Christentum Zitate

76 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Christentum

Der Versuch, Europa zum christlichen Glauben zu bekehren, ist gelungen. Der Versuch, Europa zur christlichen Moral zu bekehren, ist mißlungen. Europa und Amerika sind heute nicht die christlichsten, sondern die unchristlichsten Teile der Kulturmenschheit.

Gibt es denn Christen? Ich habe noch nie welche gesehen.

Nehmt einem Christen die Furcht vor der Hölle, und ihr nehmt ihm seinen Glauben.

Meiner Ansicht nach ist der Katholizismus nicht einmal ein Glaube, sondern einfach die Fortsetzung des weströmischen Kaisertums.

Es gehört kein Mut, kein Charakter, keine Anstrengung, kein Opfer dazu, Christ zu sein. Christentum und weltlicher Vorteil sind identisch.

Wahre Religion ist gebaut auf das Wahre, das Gute in der Menschennatur, nicht auf der Sünde Morast.

Es ist so schwer, ein Christ zu sein! / Wenn aber zu des Heilands Lehren / Pabst, Abt und Probst Exempel wären, / die Seelen hell, die Herzen rein, / dann wär's so leicht, ein Christ zu sein.

Christus dachte einen alleinigen Gott, dem er alle die Eigenschaften beilegte, die er in sich selbst als Vollkommenheiten empfand. Er ward das Wesen seines eigenen schönen Innern, voll Güte und Liebe wie er selber.

Das Christentum ist so tief in der menschlichen Natur und ihrer Bedürftigkeit begründet, daß auch in dieser Beziehung mit Recht zu sagen ist: Des Herrn Wort bleibet ewiglich.

Das Christentum steht mit dem Judentum in einem weit stärkeren Gegensatz als mit dem Heidentum.

Die christliche Religion ist ein mächtiges Wesen für sich, woran die gesunkene und leidende Menschheit von Zeit zu Zeit sich immer wieder emporgearbeitet hat. Und indem man ihr diese Wirkung zugesteht, ist sie über aller Philosophie erhaben und bedarf von ihr keiner Stütze.

Die christliche Religion ist eine intentionierte politische Revolution, die, verfehlt, nachher moralisch geworden ist.

Du bist! du bist! sagt Lavater. Du bist! / Du bist!!! du bist!!!! du bist, Herr Jesus Christ!!!! / Er wiederholte nicht so heftig Wort und Lehre, / wenn es ganz just mit dieser Sache wäre.

Mag die geistige Kultur nun immer fortschreiten, mögen die Naturwissenschaften in immer breiterer Ausdehnung und Tiefe wachsen und der menschliche Geist sich erweitern, wie er will- über die Hoheit und sittliche Kultur des Christentums, wie es in den Evangelien schimmert und leuchtet, wird er nicht hinauskommen!

Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder! Der Herr ist / auferstanden! - Wer's glaubt! Schelmen, ihr trugt ihn ja weg.

Sobald man die reine Lehre und Liebe Christi, wie sie ist, wird begriffen und in sich eingelebt haben, so wird man sich als Mensch groß und frei fühlen und auf ein bißchen so oder so im äußeren Kultus nicht mehr sonderlichen Wert legen. Auch werden wir alle nach und nach aus einem Christentum des Wortes und Glaubens immer mehr zu einem Christentum der Gesinnung und Tat kommen.

Was vom Christentum gilt, gilt von den Stoikern, freien / Menschen geziemet es nicht, Christ oder Stoiker sein.

Die katholische Kirche ist im letzten Bergdorf noch so gewaltig wie in Rom. Die protestantische Kirche ist überall so gewaltig, wie es ihr jeweiliger Prediger ist.

Die katholische Kirche unterschätzt den einzelnen, die protestantische überschätzt die Masse.

Bis auf einen gewissen Grad wird auch das Christentum stets einen nationalen Typus annehmen.

Der Messias wird erst kommen, wenn er nicht mehr nötig sein wird.

Als die christliche Nacht hereinbrach und die Menschheit auf Zehen zur Liebe schleichen mußte, da begann sie sich dessen zu schämen, was sie tat.

Das Christentum hat die erotische Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben.

Der entsetzliche Unsinn des Mythus von einem Gotte, der sich für den Ungehorsam eines seiner Geschöpfe durch furchtbare Martern an seinem Sohne rächt, ist viele Jahrhunderte nicht bemerkt worden. Die größten Geister wie Galilei, Newton, Leibniz haben auch nicht einen Augenblick darüber nachgedacht, daß die Wahrheit solcher Legenden bezweifelt werden könnte.

Die arme Frau - ich sag' dir's ja - ist eine Christin, muß aus Liebe quälen, ist eine von den Schwärmerinnen, die den allgemeinen, einzig wahren Weg nach Gott zu wissen wähnen!

