Wenn wir schön sind, sind wir ungeputzt am schönsten.
Wer gesund ist und arbeiten will, hat in der Welt nichts zu fürchten.
Wer kein Gesetz achtet, ist eben so mächtig, als wer kein Gesetz hat.
Wer neben den Wissenschaften noch andere Ergötzungen sucht, muß die wahre Süßigkeit derselben noch nicht geschmeckt haben.
Wer sich Knall und Fall, ihm selbst zu leben, nicht / entschließen kann, der lebet Andrer Sklav' auf immer.
Wer viel weiß, hat viel zu sorgen.
Wer von mir nichts annehmen will, wenn er's bedarf und ich's habe, der will mir auch nichts geben, wenn er's hat und ich's bedarf.
Wer wird einem Bettler soviel geben? Und ihm noch dazu die Erniedrigung, es erbettelt zu haben, zu ersparen suchen? Den Mildtätigen, der den Bettler aus Großmut verkennen will, verkennt der Bettler wieder.
Wer wird nicht einen Klopstock loben? / Doch wird ihn jeder lesen? - Nein. / Wir wollen weniger erhoben / und fleißiger gelesen sein.
Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.
Wie alt muß die Fichte sein, die zum / Maste dienen soll? / Wie alt? Sie muß hoch genug und muß / stark genug sein.
Wie aus einer guten Tat, / gebar sie auch schon bloße Leidenschaft, / doch so viel andre gute Taten fließen!
Wie darf unsereiner seinen Augen trauen? Eigentlich weiß doch nur allein ein Maler, von der Schönheit zu urteilen.
Wie dem, der in einer schnellen Kreisbewegung drehend geworden, auch da noch, wenn er schon wieder still sitzt, die äußeren Gegenstände mit ihm herumzugehen scheinen, so wird auch das Herz, das zu heftig erschüttert worden, nicht auf einmal wieder ruhig.
Wie kann ein Mann ein Ding lieben. das ihm zum Trotze auch denken will? Ein Frauenzimmer. das denkt, ist eben so ekel als ein Mann, der sich schminkt. Lachen soll es, nichts als lachen, um immerdar den gestrengen Herrn der Schöpfung bei guter Laune zu erhalten.
Wie klein, wie armselig ist diese große Welt!
Wir denken, daß das Briefeschreiben für die nicht erfunden ist, die sich mündlich miteinander unterhalten können, sobald sie wollen.
Wir Frauenzimmer sollten billig jede Beleidigung, die einer einzigen von uns erwiesen wird, zu Beleidigungen des ganzen Geschlechts und zu einer allgemeinen Sache machen.
Wir haben, so lange unser Freund hat.
Wir handeln alle nach dem Maße unserer Einsicht und Kräfte.
Wir malen mit den Augen der Liebe, und Augen der Liebe müssen uns auch nur beurteilen.
Wirst du deswegen zu beten unterlassen, weil du nicht ganz gewiß weißt, ob dir das Gebet helfen wird?
Wär' auch ein böser Mensch gleich einer lecken Bütte, / die keine Wohltat hält: Dem ungeachtet schütte - / sind beide, Bütt' und Mensch, nicht allzumorsch und alt - / nur deine Wohltat ein! Wie leicht verquillt ein Spalt!
Übrigens ist die Zahl der guten Tragödien bei allen Nationen in der Welt so klein, daß die, welche nicht ganz schlecht sind, noch immer Zuschauer an sich ziehen, wenn sie von guten Akteurs nur aufgestutzt werden.
Zu einem großen Mann gehört beides: Kleinigkeiten als Kleinigkeiten und wichtige Dinge als wichtige Dinge behandeln.
Zuviel Wißbegierde ist ein Fehler, und aus einem Fehler können alle Laster entspringen, wenn man ihm zu sehr nachhängt.