Was ist denn die Gleichheit anderes als die Verneinung aller Freiheit, alles Höheren und der Natur selbst? Die Gleichheit ist die Sklaverei.
Der Schlimmste Neidhart ist in der Welt, / der jeden für seinesgleichen hält.
Gesetzgeber oder Revolutionäre, die Gleichsein und Freiheit zugleich versprechen, sind Phantasten oder Charlatans.
Gleich zu sein unter Gleichen, / das läßt sich schwer erreichen: / Du müßtest ohne Verdrießen, / wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.
An der Parole "Freiheit und Gleichheit" interessiert die Masse in Wahrheit nur die letztere. Mit der Freiheit, die im Gegensatz zu der ihr angeborenen Wollust des Gehorchendürfens steht, weiß sie wenig anzufangen.
Nicht wenn jeder tun oder sagen kann, was er will, sondern wenn man den Eindruck hat, daß es allen gleich gut oder gleich miserabel geht, sind die meisten mit den Zuständen zufrieden.
Wenn wir über bürgerliche Ungleichheit klagen, so sind alsdann unsre Augen nach oben gerichtet. Wir sehen nur diejenigen, die über uns stehen und deren Vorrechte uns beleidigen. Abwärts sehen wir nie bei solchen Klagen.
Überdem ist die Ungleichheit der Menschen von Natur nicht so groß, als sie durch die Erziehung wird.
Daß vor Gott alle Menschen gleich sind, wie die Bibel lehrt, hat das Mißverständnis ausgestreut, auf der Erde seien alle Menschen gleich.
Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete.
Solange es noch Verstand und Dummheit, Güte und Bosheit, Stärke und Schwäche in der Welt gibt, solange werden die Menschen sich nicht gleich sein.
Die Gleichheit, die der Mensch hier verlangen kann, ist sicherlich der erträglichste Grad der Ungleichheit.
Gott ist es selber, der die Ungleichheit der Menschen durch die Ungleichheit der Gaben, die er einem jeden von uns von innen verliehen, gegründet.
In unserer Zeit sind die verschwindenden Aristokratien die letzten Reste der oberen Schichtung. Bald ist die Homogenität erreicht - ein Zeichen, daß wir reif sind, zu erobern oder erobert zu werden.
Nichts Ekelhafteres als Sklavenneid, der Gleichheit fordert.
Der Stufengang von Rivalität und Ehrgeiz macht die Harmonie des politischen Körpers aus, vom Handarbeiter bis zum Großgrundbesitzer, vom gemeinen Soldaten bis zum Marschall von Frankreich. In dieser doppelten Hierarchie von Rang und Vermögen eifert jeder ehrgeizig nur dem Nächsthöheren nach, von dem er sich nur durch einen Würde- oder Vermögensgrad unterscheidet. Dieser Ehrgeiz ist sehr vernünftig. Die Philosophen haben nun plötzlich die Extreme zusammengebracht und den Soldaten dem General, den Handarbeiter dem Grundbesitzer gegenübergestellt. Diese Verkehrtheit hat alles umgestürzt.
Der Einzelwille strebt von Natur nach Auszeichnung und der Gemeinwille nach Gleichheit.
Jeder Standesunterschied infolge der Geburt ist ein frecher Hohn der Christuslehre.
Gleichheit ist immer der Probestein der Gerechtigkeit, und beide machen das Wesen der Freiheit.
Tilg Abstufung, verstimme diese Saite, / und höre dann den Mißklang! Alles träf' / auf offnen Widerstand. Empört dem Ufer / erschwöllen die Gewässer über's Land, / daß sich in Schlamm die feste Erde löste. / Macht würde der Tyrann der blöden Schwäche. / Der rohe Sohn schlüg' seinen Vater tot. / Kraft hieße Recht. Nein, Recht und Unrecht, deren / endlosen Streit Gerechtigkeit vermittelt, / verlören wie Gerechtigkeit den Namen. / Dann löst sich alles auf nur in Gewalt, / Gewalt in Willkür, Willkür in Begier, / und die Begier, ein allgemeiner Wolf, / zwiefältig stark durch Willkür und Gewalt, / muß dann die Welt als Beute an sich reißen / und sich zuletzt verschlingen.
Gleichheit ist der beste Prüfstein zur Unterscheidung zwischen einem echten Sozialisten und einer nur treuherzig entrüsteten Seele, die Mitleid mit den Armen hat.
Der höchste denkbare Grad der Gleichheit, der Kommunismus, ist, weil er die Unterdrückung aller natürlichen Neigungen voraussetzt, der höchste denkbare Grad der Knechtschaft.
Die Ungleichheit der Stände ist aus der Ungleichheit der Begabungen und des Mutes entstanden.
Gleichheit ist kein Naturgesetz. Das oberste Gesetz der Natur ist Unterordnung und Abhängigkeit.
Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt. So möchte jeder das Geld und die Frauen oder Mädchen der anderen haben, mochte er ihr Gebieter sein, sie allen seinen Launen gefügig machen und nichts oder zumindest nur sehr angenehme Dinge tun.
Es regnet auf alle Dächer.
Der älteste Baum hat gelehrt, dass wir alle gleich sind.
Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher als die anderen.