Ihr Stolz ist Christen sein, nicht Menschen. Denn / selbst das, was, noch von ihrem Stifter her, / mit Menschlichkeit den Aberglauben würzt, / das lieben sie, nicht weil es menschlich ist: / Weil's Christus lehrt, weil's Christus hat getan.

Christus hat durch erstes Kommen / uns des Teufels Reich genommen. / Kommt er jetzt nicht bald hernieder, / kriegt der Teufel alles wieder.

Luthrisch, Päpstisch und Calvinisch, / diese Glauben alle drei / sind vorhanden, doch ist Zweifel, / wo das Christentum dann sei.

Weiland war die Lieb ein Feuer, / wärmen war ihr nützer Brauch; / nun sie aber ist erloschen, / beißt sie nur als wie der Rauch.

Christum predigen ist gar ein schwer und gefährlich Amt. Hätt ich's etwan gewußt, so wollt ich mich nimmermehr dazu hergegeben haben, sondern gesagt mit Mose: Sende, wen Du willst!

Ein Christ ist ein solcher Mensch, der gar keinen Haß noch Feindschaft wider jemand weiß, keinen Zorn noch Rache in seinem Herzen hat, sondern eitel Liebe, Sanftmut und Wohltat.

Ein Mensch, sonderlich ein Christ, muß ein Kriegsmann sein und mit den Feinden in Haaren liegen.

Da die Menschen in ihrem Tun sich ungern nach der Vorschrift Christi ausrichten ließen, haben sie seine Lehre wie einen Maßstab aus weichem Blei nach den Sitten gestreckt, damit eben beides noch einigermaßen übereinstimme. Ich weiß nicht, was sie damit erreichen, außer daß man mit besserem Gewissen Böses tun darf.

Der Jude meint, er sei ein Christ, / wenn er nur Schweinebraten ißt. / Er sieht von Christi Wunderlehr' / an vielen Christen auch nicht mehr.

Christentum ist Platonismus fürs Volk.

Definition des Protestantismus: Die halbseitige Lähmung des Christentums und der Vernunft.

Die Christen haben niemals die Handlungen praktiziert, welche ihnen Jesus vorgeschrieben hat, und das unverschämte Gerede von der "Rechtfertigung durch den Glauben" und dessen oberster und einziger Bedeutsamkeit ist nur die Folge davon, daß die Kirche nicht den Mut noch den Willen hatte, sich zu den Werken zu bekennen, welche Jesus forderte.

Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns zu verbrennen.

Immerhin kämpfte man mit der Welt um sein Christentum bis Konstantin. Seitdem war es entschieden, daß man es niemals zu etwas anderem bringen werde als zu einem Kulturchristentum, das sich mit der Einbildung zu begnügen hatte, die Welt erobert zu haben, während es in Wahrheit sich von ihr hatte erobern lassen.

Das Christentum ist befremdend. Es fordert vom Menschen, daß er sich selbst als erbärmlich, ja verächtlich erkenne, und es fordert von ihm, daß er wünsche, Gott ähnlich zu sein. Ohne ein solches Gegengewicht würde ihn diese Erhöhung unerträglich eitel und diese Erniedrigung unerträglich gemein machen.

Die Reformation der Kirche war eine der Sakristei, des Chors.

Der Katholizismus trägt noch Züge einer Religion. Protestantismus und Judentum sind Lehren.

Jesus, den die Juden einst verkauften, / wär' er auf Erden jetzt, ich glaube, die Getauften / verkauften ihn zum größten Teile.

Was Jesus begründet, was ewig von ihm bleiben wird, das ist die Lehre von der Freiheit der Seelen.

Das Christentum predigt nur Knechtschaft und Unterwerfung. Sein Geist ist der Tyrannei nur zu günstig, als daß sie nicht immer Gewinn daraus geschlagen hätte. Die wahren Christen sind zu Sklaven geschaffen.

Der Katholik muß die Entscheidung, die man ihm gibt, annehmen. Der Protestant muß lernen, sich selbst zu entscheiden.

Die Protestanten sind im allgemeinen viel unterrichteter als die Katholiken, und das erklärt sich dadurch, daß die Lehre der einen die kritische Besprechung verlangt, die Lehre der anderen hingegen blinde Unterwerfung fordert.

Das schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität.

Da donnern sie Sanftmut und Duldung aus den Wolken und bringen dem Gott der Liebe Menschenopfer wie einem feuerarmigen Moloch, predigen Liebe des Nächsten und fluchen den achtzigjährigen Blinden von ihren Türen hinweg, stürmen wider den Geiz und haben Peru um goldner Spangen willen entvölkert.

Ein irdisch Pfand bedarf der Glaube, / das hohe Himmlische sich zuzueignen. / Drum ward der Gott zum Menschen und verschloß / die unsichtbaren himmlischen Geschenke / geheimnisvoll in einen sichtbarn Leib.

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