Wenn dich die Lästerzunge sticht, / so laß dir dies zum Troste sagen: / Die schlechtesten Früchte sind es nicht, / woran die Wespen nagen.
Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.
Verleumdung ist wie die Wespe, die uns lästig umschwärmt. Man darf nicht nach ihr schlagen, wenn man sie nicht sicher tötet, sonst greift sie noch wütender an als zuvor.
Sich von einem ungerechten Verdacht reinigen zu wollen, ist entweder überflüssig oder vergeblich.
Die schönste Antwort auf Verleumdung ist, daß man sie stillschweigend verachtet.
Die schweigende Verachtung, mit der man einer Verleumdung oder Unbill begegnet, ist gewöhnlich ein heilsameres Gegenmittel als Empfindlichkeit, Zwist oder Rache.
Was von mir ein Esel spricht, / das acht ich nicht.
Den will ich sehen, der dulden kann, daß Schurken über ihn reden, wenn sie einen Vorteil über ihn haben. Wenn ihr Geschwätze leer ist, ach, da kann man sie leicht lassen.
Wer die Wahrheit nicht fürchtet, braucht auch die Lüge nicht zu fürchten.
Üble Nachrede ist die Erleichterung der Bösartigkeit.
Gewöhnlich ist man mehr aus Eitelkeit schmähsüchtig als aus Bosheit.
Gewissen Verleumdern zu erwidern hieße, sich bis zu ihnen erniedern.
Wenn deine Gegenwart makellos ist, so untersucht man deine Vergangenheit.
Die Mücken singen erst, bevor sie einen stechen; / Verleumder lästern bald, die erst so lieblich sprechen.
Wenn uns die Verleumdung schlägt, / heilen letztlich gleich die Wunden, / wird, wieviel man Pflaster legt, / immer doch die Narbe funden.
Jede Verleumdung, wenn man sie auch verwirft, läßt eine geringere Meinung von Verleumdeten auf kurze Zeit zurück.
Drei Menschen auf einmal verdirbt Verleumdungsgift: / Den, der sie spricht, den, der sie hört, den, so sie trifft.
Der Name des Weibes heißt Verleumdung.
Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen / und das Erhabne in den Staub zu ziehn.
Nichts rettet Macht und Größe vor dem Gift / der Schmähsucht. Auch die reinste Unschuld trifft / Verleumdung hinterrücks.
Schmähen mich / unkundige Zungen, so mein Inneres nicht / erkannt noch meine Weg', und wollen dennoch / die Chronik werden meines Tuns, so weiß man: / Es ist der Würden los, der Dornenpfad, / den Tugend wandeln muß.
Schönheit, Witz, / Geburt, Verdienst im Kriege, Kraft der Sehnen, / Geist, Freundschaft, Wohltat - alle sind sie Knechte / der neidischen, verleumdungssüchtigen Zeit.
Sei so keusch wie Eis, so rein wie Schnee, du wirst der Verleumdung nicht entgehen.
Verleumdung, / sie schneidet schärfer als das Schwert. Ihr Mund / vergiftet mehr als alles Nilgewürm. / Ihr Wort fährt auf dem Sturmwind und belügt / jedweden Erdstrich: Kaiser, Königinnen, / Fürsten, Matronen, Jungfraun. Ja, in Grabes / Geheimnis wühlt das Natterngift Verleumdung.
Die Verleumdung ist schnell und die Wahrheit langsam.
Ein Dieb ist ein schändliches Ding, aber ein Verleumder ist viel schändlicher.
Nur kühn verleumden! Etwas bleibt immer haften!
Das Ehrabschneiden ist ein Gräul', / Doch tut man's für die Langeweil', / Man tut's auch eben ohne Scheu, / Als wär' nichts Schlimmes just dabei.
's ist besser in Dorn' und Nesseln baden, / Als mit bösen Zungen sein beladen.
Hinter dem Rücken mich mancher bespricht / Wär' ich zugegen, er täte es nicht.
Scharfe Schwerter schneiden sehr, / Aber böse Zungen noch viel mehr.