Christian Fürchtegott Gellert

30 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Berühmt zu werden, ist nicht schwer, / Man darf nur viel für kleine Geister schreiben.

Berühmt zu werden, ist nicht schwer, / man darf nur viel für kleine Geister schreiben. / Doch bei der Nachwelt groß zu bleiben, / dazu gehört schon etwas mehr.

Der Geizhals bleibt im Tode karg: / Zween Blicke wirft er auf den Sarg / und tausend wirft er mit Entsetzen / nach den mit Angst verwahrten Schätzen.

Der wahre Ruhm ist Ruhm bei Gott / Und nicht bei Menschenkindern!

Der, den der Tod nicht weiser macht, / hat nie mit Ernst an ihn gedacht.

Die wahre Ruhe der Gemüter / Ist Tugend und Genügsamkeit.

Die Wahrheit, lieber Freund, die alle nötig haben, / die uns als Menschen glücklich macht, / ward von der weisen Hand, die sie uns zugedacht, / nur leicht verdeckt, nicht tief vergraben.

Du hast das nicht, was andre haben, / und andern mangeln Deine Gaben. / Aus dieser Unvollkommenheit / entspringet die Geselligkeit.

Du schiltst den Unbestand der Güter, / und siehst dein eigen Herz nicht ein: / Veränderlich sind die Gemüter, / so mußten auch die Dinge sein.

Durchsucht der Menschen ganzes Leben, / was treibt zu großen Taten an? / Was pflegt uns Ruh und Trost zu geben? / Sehr oft ein Traum, ein süßer Wahn. / Genug, daß wir dabei empfinden, / es sei auch tausendmal ein Schein! / Sollt aller Irrtum ganz verschwinden, / so wär es schlimm, ein Mensch zu sein.

Ein kleiner Feind, dies lerne fein, / will durch Geduld ermüdet sein.

Einen Freund, der mit den Spiegel zeiget, / den kleinsten Flecken nicht verschweiget, / mich freundlich warnt, mich herzlich schilt, / wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt: / Der ist mein Freund.

Erzittre vor dem ersten Schritte, / Mit ihm sind schon die andern Tritte / Zu einem nahen Fall getan.

Es ist mit unseren Urteilen wie mit unseren Uhren. Keine geht mit der anderen vollkommen gleich, und jeder glaubt doch der seinigen.

Euch Sterblichen zum Glücke / verbarg der Götter Schluß / die Zukunft euerm Blicke.

Für Görgen ist mir gar nicht bange, / der kommt gewiß durch seine Dummheit fort.

Geiz ist Grausamkeit gegen die Dürftigen, und die Verschwendung nicht weniger.

Genieße, was dir Gott beschieden, / entbehre gern, was du nicht hast! / Ein jeder Stand hat seinen Frieden, / ein jeder Stand auch seine Last.

Gewohnheit macht den Fehler schön, / den wir von Jugend auf gesehn.

Gib mir ein Herz voll Zuversicht, / erfüllt mit Lieb' und Ruhe, / ein weises Herz, das seine Pflicht / erkenn' und willig tue!

Lebe, wie du, wenn du stirbst, / wünschen wirst, gelebt zu haben.

Man mag Amphion sein / und Fels und Wald bewegen, / deswegen kann man doch / nicht Bauern widerlegen.

Nicht jede Besserung ist Tugend, / Oft ist sie nur das Werk der Zeit.

Nicht jede Besserung ist Tugend, / Oft ist sie nur das Werk der Zeit.

Nie schenkt der Stand, nie schenken Güter / dem Menschen die Zufriedenheit.

Nun lerne, wenn dich's nicht verdrießt, / wie nah der Fall dem Sichern ist.

So suche dir in allen Fällen, / den Tod oft lebhaft vorzustellen, / so wirst du ihn nicht zitternd scheun. / So wird er dir ein Trost in Klagen, / ein weiser Freund in guten Tagen, / ein Schild in der Versuchung sein.

Vereint wirkt also dieses Paar, / was einzeln keinem möglich war.

Wer in der Jugend spart, der darbt im Alter nicht.

Wärst du so klug, die kleinen Plagen / des Lebens willig auszustehn, / so würdest du dich nicht so genötigt sehn, / die größern Übel zu ertragen.

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