Erlebnis Zitate

39 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Erlebnis

In unserem Seelenleben liegen zwischen Blitz und Donner oft viele Jahre.

Reichtum des Lebens ist Reichtum der seelischen Anlage.

Vom Gesange lustger Finken / durch das Fenster aufgeweckt, / lasse ich den Schleier sinken, / der mir meine Seele deckt. / Nein, jetzt kann ich gar nicht trauern; / alles scheint mir lieb und gut, / und mir wächst da überm Lauern / auch ein Finkenliedermut. / / Wie die kleinen Sänger schweben, / wie es sehnt und lockt und zirpt! / O wie herrlich ist das Leben, / wenns zu neuem Leben wirbt.

Die Urzelle der geschichtlichen Welt ist das Erlebnis.

Ein Gefühl, das wir nicht erlebt haben, können wir in einem anderen nicht wiederfinden.

Niemand ist so beflissen, immer neue Eindrücke zu sammeln wie der, der die alten nicht zu verarbeiten versteht.

Nur der Denkende erlebt sein Leben. Am Gedankenlosen zieht es vorbei.

Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft. Es kommt auf das Material an.

Gebrannte Kinder fürchten das Feuer oder vernarren sich darein.

Der Mensch ist so geschaffen, daß er von großen Erregungen betäubt, von kleinen aber in Bewegung gesetzt wird.

Alles, was ich erfuhr, ich würzt es mit süßer Erinnerung, / würzt es mit Hoffnung. Sie sind lieblichste Würze der Welt.

Alles, was uns begegnet, läßt Spuren zurück. Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.

Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen.

Ein lebhafter Eindruck ist wie. eine Wunde: Man fühlt sie nicht, indem man sie empfängt. Erst später fängt sie an zu schmerzen und zu eitern.

Ich bin gewiß, wenn einer von uns im Frühling über die Wiesen von Oberweimar herauf nach Belvedere geht, daß ihm tausendmal Merkwürdigeres in der Natur zum Wiedererzählen oder zum Aufzeichnen in sein Tagebuch begegnet, als dem Kotzebue auf seiner ganzen Reise bis ans Ende der Welt.

Was Du erlebt, kann Dir kein Gott mehr rauben.

Wenn man montags grüne Blätter zu sich nimmt, dienstags Essig und mittwochs Öl: Kann man dann donnerstags sagen, man habe Salat gegessen?

Erdachtes mag zu denken geben, / doch nur Erlebtes wird beleben.

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen, / daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern / und verstehe die Freiheit / aufzubrechen, wohin er will.

Wer das Tiefste gedacht, / liebt das Lebendigste.

Wie wenig ist am Ende der Lebensbahn daran gelegen, was wir erlebten, und wie unendlich viel, was wir daraus machten.

Jeder bewahrt in seinem Gedächtnis eine Reihe von Tagen, an denen er durchzudringen vermochte und den Glanz der sieben Schöpfungstage erblickte. Die Knabenjahre waren reicher daran. Da war ein erster Sonnenaufgang, Tauwiesen, eine erste Hochgebirgsnacht mit brennenden Sternen, der Fall in einen Augusttag beim Baden am Fluß: Tage, in denen das Anschaun gelang.

Man muß viel Ferne getrunken haben, um den Zauber des Nächsten zu fassen.

Von der Gegenwart bis zum Tode leben wir in allen Stunden, aber zum Erlebnis werden uns nur die außerordentlichen, in denen unsere Leidenschaft schwingt, in denen wir das Wirken des Schicksals spüren.

Nur der Erkennende lebt.

Das Leben gleicht einem Buche: Toren durchblättern es flüchtig; der Weise liest es mit Bedacht, weil er weiß, daß er es nur einmal lesen kann.

Wenn auch die Freude eilig ist, so geht doch vor ihr eine lange Hoffnung her, und ihr folgt eine längere Erinnerung nach.

Der Mensch sehe in jedem Vorfall des Lebens ein Mittel zu seiner Veredelung, das ihm Gott sendet.

Die außerordentlichen Geister wenden sich vor allem den alltäglichen, vertrauten Dingen zu, während den gewöhnlichen Köpfen nur die außerordentlichen Dinge auffallen.

Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.

Das Leben ist eine mißliche Sache. Ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken.

Welche Form auch das menschliche Leben annehme, es sind immer dieselben Elemente, und daher ist es im wesentlichen überall dasselbe, es mag in der Hütte oder bei Hofe, im Kloster oder bei der Armee geführt werden. Mögen seine Begebenheiten, Abenteuer, Glücks- und Unglücksfälle noch so mannigfaltig sein, so ist es doch damit wie mit der Zuckerbäckerware: Es sind viele und vielerlei gar krause und bunte Figuren, aber alles ist aus einem Teig geknetet, und was dem einen begegnet, ist dem, was dem andern widerfuhr, viel ähnlicher, als dieser beim Erzählen hierin denkt.

Wenn wir jung sind, vermeinen wir, daß die in unserem Lebenslauf wichtigen und folgereichen Begebenheiten und Personen mit Pauken und Trompeten auftreten werden, im Alter zeigt jedoch die retrospektive Betrachtung, daß sie alle ganz still, durch die Hintertür und fast unbeachtet hereingeschlichen sind.

Nur die Menschen, die für die Weisheit Zeit haben, sind frei von Unruhe. Sie allein leben.

Das Leben, ob glücklich oder unglücklich, ob erfolgreich oder erfolglos, ist ungewöhnlich interessant.

Reiche Herzen erleben viel in kurzer Zeit.

Wer lange genug gelebt hat, hat alles gesehen und auch das Gegenteil von allem.

An einem Manne liebe ich es, wenn er eine Zukunft vor sich, an der Frau, wenn sie eine Vergangenheit hinter sich hat.

Magische Momente sind dreidimensional: Sie berühren die Vergangenheit, das Jetzt und die Zukunft.

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