Johann Jakob Wilhelm Heinse

16 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Aller Herrschaft Druck ist schwer; man muss den Menschen immer freiwillig handeln zu lassen scheinen.

Alles Große besteht aus Kleinem. Wer vom Kleinen nicht Besitz nimmt, kann das Große nie erwerben.

Aus eines schönen Weibes Antlitz blickt dem Manne, was er ewig sucht und nie findet.

Das ist ein elendes Volk an Heldenmut und Verstand, wo bei jeder Kleinigkeit eine Ehrensäule muß aufgerichtet werden.

Der Mensch ist immer traurig; seine Freuden sind Blitze in der Nacht.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Durch die Bewegung im Beischlaf unterscheidet sich ein Alkibiades vom Bauer.

Ein schwacher Feind in der Festung ist fürchterlicher als der stärkste von außen.

Eitelkeit kann die schlechtesten Streiche unternehmen, um irgendeinen Prunk zu erhalten. Wahre Selbstliebe weicht nie vom Adel.

Man mag sich wenden und drehen, wie man will, man kommt immer darauf zurück: wo die Staatsverfassung schlecht ist, das ist kurz: wo die einen alles und die andern nichts haben, ist auch bald die Moral schlecht. Sie gehen Hand in Hand, entweder beide gut, oder beide schlecht.

Mit der ersten Jugend ist der beste Umgang; alle Erwachsenen haben entweder Prätensionen, oder stellen sich wenigstens so an; und dies verbittert die herzliche Freude.

Selbständig wirken ist Leben; mechanisch tun müssen Tod.

Unser Gefühl selbst ist nichts anderes als eine innere Musik immer währender Schwingung der Lebensnerven.

Von Gott sich einen Begriff sich abstrahieren zu wollen ist ebenso, als ein ganzes Konzert sich als einen Ton denken.

Wer lauter große Dinge sehen will, muß sich zu einer Mücke wünschen.

Wer seine Leidenschaften nicht bändigen kann, ist doch ein kleiner Mensch: Weiter nichts als ein Reiter, mit dem das Pferd, groß oder klein, stolz oder ungelenk, durchgeht.

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