu ganzen Büchern, Gedanken zu Disputationen in irgendeinen Winkel eines Kapitels hinzuwerfen, daß man glauben muß, er habe sie zu Tausenden wegzuwerfen.

Es ist ein Fehler, den der bloß witzige Schriftsteller mit dem ganz schlechten gemein hat, daß er gemeiniglich seinen Gegenstand eigentlich nicht erleuchtet sondern ihn nur dazu braucht, sich selbst zu zeigen.

Es ist fast nicht möglich, etwas Gutes zu schreiben, ohne daß man sich dabei jemanden oder auch eine gewisse Auswahl von Menschen denkt, die man anredet.

Es ist schade, daß man bei Schriftstellern die gelehrten Eingeweide nicht sehen kann, um zu erforschen, was sie gegessen haben.

 Top