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Fanny Gräfin zu Reventlow
deutsche Schriftstellerin, Malerin und Übersetzerin (1871 - 1918)
48 Zitate, Sprüche & Aphorismen
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Das Ärgern hab ich eigentlich aus meinem Programm gestrichen, ebenso das Verwundern über meine Mitmenschen.
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Warum eigentlich macht mich die Einsamkeit verzweifelt? Es gibt ja Menschen genug, die ich um mich haben könnte, wenn ich sie rufe. Aber ich will sie alle nicht.
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Es ist doch unter aller Menschenwürde, krank und abhängig zu sein.
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Ich kann nicht brechen das ist eben das Schlimme. Ich zerbreche nie, bin der prädestinierte Phönix.
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Ach, ich bin gelaufen, gelaufen und hingefallen, wieder aufgestanden, umgeworfen, wieder aufgesammelt, bis ich da angekommen bin, wo mein Ziel anfängt.
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Schreien wirst du einst: Ich bin allein.
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Warum kann man mit fünfunddreißig Jahren nicht so gut anfangen wie mit zehn?
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Immer steh ich draußen vor der Tür, wenn die andern Feste feiern. Dies furchtbare Alleinsein.
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Eigentlich ist jeder Tag wie eine große Schlacht mit vielen Lichtblicken.
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Ich habe so selten einmal Zeit zum Träumen und doch so viele Träume.
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Das Heimweh hört doch nie auf.
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Wer Gott sieht, stirbt.
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Wenn mir ein Schmerz widerfahren ist, fasst mich immer ein doppeltes Verlangen nach Leben - nie eigentlich Resignation.
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Wenn ich auch alt würde und einmal mit alten Augen das alles schauen müsste - ich bin doch durch das Leben gegangen, habe alle seine Rätsel und Schauer und Tiefen gelernt und gelebt und vielleicht gelöst und möchte nie mehr wünschen, nicht gelebt zu haben.
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Auf einmal in einem ganzen Wirbel drin von Aventüren. Ach, wie ist es gut, wenn einem der moralische Halt so gänzlich fehlt.
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Ich will den anerkennen können, der in irgendetwas mit mir rivalisiert.
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Könnte ich leben, ohne zu arbeiten, ich wäre das glücklichste Wesen unter der Sonne.
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Es ist so gut, allein zu sein. Mit Menschen ist's mir, als ob man innerlich zusammengeschnürt würde, und allein weitet sich's wieder.
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Ich kann auch nicht alt werden, es geht einfach nicht.
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Es ist doch eigentlich der Hauptinhalt im Leben: Sehnsucht und wieder Sehnsucht.
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Nein, ich gehöre nicht zu diesen Menschen, ich bin ganz allein, und es ist eine Mauer zwischen uns, über die hinweg wir uns manchmal miteinander unterhalten.
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Keine Arbeit und kein Geld, aber Ruhe.
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Manchmal wollt ich, ich wäre alt, und alles schwiege schon in mir.
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Bleibe allein, dann spuckt dir niemand ins Zimmer.
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Erst dann hört man auf, jung zu sein, wenn ein Verlangen nach dem andern Abschied nimmt oder totgemacht wird.
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Müsste ich nicht arbeiten, das heißt mit dem Kopf arbeiten, so wäre ich eine vollkommene Mutter.
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Wir weinen immer allein.
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Alles Fühlende leidet in mir, aber mein Wille ist stets mein Bezwinger und Freudenbringer.
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Mit einem Kind sollte man immer allein sein. Es gehört nicht unter mehrere große Menschen.
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Ich darf nur lieben, aber niemals jemandem gehören.
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Meine Wohnung kommt mir vor wie ein Heiligtum. Ich mag nur Menschen drin sehn, die ich mag. Alle anderen weise ich ab.
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Nur aushalten. Das ist eben die Sache.
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Vielleicht brächte ich es soweit, in Glanz zu leben, aber ich hätte dann alles andere nicht, meine absolute Freiheit und mein Leben für mich.
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Schrecklicher Gedanke, diese wundervolle Welt mit allen Schmerzen und Freuden einmal zu verlassen.
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Begehren des Mannes ist nie eine Beleidigung, selbst dann nicht, wenn rein gelegentlich und ohne alle "seelische Beimischung".
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Forcierte Jugendlichkeit macht nur noch viel älter.
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Ich will nur begehrt sein, wenn ich selbst begehre.
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Ich darf nur lieben, aber niemals jemandem gehören.
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Immer war ich im Zwiespalt, weil ich gern beides vereinigen wollte, mein eigentliches Leben ohne Zügel und einen Menschen, der zu mir gehört.
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Vor allem will ich eine gute, glückliche Mutter sein und mein Kind gut und glücklich machen. Das ist wohl das Einzige, das fest in mir steht.
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Wie viel Egoismus steckt gerade in der Mutterliebe, mehr wie in allem andern.
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Durch dieses Fenster hineinschauen, wo mein Kind im Bett liegt und auf mich wartet. Da liegt mein Kaiserreich!
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Das Kind ist mein unermesslicher Reichtum.
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Es ist schrecklich, wenn zwei Menschen immer so verkehrt ineinander eingreifen, bei jeder Kleinigkeit dies Hängenbleiben, das nie in Richtigstellen, immer nur in Aushacken endigt.
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Mein Kind soll keinen Vater haben, nur mich. Und mich ganz. Oh, das geliebte!
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So ganz unselig kann ich nie mehr werden, denn der tiefste Grund meines Lebens ist doch das Muttersein.
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Zahnarzt, Schmerzen. Bubi zahnt auch und schreit. Nerven rasen, Knie zittern, Misere auf der ganzen Linie.
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Warum fühle ich das Leben herrlich und intensiv, wenn ich viele (Beziehungen) habe? - immer das Gefühl, eigentlich gehöre ich allen.