Große Satire begnügt sich nie damit, darzustellen was, sondern macht sichtbar, warum es miserabel ist. Das gerade stört ja die Dummen, die darum Humor fordern.
Zyniker ist, wer niemals eine gute Eigenschaft eines Menschen sieht, wohl aber jede schlechte.
Feiner Spott ist ein Dorn, der etwas vom Duft der Blume konserviert hat.
Der Spott endet, wo das Verständnis beginnt.
Gebraten oder gesotten! / Ihr sollt nicht meiner spotten. / Was ihr euch heute getröstet, / ihr seid doch morgen geröstet.
Ich mag lieber leiden, daß man lehrreich spottet, als daß man unfruchtbar lobt.
Man hält einen Aal am Schwanze fester als einen Lacher mit Gründen.
Man soll sich nicht mit Spöttern befassen. / Wer will sich für 'nen Narren halten lassen?
Die Ironie ist der Kaktus, der auf dem Grab unserer Illusionen wuchert.
Wer Stil hat, ist parodierbar.
Das Zynische ist das nichts als Gekonnte.
Halt deine Oberlippe fest, Ulyß! / Es steckt mich an, bei den gerechten Göttern, / und bis zur Faust gleich zuckt es mir herab.
Spott ist oft Mangel an Geist.
Die Satire hat auszugraben, was das Pathos zugeschüttet hat.
Ich leugne nicht, daß ein schöner Mund, der sich ein wenig spöttisch verziehet, nicht selten um so viel schöner ist.
Die feinste Satire ist unstreitig die, deren Spott mit so weniger Bosheit und so vieler Überzeugung verbunden ist, daß er selbst diejenigen zum Lächeln nötigt, die er trifft.
Es war wohl niemals ein Mann von irgendeinem Wert, auf den kein Pasquill gemacht worden wäre.
Viele Spötter meinen reich an Geist zu sein und sind nur arm an Takt.
"Mach doch nicht immer dieselben Witze", baten die Leser den Satiriker, und der Satiriker bat die Leser: "Macht doch nicht immer dieselbe Wirklichkeit."
Man kann über alles spötteln, weil alles eine Kehrseite hat.
Man soll an seine Schriften keinen Essig tun. Man soll Salz hineinstreuen.
Der Ironiker ist meist nur ein beleidigter Pathetiker.
Die Gewöhnung an Ironie ebenso wie die an Sarkasmus, verdirbt übrigens den Charakter. Sie verleiht allmählich die Eigenschaft einer schadenfrohen Überlegenheit: Man ist zuletzt einem bissigen Hunde gleich, der noch das Lachen gelernt hat außer dem Beißen.
Der Zyniker, dieser Schmarotzer der Zivilisation, lebt davon, sie zu verneinen, weil er überzeugt ist, daß sie ihn nicht im Stich lassen wird.
Am wahren Spötter lächelt das ganze Gesicht, der Mund ausgenommen.
Die Satire bessert selten. Darum sei sie nicht bloß lächelnd, sondern bitter, um die Toren, die sie nicht bessern kann, wenigstens zu bestrafen.
Aus Spöttern werden oft Propheten.
Ein privilegierter Narr verleumdet nicht, wenn er auch nichts tut als verspotten. So wie ein Mann, der als verständig bekannt ist, nicht verspottet, wenn er auch nichts tut als tadeln.
Zynismus entsteht, wenn ein heißes Gefühl kalt geduscht wird.
Spott untergräbt keine echte Autorität, weil er sie nicht treffen kann. Aber dem auf Äußerlichkeiten ruhenden, konventionell festgehaltenen, dem übertriebenen und angemaßten Ansehen tut er Abbruch.
Unverschämtheit ist die Waffe derer, welche die geschmeidige Gerte des Spottes nicht zu handhaben wissen.
Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist.
Die Parodie stellt das Gemeine groß und wichtig, ernst und feierlich dar, die Travestie, welche gerade umgekehrt verfährt, das Große und Wichtige gemein und pöbelhaft.
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünden noch sitzet, wo die Spötter sitzen.
Du mußt lange spotten, bis du mir ein Ohr abspottest.
Man soll sein nicht spotten, allein mit Worten.
Es tut ihm nichts, er hat Briefe, daß man sein nicht spotten soll.
Wahrer Spott, schlimmer Spott.
Das ist ein Spott auf die Ware.
Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung.
Spotts kann sich niemand erwehren.
Spott und Schaden stehen übel beisammen.
Spott und Schaden reimt sich wohl zusammen.
Affen verspotten sich gegenseitig.
Solange du selbst bartlos bist, verspotte nicht den mit dem dünnen Barte.
Wer heute über die Fehler anderer lacht, macht morgen die gleichen.
Es ist der Satire wesenseigen, daß sie mehr oder weniger stark übertreibt, d. h. dem Gedanken, den sie ausdrücken will, einen scheinbaren Inhalt gibt, der über den wirklich gemeinten hinausgeht, jedoch in einer Weise, daß der des Wesens der Satire kundige Leser oder Beschauer den geäußerten Inhalt auf den ihm entweder bekannten oder erkennbaren tatsächlich gemeinten Gehalt zurückzuführen vermag.
Vergiß es nie: Die Götter sperrn / das Paradies dem Spötter gern.
Spotte Niemand und kenn' dich wohl, / Hast selbst den Rücken von Lastern voll.
Sage Niemand, wer er ist, / So hörst auch du nicht wer du bist.