Lü Bu We

206 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Die Möglichkeit des Sieges darf man nicht bei anderen suchen, sondern muss sie in sich selber finden.

Die Natur der Nase ist es, Düfte zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle Düfte einen umgeben, und man riecht sie nicht.

Die Natur des Auges ist es, die Farben zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Farben vor Augen sein, und man sieht sie nicht.

Die Natur des Mundes ist es, Wohlgeschmäcke zu lieben, aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen Speisen von allen fünf Geschmacksarten vor einem stehen, und man isst sie nicht.

Die Natur des Ohres ist es, die Töne zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Klänge ertönen, und man hört sie nicht.

Die Natur ist groß. Sie erzeugt, aber kennt keine Kinder; sie vollendet, aber kennt keinen Besitz.

Die Schwierigkeit einer Sache beruht nicht auf ihrer Größe, sondern darauf, die Zeit zu erkennen.

Die Sicherheit des Kleinen beruht auf der Sicherheit des Großen, die Sicherheit des Großen beruht auf der Sicherheit des Kleinen. Kleine und Große, Vornehme und Geringe sind aufeinander angewiesen, damit alle ihre Freude genießen können.

Die Taten folgen der Gesinnung, die Gesinnung folgt den Trieben.

Die Trauer eines Menschen lässt sich besser aus seinen Tränen erschließen als aus seinen Worten.

Die Ursachen, die das Begreifen bewirken, sind für den Erkennenden dieselben, wie für den Nichterkennenden. Aber die beiden Menschen unterscheiden sich darin, dass der eine das, was der andere begreifen kann, nicht begreift.

Die Vernunft ist die Wurzel des Rechts.

Die Weisen verstehen einander, ohne dass sie erst der Worte bedürfen, sie reden zueinander ohne Worte.

Die Weisesten verstehen die Zukunft, die weniger Weisen die Vergangenheit, die noch weniger Weisen die Gegenwart.

Die Welt gehört nicht einem Menschen, sondern die Welt gehört der Welt.

Die Welt ändert sich, die Zeit wechselt, darum ist es gehörig, dass auch die gesetzlichen Ordnungen verändert werden.

Die Worte sind nur das Äußere der Gedanken. Es ist töricht, wenn man nur das Äußere ansehen wollte und darüber die Gedanken vernachlässigte.

Durch Ausnützung der Gelegenheit kann der Geringe und der Arme dem Vornehmen und Reichen überlegen werden und der Kleine und Schwache den Großen und Starken bändigen." -

Durch den Körper wird der Schatten bewegt.

Durch Gerechtigkeit kommt die Welt in Frieden.

Ein Fisch, so groß, dass er ein Schiff verschlingen kann, ist auf dem Trockenen nicht einmal den Ameisen gewachsen.

Ein gescheiter Mann, der denkt, er habe die große Wahrheit erfasst, ist noch nicht so weit.

Ein hohes Lebensalter bedeutet nicht, dass das Alter von Natur kurz wäre und künstlich verlängert werden müsste, sondern dass die von Natur gesetzten Grenzen erreicht werden.

Ein Staatsmann ist ein Mensch, der, wenn es sich um die Stimme der Vernunft handelt, vor keinen Schwierigkeiten zurückschreckt.

Ein weiser Herrscher gibt sich alle Mühe, die rechten Leute zu finden, dann hat er es nachher leicht, die Geschäfte in Ordnung zu erhalten.

Ein Weiser versteht es, die Menschen nach ihrer Menschlichkeit zu schätzen, ein Mittlerer schätzt sie nach ihren Taten und ein Untüchtiger schätzt sie nach ihren Geschenken.

Einen Stein kann man zertrümmern, aber man kann ihm nicht seine Härte nehmen.

Erst gilt es, den Sieg zu erringen in den eigenen Mauern, dann folgt der Sieg draußen auf dem Schlachtfelde ganz von selbst.

Erst wenn man weiß, was an einem Schönen hässlich ist oder was an einem Hässlichen schön ist, dann kann man Schönheit und Hässlichkeit wirklich erkennen.

Es gibt in der Tat nichts in der Welt, das nicht einen Vorzug hat, und nichts das nicht ein Gebrechen hat.

Es gibt keine Macht außer durch tüchtige Männer.

Es gibt wohl viele, die Liebe für ihre Toten empfinden, aber wenige sind, die es verstehen, ihre Toten auf die rechte Weise zu lieben.

Es ist Betrug, auf reichliche Belohnung zu hoffen bei geringen Verdiensten. Es ist Hinterlist, nach Ruhm und Reichtum zu streben ohne Verdienste. Den Weg des Betruges und der Hinterlist geht ein anständiger Mensch nicht.

Es ist ein Unterschied, was einen Weisen und was einen unbedeutenden Menschen zum Handeln bringt. Ein unbedeutender Mensch wird durch Lohn und Strafe zum Handeln getrieben, ein Weiser durch die Pflicht.

Es liegt in der Natur des Menschen langes Leben zu lieben und vorzeitigen Tod zu scheuen, Sicherheit zu lieben und Gefahr zu scheuen, Ehre zu lieben und Schande zu scheuen, Ruhe zu lieben und die Mühsal zu scheuen.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass er nicht über einen Berg stolpert, wohl aber über einen Ameisenhügel.

Fließendes Wasser fault nicht, die Türangeln rosten nicht; das kommt von der Bewegung.

Gewöhnlich sind es die Vergnügungen, in denen die guten Sitten zu Fall kommen.

Glaubhafte Dinge nicht zu glauben und unglaubhafte Dinge zu glauben, das ist das Übel der Toren.

Große Weisheit hat keine äußerliche Gestalt, gut Ding will lange Weile haben, starke Töne erklingen selten.

Gründlich das Leben zu kennen ist des Weisen wichtigste Aufgabe. Gründlich den Tod zu kennen ist der Weisheit letzter Schluss.

Gut zu handeln ist schwer, Gutes zu fordern ist leicht.

Hört man die Worte, ohne die Gedanken zu erfassen, so kann man gerade so gut die entgegengesetzten Worte hören, und es kommt auf dasselbe heraus.

Im Beurteilen der Gesinnung der Menschen und in der Beobachtung der Entwicklung der Dinge muss man erfahren sein, muss man tief blicken.

Ist der Herrscher tüchtig und die Zeit in Ordnung, so sind die Tüchtigen obenauf. Ist der Herrscher untüchtig und die Zeit in Unordnung, so sind die Tüchtigen unten durch.

Ist die eigne Person in Ordnung, so kommt die Familie in Ordnung; ist die Familie in Ordnung, so kommt der Staat in Ordnung; ist der Staat in Ordnung, so kommt die Welt in Ordnung.

Ist die Zeit unrein, so sind die Sitten verwirrt, und die Musik wird unsittlich.

Ist man recht, so wird man ruhig. Ist man ruhig, so wird man rein und klar. Ist man rein und klar, so wird man frei. Ist man frei, so braucht man nichts zu tun, und dennoch bleibt nichts ungetan.

Je heftiger man nach etwas strebt, desto weiter kommt man vom Ziele ab.

Je länger einer tot ist, desto ferner stehen ihm die lebend Hinterbliebenen.

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